Industrie und Bau mit guten Zahlen

Weiden. Sowohl Handwerkskammer als auch IHK sprechen von einer guten wirtschaftlichen Lage in der Oberpfalz im dritten Quartal. Besonders der Industrie und im Baugewerbe ist die Auftragslage gut.

„Die beständige Konjunkturlage des ostbayerischen Handwerks setzt sich aktuell fort“, bilanziert Toni Hinterdobler, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz, den aktuellen Konjunkturbericht der Handwerkskammer zum 3. Quartal 2015. Der Geschäftsklima-Index blieb mit 34 Prozentpunkten nahezu unverändert zum Vorquartal. 88 Prozent der niederbayerischen und Oberpfälzer Betriebe beurteilten ihre Geschäftslage über die Sommermonate hinweg als gut oder zumindest zufriedenstellend. „Das Handwerk ist mit seiner aktuellen Geschäftsentwicklung zufrieden und blickt auch weiter optimistisch in die Zukunft“, so Hinterdobler.

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Ähnlich gut sieht es auch der stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführer Josef Meimler: „Die Wirtschaft in der Region ist top in Form“, freut er sich. Tatsächlich meldet das Verarbeitende Gewerbe die höchste Auslastung seit drei Jahren. Noch besser stehen laut aktuellem IHK-Konjunkturbericht nur die unternehmensnahen Dienstleistungen da. Der Handel stagniert. Die Hälfte der Tourismusbetriebe klagt darüber, offene Stellen längerfristig nicht besetzen zu können. Was die Erwartungen für die nächsten Monate angeht, verunsichern die außenpolitischen Entwicklungen, die Flüchtlingskrise und der VW-Skandal die Unternehmen in der Region.

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Guter Konjunktur-Sommer für das ostbayerische Handwerk: Vor allem das Bauhauptgewerbe berichtete über eine sehr gute Betriebsauslastung.Foto: girodjl – Fotolia.com

Handwerk meldet volle Auslastung bei steigenden Mitarbeiterzahlen

Über ein Drittel aller Handwerksbetriebe berichtete von einer vollen Auslastung. Vor allem die Handwerker aus dem Bauhaupt- und Ausbaugewerbe äußerten sich dahingehend positiv. Jahreszeitlich bedingt gaben jedoch die Auftragseingänge im Mittel etwas nach. Dabei hat sich jedoch der Beschäftigungsanstieg im Handwerk auch in den letzten Monaten fortgesetzt – davon berichteten fast alle Gewerbegruppen.

Positiv läuft es auch für das Unternehmen PSZ Electronic aus Vohenstrauß. “In diesem Jahr haben wir 20 Prozent Wachstum geplant. Jetzt können wir mit 25 Prozent rechnen“, berichtet Werner Steinbacher, Geschäftsführer des jungen Industrieunternehmens über das laufende Geschäftsjahr. Er freut sich, dass er mehrere hochqualifizierte Stellen am Stammsitz in Vohenstrauß in der nördlichen Oberpfalz problemlos besetzen konnte.

Personalsuche in allen Branchen

Mit Blick auf die nächsten drei Monate glauben die befragten Handwerksbetriebe an eine anhaltend stabile Wirtschaftslage. „Damit das Handwerk weiterhin seinen Beitrag an einer guten Gesamtsituation leisten kann, müssen die Rahmenbedingungen stimmen“, kommentierte Hinterdobler die Wirtschaftslage des Handwerks. Dazu gehöre unbedingt die Schließung von wachsenden Fachkräftelücken.

Die Personalfrage beschäftigt alle Branchen. Besonders stark betroffen ist neben Dienstleistungen und Gastgewerbe die Bauwirtschaft. Die zunehmende Digitalisierung der Prozesse im Betrieb stellt die Personalpolitik vor neue Herausforderungen. Auch das Handwerk müsse bei der Nutzung neuer Technologien am Puls der Zeit bleiben.

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