Jahn Regensburg erwartet „brutal wichtiges Spiel“ gegen Sandhausen

Regensburg. Zum Abschluss der englischen Woche empfängt der SSV Jahn mit Sandhausen einen direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt. Und erneut steht hinter dem Einsatz der Schlüsselspieler ein Fragezeichen.

Jahn-Trainer Mersad Selimbegovic will seine wankelmütigen Spieler zu einer Leistungsexplosion wie gegen Kaiserslautern antreiben. Bild: Jürgen Herda

In der englischen Woche trat Jahn Regensburg bislang mit zwei komplett unterschiedlichen Gesichtern auf. Nun empfängt die Jahn-Elf den SV Sandhausen, dessen einziges Ziel in der Liga der Klassenerhalt ist. Dieses Ziel ruft auch der SSV Jahr um Jahr aus, der wieder einmal um wichtige Spieler bangen muss.

Die Pokal-Blamage gegen Düsseldorf vom Mittwoch ist Jahn-Coach Mersad Selimbegovic noch deutlich anzumerken. Auch wenn er nicht müde wird zu betonen, dass der Blick nach vorne gehen müsse, rekurriert er in der denkbar kurzen Spieltags-Pressekonferenz immer wieder auf die 0:3-Niederlage. Sein gegenüber Alois Schwartz hatte im DFB-Pokal Grund zum Jubeln, dafür musste seine Mannschaft aber wohl einige Körner lassen.

Jahn muss sich auf Kaiserslautern-Spiel rückbesinnen

Die englische Woche startete für den SSV Jahn Regensburg perfekt. Auf dem Betzenberg schlug man Kaiserslautern verdient mit 3:0 und zeigte endlich wieder Kampfgeist. Auf dieses „richtig gute Spiel“ will Selimbegovic gegen den SV Sandhausen aufbauen und damit die Pokal-Pleite vergessen machen.

Das ist bitter nötig, denn die Gäste vom SVS befinden sich nur drei Punkte hinter Regensburg in der Tabelle und würden mit einem Sieg im Jahnstadion den SSV überholen. Da kommt es nicht gerade recht, dass die Elf von Schwartz besonders bei Standardsituationen ihre Stärke hat. Eine Stärke, die auch die Jahn-Elf lange ausmachte. Die, bis auf wenige Ausnahmen, in dieser Saison jedoch verloren ging.

Sandhausen hat im Pokal Körner gelassen

Einen Vorteil haben die Gastgeber auf ihrer Seite. Während man zwar selbst im DFB-Pokal die Segel streichen musste, stand dies wenigstens schon nach 90 Minuten fest. Sandhausen gewann gegen Karlsruhe erst im Elfmeterschießen (10:9) und hat somit 30 Minuten mehr in den Knochen. Ob die von Selimbegovic angesprochenen „Glückshormone“ der Gäste ausreichen werden, die Belastung auszugleichen, ist fraglich.

Bester Tor- und Vorlagengeber bei den Gästen ist David Kinsombi, der vor der Saison vom Hamburger SV nach Sandhausen gekommen ist. Nicht nur mit seinen fünf Toren und zwei Vorlagen hat er der gegnerischen Spielweise ein neues Momentum hinzugefügt. Die Sandhäuser waren in den vergangenen Spielzeiten bekannt für bedingungslosen Kampf, Kinsombi hat dies mit spielerischen Elementen ergänzt.

Fragezeichen hinter Gimber, Saller und Kennedy

Schon gegen Düsseldorf wurde Kapitän Benedikt Gimber schmerzlich vermisst, der wie kein anderer für die Regensburger Kampf-Mentalität steht. Aber auch gegen Sandhausen wird sich sein Einsatz erst kurzfristig entscheiden. Zum Leidwesen der Regensburger steht zudem hinter Benedikt Saller und Scott Kennedy ein Fragezeichen.

Neben der angespannten Personalsituation kommt bei der Zusammenstellung der Startelf sicherlich auch die hohe Belastung von drei Spielen innerhalb von sechs Tagen zu tragen. Die fehlende qualitative Tiefe im Kader und große Schwierigkeiten, sich an neue Situationen anzupassen, lässt die Jahn-Elf solche Umstellungen nicht leicht wegstecken. Beim Pokal-Aus war das mal wieder zu beobachten. „Bis die Umstellungen gegriffen haben, lagen wir schon 2:0 zurück“, muss auch Selimbegovic eingestehen.

„Verlieren verboten“ für Regensburg?

Es gehört zu einem Klassiker bei den Pressekonferenzen beim SSV Jahn: Selimbegovic will kein Spiel besonders herausstellen. Trotz der prekären Konstellation vor dem Spieltag schmettert er alle Versuche ab, die kommende Begegnung unter dem Titel „verlieren verboten“ zu setzen. Der dadurch erzeugte Druck würde nur dazu führen, dass „das Team verkrampft“.

Nichtsdestoweniger hält er die Partie gegen Sandhausen für ein „sehr wichtiges Spiel“. Auch so eine Formulierung, die von Selimbegovic beinahe inflationär gebraucht wird. Ob solche Wortklaubereien am Ende des Tages einen Unterschied machen, wird sich spätestens nach dem Abpfiff am Samstagnachmittag herausstellen.

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