Innovativ, professionell und vernetzt

Weiden. Innovativ, professionell und vernetzt – so hat sich die SpVgg SV Weiden am Mittwochabend bei ihrer Veranstaltung im City-Center Weiden präsentiert. Unter dem Motto „Quo vadis SpVgg SV?!“ stellte Vorsitzender Kurt Haas und Sportvorsitzender Philipp Kaufmann den Verein zahlreichen Besuchern vor. Haas erzählte von der Zeit seit der Neugründung 2010 bis jetzt und Kaufmann übernahm den Ausblick in die sportliche Zukunft.

Von Stephan Landgraf und Dagmar Nachtigall

SpVgg Weiden im City Center Weiden, Infoveranstaltung
Zahlreiche Fußballfans, Sponsoren, Freunde und Mannschaften sind der Einladung der SpVgg SV Weiden zur Infoveranstaltung gefolgt. Bild: D. Nachtigall.

Eine Aussage stand fest: Wenn es der ersten Mannschaft gelingen würde, den sportlichen Aufstieg in die Regionalliga zu schaffen, würde der Verein dieses Vorhaben mit einer soliden Planung und Unterstützung angehen, das sei man seinen Spielern schuldig. Trotzdem denken die Verantwortlichen, dass das Wagnis “Regionalliga” nur gezielt über einige Jahre angepeilt werden kann, da die notwendigen Sponsorengelder deutlich fehlen würden.

Die Einladung machte den einen oder anderen neugierig, denn es hatten sich zahlreiche Fußballfans, Sponsoren, Freunde und die Mannschaften im City-Center eingefunden. Der fast eineinhalb stündige Vortrag diente dazu, die neue SpVgg SV vorzustellen, und den endgültigen Abschluss zum insolventen Verein 2010 zu machen. Haas betonte, dass der Verein nun fünf Jahre alt geworden sei und nun dringend Reformen anstehen würden. Beeindruckend das Video von Schirmherr Dr. Rainer Koch, dem Vorsitzenden des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) und aktuellen Interimschef des Deutschen Fußball-Bundes (DFB): Weiden sei ein Aushängeschild für Bayern.

Sie haben ein hervorragend geführtes Jugendleistungszentrum, denn ohne diese erstklassige Jugendarbeit würde Weiden nicht so weit oben stehen“

so Dr. Koch.

Gerade die Jugend nahm im Vortrag von Philipp Kaufmann einen sehr großen Platz ein. So würde man in keine teuren Legionäre investieren, sondern es finden sich in der aktuell seit 14 Spielen ungeschlagene Mannschaft zahlreiche eigenen Jugendspieler wie Dennis Paulus oder auch Michael Riester. Der Nachwuchsleiter Rainer Fachtan würdigte die gute Zusammenarbeit mit der Talentförderung des 1. FC Nürnberg, hier waren der Leiter des NLZ-Dieter Nüssing und Albert Übelacker anwesend. Fachtan bewies mit Nationalspielern Sarah Däbritz, die aus den Weidener NLZ stammt, oder Sven Kopp, dass der eine oder andere bereits seinen erfolgreichen Weg beschritten hat.

Es ist uns wichtig, dass wir die Spieler vor Ort fördern und in die Bayernliga-Mannschaft integrieren. Deswegen spielen die Talente jeden Montag im Training mit den Akteuren der ersten Mannschaft“

so Fachtan. Hier würde sich schnell unter fachkundigem Blick von Trainer Tomas Galasek zeigen, ob der Spieler den Sprung in die Bayernliga schaffen wird. “Mein Ziel ist es, als Trainer genauso erfolgreich zu werden, wie als Spieler“, so der engagierte Weidener Coach, der die höchste Ausbildung als Trainer der UEFA genossen hat.

Überraschend war für den einen oder anderen, dass die erfolgreiche Mannschaft, die Platz fünf in der Bayernliga belegt, nur einen Etat von 155.000 Euro ihr Eigen nennt. Hier sind nicht nur die Aufwandsentschädigungen für die Spieler enthalten, sondern auch Busse, Verpflegung, Abgaben an die Berufsgenossenschaft und vieles mehr. Kaufmann unterstrich aber, dass ein Regionalliga-Etat bei anderen Vereinen wie dem SSV Jahn Regensburg 1,5 Millionen betragen würde und beim FC Amberg 500.000 Euro zu Buche stehen. Dies würde in Weiden für die Zukunft 600.000 Euro bedeuten und diese müsse man sich erst ein Mal erwirtschaften.

Haas warb dafür im Verein mitzumachen, egal ob als Privatperson oder als Sponsor. Seiner Meinung nach müsse Ziel sein, dem Sportverein mindestens einen Kunstrasenplatz in Weiden zu beschaffen. Am Ende beeindruckte man mit einer Diashow mit Bildern der größten Erfolge der letzten fünf Jahre, der Jugend, der Damenmannschaft und der Geselligkeit im Team.

Danach war gemütliches Beisammensein angesagt. Bei den Gesprächen standen die Verantwortlichen Rede und Antwort. Die Unterhaltungen zeigten hier bereits Erfolg: Der SSV Jahn Regensburg, vertreten durch den Vorsitzenden des Aufsichtsrates Ulrich Weber und Geschäftsführer Johannes Baumeister, diskutierte mit der SpVgg SV Weiden über eine Patenschaft. Besonders erfreulich: Die gesamte erste Mannschaft war die ganze Zeit anwesend und räumte am Abend  mit auf. Haas betonte:

Kein Spieler ist bei uns wegen des Geldes mit dabei. Wir sind sehr dankbar dafür, dass wir ein so tolles Team unser Eigen nennen können.”

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