Industriegemeinde Weiherhammer feiert Doppeljubiläum

Weiherhammer. Sieben Jahrzehnte Selbständigkeit und 50 Jahre Gebietsreform waren am Mittwoch Anlass zu einer Jubiläumsfeier im BHS-Restaurant NEWS.

Sie erhielten die Barbara-Medaille verliehen: Liane Adam, Johanna Krauß, Anita Bauer (vorne von links), dahinter Johann Heibl, Alexander Kummer, Hans-Jürgen Rodler, Herbert Rudolph. Ihnen gratulierten Bürgermeister Ludwig Biller (links), die Stellvertreter Severin Hirmer(rechts) und Thomas Schönberger (hinten Mitte) sowie die Fraktionsführer Rainer Vater und Julian Kraus (hinten von rechts) Foto: Siggi Bock

Bereits 1818 wurden erste Versuche gestartet, die Ortschaft Weiherhammer zu einer eigenständigen Gemeinde zu erheben, sagte Bürgermeister Ludwig Biller, „aber 134 Jahre hat es gedauert, bis uns dann die Gemeinde Etzenricht freigegeben hat. In dieser Zeit bedurfte es weiterer Versuche, bis einem erneut gestellten Antrag stattgegeben wurde.“

Seitdem wird Weiherhammer als eigenständige Gemeinde geführt. Bürgermeister war der damalige Posthalter Georg Nickl. Die Urkundenübergabe erfolgte durch Landrat Christian Kreuzer im Schermsaal. „Ab diesem Zeitpunkt begann die Erfolgsgeschichte der Gemeinde Weiherhammer, immer in enger Verbundenheit mit dem seit 1717 ansässigen BHS-Werk, das damals wie heute einen erheblichen Teil zum Wohlstand der Gemeinde beiträgt“, unterstrich Biller.

Schritt für Schritt zur finanzkräftigen Industriegemeinde

Aber auch durch die Weitsicht der damaligen Verantwortlichen, zum Beispiel durch die Ausweisung eines Industrie- und Gewerbegebiets, das dann die Ansiedlung der Flachglas sowie zahlreicher Betriebe erst ermöglichte, habe sich Weiherhammer zu einer finanzkräftigen Industriegemeinde mit 3.887 Einwohnern und einem Haushaltsvolumen von 15 bis 18 Millionen Euro entwickelt.

Die beiden Industrie-Unternehmen und die zahlreichen Gewerbe- und Handwerksbetriebe haben durch ihr effizientes Wirtschaften zu dieser Entwicklung mit 3.000 versicherungspflichtigen Arbeitsplätzen beigetragen.

In Arbeitsplätzen und einer sehr gut ausgebauten Infrastruktur, mit allem, was man in einer Gemeinde braucht – wie Ärzte, Apotheke, Kitas, Schule, Einkaufsmöglichkeiten, Vereinswesen sah Biller auch als Gründe für die ständige Nachfrage zur Ansiedlung in der Gemeinde.

Eine 70-jährige Erfolgsgeschichte

Eine wesentliche Veränderung brachte 1972 unter Georg Härning die Gebietsreform mit dem Ziel, leistungsfähigere Gemeinden zu schaffen. Es wurden Ortschaften auf der Grundlage der Freiwilligkeit mit finanzieller staatlicher Förderung zusammengelegt. Es habe aber laut Biller einige Zeit gedauert bis zur Eingliederung des Marktes Kaltenbrunn, der Dörfer Dürnast und Trippach sowie der Einöden Neumühle und Geräum.

Die Gemeinde vergrößerte sich in der Fläche von 20 auf 40 Quadratkilometer, die Einwohnerzahl stieg von 2.223 auf 3.362. Mit diesen Eingliederungen seien natürlich auch die Verantwortung und Verpflichtung gegenüber den Ortschaften gestiegen. „Wenn man sich diese heute anschaut, so ist die gleichberechtigte Behandlung in den vergangenen 50 Jahren recht gut gelungen“, bemerkte der Rathauschef.

Barbara-Medaille

Neun verdiente Mitbürgerinnen und Mitbürger zeichnete der Bürgermeister für ihr überdurchschnittliches Engagement in den Bereichen Soziales, Ehrenamt und Sicherheit nach einstimmigem Gemeinderatsbeschluss mit der Barbara-Medaille aus: Johanna Krauß, Herbert Rudolph, Johann Heibl, Anita Bauer, Liane Adam, Hans-Jürgen Rodler und Alexander Kummer. Für die krankheitsbedingt verhinderten Edeltraud Helgert und Wolfgang Braun wird die Verleihung nachgeholt.

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