Impfbetrug im Pflegeheim: Wie konnten sie sich vordrängeln?

Pleystein. Es sind Nachrichten, die noch vor einem Jahr überhaupt keinen Sinn gemacht hätten. Impfverordnung, Impf-Reihenfolge und jetzt das: Impfdrängler. Auch in Pleystein soll letzteres jetzt vorgekommen sein.

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Im Pleysteiner Pflegeheim “Wohnen am Kreuzberg” sollen sich Personen als Kurzzeitpflegekräfte ausgegeben und so bereits eine Corona-Impfung erhalten haben. Erst letzte Woche wurde bekannt, dass im Schwandorfer Elisabethenheim Impfdrängler am Werk waren. Jetzt also auch in Pleystein. 

Um wie viele Fälle von Impfbetrug es sich handelt, ist aktuell nicht bekannt. Der Pressesprecher der Stadt Weiden, Norbert Schmieglitz erklärt:  “Ja, es ist richtig, dass einzelne Personen, die genaue Anzahl ist uns nicht bekannt, im benannten Pflegeheim geimpft worden sind, indem sie sich als Kurzzeitpflegekräfte ausgegeben haben.”

Wer eine Bescheinigung hat, wird geimpft

Das Impf-Team müsse sich bei den Terminen in den Heimen auf die Pflegekräfte vor Ort verlassen und könne nicht überprüfen, ob jemand wirklich in der Kurzzeitpflege arbeite. Die Mitarbeiter müssten Bescheinigungen vom Arbeitgeber vorlegen, seien diese da, würden sie auch geimpft. 

Wie das Rechtsdezernat der Stadt Weiden bestätigt, gibt es also Ermittlungen zu Impfbetrug im Plegeheim in Pleystein. Allerdings ist nicht gänzlich geklärt, wie viele Personen sich so frühzeitig eine Corona-Impfung erschlichen haben und wie viele “echte Mitarbeiter” der Einrichtung bereits geschützt sind. 

Die Heimleitung war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

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