Im Haushalt Geld sparen und nachhaltig leben

Tirschenreuth. Die Festtage sind vorbei und man konnten wieder richtig feiern. Damit nach den Festtagen nicht das böse Erwachen für den Geldbeutel kommt, gibt es Tipps zum Geldsparen und für ein nachhaltigeres Leben von Doris Eckl, Leiterin der Fachschule für Ernährung und Haushaltsführung.

Foto: Judith Zeitler / Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Tirschenreuth-Weiden i.d.OPf.

Denn mit hauswirtschaftlichem Fachwissen lässt es sich ohne schlechtes Gewissen feiern und trotzdem Geld sparen. Dabei eignen sich einiges Tipps hervorragend für die eigenen Silvester-Vorsätze.

Kühlschrank richtig einräumen

Laut Umweltbundesamt sind die größten Stromverbraucher im Haushalt die Geräte, die Kälte oder Wärme erzeugen. Also kann hier auch am meisten Geld und Energie gespart werden. Ein Kühlschrank steht in jedem Haushalt. Ist er richtig und übersichtlich eingeräumt, wird er nicht zu oft und zu lange geöffnet, spart er Energie.

Obst und Gemüse gehören in das unterste Fach, unter der Glasplatte ist es etwas wärmer. Fisch und Fleisch gehören auf die Glasplatte darüber, da es dort am kältesten ist. Die Milchprodukte in die Mitte und Süßes und Eier ganz oben ins Fach. Die Eisfächer sollten regelmäßig abgetaut werden und wichtig ist, den Überblick nicht zu verlieren. Hier hilft eine Liste, die natürlich von allen in der Familie geführt werden muss. Südfrüchte und Tomaten gehören ebenso wie Zwiebeln und Gebäck nicht in den Kühlschrank. Gebäck wird bei Kühlung schneller altbacken und trocken.

Vorheizen ist nicht mehr zeitgemäß

Beim Backen im Backofen kann auf Vorheizen verzichtet werden, da die neuen Öfen sehr schnell aufheizen. „Das spart bis zu acht Prozent Strom“, weiß Doris Eckl und ärgert sich über die Hinweise in alten Rezepten, die immer wieder abgeschrieben werden.

Beim Garen auf dem Herd mit der richtigen Topfgröße und gut schließenden Deckeln braucht man weniger Energie als in der Röhre. Braten in der Röhre rentieren sich erst ab einem Kilogramm Gewicht – dabei die Temperatur nicht zu hoch einstellen, lieber etwas mehr Zeit einplanen und die Restwärme nutzen. Das heißt, den Ofen fünf bis zehn Minuten vor Ende der Garzeit ausschalten. Der Wasserkocher erhitzt Wasser sparsamer als der Herd. Die Mikrowelle ist nur bis zu einer Menge von 500 Gramm sparsamer und schneller.

Eco-Programme ohne Speisereste

Auch beim Waschen und Spülen kann viel Energie gespart werden. Die Spülmaschinen immer richtig vollfüllen und die richtige Temperatur einstellen. Schwierige Teile wie ein eingebrannter Topf oder ein tiefer Fleck werden besser vorbehandelt. Die Eco-Programme dauern länger und reinigen trotzdem sehr gut mit niedrigerer Temperatur und sparen damit
Strom. „Essensreste, Öle und Fette aus der Pfanne gehören in den Müll und nicht ins Abwasser, weil es dort mit viel Aufwand wieder entfernt werden muss“, gibt Doris Eckl zu bedenken.

Planung ist die halbe Miete

Der geplante Einkauf und die richtige Lagerung von Lebensmitteln sind auch sehr wichtig für den nachhaltigen Haushalt. „Die privaten Haushalte werfen zu viele Lebensmittel weg, obwohl sie noch genießbar wären.“, das ist laut Doris Eckl in Untersuchungen herausgekommen. Angeheizt von Rabattaktionen und durch falsche Einkaufsplanung wird häufig weit über Bedarf eingekauft. Das führt zu hohen Verlusten an hochwertigen Lebensmitteln und vermeidbaren Umweltschäden durch Energieverschwendung und Schadstoffproduktion.

Immer weniger hauswirtschaftliches Grundwissen

„Jede Person in Bayern wirft 65 Kilogramm Lebensmittel ungenutzt weg und könnte 200 Euro pro Jahr einsparen, wobei das mit alten Preisen vor der Inflation berechnet ist.“ Doris Eckl weist darauf hin, dass es oft an fehlenden Alltagskompetenzen liegt. Das heißt, die Menschen können selbst nicht mehr einschätzen, wie viel sie wirklich brauchen. „Das hauswirtschaftliche Grundwissen, das man früher zu Hause gelernt hat, geht verloren. Viele Menschen kochen gar nicht mehr selbst und können auch mit Resten nichts anfangen.“ #

Das alles lernen die Studierenden in der Fachschule für Ernährung und Haushaltsführung in Tirschenreuth. Dazu lernen sie auch, das Wissen als Referentinnen weiterzugeben. Sie können in Kursen und auch in den Schulen ihr Wissen und Können an die junge Generation weitergeben. „Haushalten macht Spaß und ist immer auch nachhaltig“, ist Doris Eckl überzeugt.

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