Inklusionspreis des Bezirks Oberpfalz für den SV Mitterteich

Regensburg/Mitterteich. Mit dem Projekt „RuF-Tennis“ wurde der SV Mitterteich zum ersten Inklusionsstützpunkt der Oberpfalz. Jetzt kam eine weitere Auszeichnung hinzu: der Inklusionspreis des Bezirks.

Die Preisverleihung fand im Mitterteicher Rathaus statt. Neben Bezirkstagspräsident Franz Löffler (Dritter von links) und einigen Bezirksräten/innen kamen auch Landrat Roland Grillmeier und Bürgermeister Stefan Grillmeier, um die Preisträger zu würdigen. Foto: Isabelle Lemberger

„Es rollt.“ Mit diesen Worten beschreibt Doris Scharnagl-Lindinger das von ihr ins Leben gerufene Projekt „RuF-Tennis“, bei dem Rollstuhlfahrer wie sie, Fußgänger und Menschen
mit kognitiver Beeinträchtigung, seit September 2021 gemeinsam Tennis spielen.

Ab Juni 2022 rollte es

Die Idee für das Projekt entstand zu Hause beim Federballspielen mit ihrem Sohn. „Das geht auch besser“, waren sich beide einig. Kurz darauf probierten sie Tennis auf dem Hartplatz. Es machte den beiden riesig Spaß und so war der Grundstein für das Projekt „RuF-Tennis“ gelegt. Anfangs sei es allerdings schwierig gewesen, Mitstreiter zu finden. Das sollte sich mit dem 11. Juni 2022 ändern. „Da kam der Durchbruch“, schildert Friedrich Wölfl, der seit Jahrzehnten ehrenamtlich beim SV Mitterteich tätig ist. Für den Aktionstag konnten sie den 19-fachen deutschen Rollstuhltennismeister Peter Seidl und den Koordinator der Special Olympics, Peter Landisch, gewinnen.

Gemeinsam geht’s besser

Es wurde unter anderem getestet, ob und wie man sich im Rollstuhl auf einem Sandplatz bewegen kann und wie Schläge aus dem Rollstuhl heraus funktionieren. „Die haben allen gezeigt, was möglich ist.“ Seitdem besteht die Abteilung aus zehn festen Personen, die mit und ohne Behinderung zusammen Sport treiben.

Jury ist begeistert

Die Jury des Bezirks Oberpfalz ist begeistert „vom Glück miteinander zu spielen“ und zeichnete das Projekt im November vergangenen Jahres mit dem Inklusionspreis 2022 aus. Bezirkstagspräsident Franz Löffler sagte: „Die Worte Spiel, Satz, Inklusion bekommen hier eine ganz neue Bedeutung.“ Ohne ehrenamtliches Engagement wäre das alles nicht möglich gewesen, ist sich Scharnagl-Lindinger sicher. Sie dankte vor allem Stefanie Hauser und Friedrich Wölfl, die gemeinsam mit ihr dafür gesorgt haben, dass Tennis „endlich auch inklusiv betrieben wird“. Das Preisgeld will die Gruppe für Fahrtkosten zu Inklusionsturnieren und Equipment verwenden.

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