Inzidenz unter 100: Lockerungen in Tirschenreuth?

Tirschenreuth. Wochenlang führte der Landkreis die Liste der Corona-Hotspots an. Jetzt aber gehört Tirschenreuth zu den Regionen mit der niedrigsten Inzidenz. Wie haben sie das geschafft? Und was heißt das für die Landkreis-Bewohner?

Laut Robert-Koch-Institut liegt die 7-Tage-Inzidenz des Landkreises Tirschenreuth heute bei 94,4. Das ist laut Landratsamt der zweitniedrigste Wert in ganz Bayern.

Die Corona-Zahlen der Nordoberpfalz findet ihr hier.

Nachdem der Landkreis Tirschenreuth Anfang des Jahres immer wieder durch hohe Inzidenzen in den Schlagzeilen war, gingen die Zahlen in den letzten Wochen kontinuierlich zurück. “Trotz der erfreulichen heutigen 7-Tage-Inzidenz von unter 100 bleibt die Corona-Situation wegen der Virus-Mutation aber weiterhin ernst und kann sich auch ganz schnell wieder verschlechtern”, bemerkt Sprecher Wolfgang Fenzel mit Blick auf die steigenden Inzidenzen in Deutschland.

Wie hat Tirschenreuth das geschafft?

Auch das Tirschenreuther Landratsamt fragt sich, wieso es in Tirschenreuth stetig bergab geht – im positiven Sinne – während im Rest Bayerns und Deutschland die Corona-Zahlen auf neue Rekord-Höhen klettern. Laut Landratsamt kommen wohl einige Faktoren zusammen, wegen derer der Landkreis aktuell unter der 7-Tage-Inzidenz von 100 liegt.

Zum einen gebe es ein ausreichendes Angebot an Testmöglichkeiten, auch die Testpflicht und Grenzkontrollen für tschechische Pendler und die Test- und Hygienekonzepte in Betrieben und Unternehmen seien mit verantwortlich. Zum anderen habe der Landkreis bereits eine Impfquote (1. Impfung) von 23,82 Prozent.

Fenzel betont auch die Disziplin und das Durchhaltevermögen der Bevölkerung, sowie die konsequente Kontaktnachverfolgung durch das Gesundheitsamt. “Auch die angrenzenden Regionen (Neustadt, Weiden, Wunsiedel, Bayreuth, Tschechien) stellen aktuell keine Hot-Spots dar”, so der Sprecher.

Ab wann wird gelockert?

Sollte der Wert weiter unter einer 7-Tage-Inzidenz von 100 bleiben, könnten im Landkreis Tirschenreuth – wie vergangene Woche in Weiden – Lockerungen kommen. Dafür muss die Inzidenz drei Tage in Folge unter 100 liegen – also bis einschließlich Freitag. Dann könnte das Landratsamt die Lockerungen amtlich bekannt machen. Ab Sonntag (ab dem fünften Tag unter 100) würden sie dann in Kraft treten.;

Was heißt das für Schulen und Kitas?

Ob Schulen und Kindertagesbetreuungseinrichtungen geöffnet werden und Präsenzunterricht stattfindet, wird von Woche zu Woche neu entschieden. Soweit die 7-Tage-Inzidenz am Freitag unter 100 liegt, hätte dies folgende Auswirkungen auf die Schulen und Kindertagesbetreuung im Landkreis:

  • In allen Schulen und Klassen findet Präsenzunterricht statt, soweit dabei der Mindestabstand von 1,5 m durchgehend und zuverlässig eingehalten werden kann, ansonsten Wechselunterricht. Zusätzlich gilt weiterhin die Testpflicht.
  • Die Kindertageseinrichtungen können öffnen, sofern die Betreuung in festen Gruppen erfolgt.

Was wenn die Bundesregierung die Regeln verschärft?

Allerdings dämpft Wolfgang Fenzel die Hoffnungen auch ein wenig: “Ob es aufgrund der geplanten Änderung der Bundesinfektionsschutzgesetzes zu Änderungen beziehungsweise Lockerungen oder Verschärfungen kommt, muss abgewartet werden.”

* Diese Felder sind erforderlich.