Jarmolinski in Schönsee: „Erzählungen auf Leinwand“ der bayerisch-amerikanischen Künstlerin

Tännesberg/Schönsee. Die bayerisch-amerikanische Künstlerin Christina Jarmolinski lebt und malt seit 2019 in ihrem Atelier in Tännesberg. Am Freitag, 28. März, 19 Uhr, eröffnet sie ihre Ausstellung „Erzählungen auf Leinwand“ beim Förderverein für Kultur und Stadtentwicklung in Schönsee.

Bilder der Ausstellung „Erzählungen auf Leinwand“ der bayrisch-amerikanischen Künstlerin Christina Jarmolinski sind ab 28. März in Schönsee ausgestellt. Foto: Rob de Koter

„Wir kamen im Dezember 2019 nach Tännesberg“, erzählt die deutsch-amerikanische Künstlerin Christina Jarmolinski. „Mein Sohn ist Rechtsanwalt in München“, erklärt sie die Motive für ihre Rückkehr nach Bayern. „Ich wollte in der Nähe seiner Familie sein.“ Ihren neuen Wohnsitz in – für amerikanische Verhältnisse – „der Nähe der zwei Enkelkinder“ fand sie in der Oberpfalz.

„Ich genieße mein Atelier in Tännesberg.“ Sie fühlt sich im Oberpfälzer Wald schon richtig dahoam. „Ich arbeite fast täglich, manchmal bis spät nachts.“ Auch ihre Kunst sei mittlerweile gut angekommen. „Neulich habe ich meine Frida Kahlo verkauft.“ Von dem Porträt der mexikanischen Surrealistin konnte sie sich lange nicht trennen. Das Gemälde war bei Ausstellungen in Washington DC und Florida als unverkäuflich gekennzeichnet. „Die Zeit war reif, sie gehen zu lassen.“

„Bürgermeister Ludwig Gürtler hat uns sehr nett aufgenommen“, freut sie sich über die Gastfreundschaft des Kommunalpolitikers, der gleich im ersten Jahr ein großes Bild gekauft hat. Natürlich ein Tännesberger Motiv, das jetzt im Rathaus hängt. „Auch einige meiner Kalender und Tassen mit Drucken meiner Arbeiten hat er mir als Geschenke für Besucher abgenommen.“ Das Schaufenster ihrer „Galerie 7“ am Marktplatz sei eine richtige Attraktion für Schaulustige geworden.

„Fabuliere meine eigenen Narrative“

Ihre neue AusstellungEröffnung am Freitag, 28. März, 19 Uhr, beim Förderverein für Kultur und Stadtentwicklung in Schönsee, Hauptstraße 29 – trägt den schönen Titel „Erzählungen auf Leinwand“. Welche Geschichten hat sie für diese Ausstellung auf Leinwand gebannt? „Ich fabuliere da meine eigenen Narrative“, beschreibt sie ihre farbenfrohen Porträts, wie das dreidimensionale „Frühstück mit Tiffany“, das sie aus ihrer Zeit in Florida behalten hat.

Die Schauspielerin Audrey Hepburn hat mir in ihrer schlichten Art immer gefallen. Christina Jarmolinski

Die Porträts amerikanischer Ikonen, darunter auch Marylin Monroe, erinnern an eine moderne Version des österreichischen Meisters des vergoldeten Jugendstils, Gustav Klimt – nur eben in Pop-Bunt. Farben und Muster sind der Satzbau und Grammatik, um ihre Emotionen auszudrücken. „Durch meine vielen Reisen um die ganze Welt habe ich vielfältigste Landschaften, Menschen in unterschiedlichsten Gesellschaften und Religionen kennengelernt.“ Auch mit dem großen Gegenspieler allen Lebens, dem Tod, ist sie des Öfteren konfrontiert und setzt sich mit ihm künstlerisch auseinander.

Bilder der Ausstellung „Erzählungen auf Leinwand“ der bayrisch-amerikanischen Künstlerin Christina Jarmolinski sind ab 28. März in Schönsee ausgestellt. Foto: Rob de Koter

Farbenfrohe Utopien statt düsterer Dystopien

Auch wenn sie die Schattenseiten des Lebens nicht ignoriert, sieht sie Vermittlung von Harmonie als die eigentliche Mission ihrer Kunst – nicht zuletzt durch ihre reiche Farbpalette. „Die politische Polarisierung der vergangenen Monate und vor allem die Rückkehr Donald Trumps ins Weiße Haus haben mich erst recht dazu bewegt, dieser rückwärtsgewandten, brutalen Weltsicht eine farbenfrohe Lebensfreude entgegenzusetzen. Düstere Impressionen sind nicht mein Stil.“ Anstelle politischer Dystopien entwirft sie eine optimistische Utopie.

Dieser Dualismus kommt etwa in ihren Arbeiten „Water, Water everywhere – Wasser, überall Wasser“ oder ihren Pinguin-Bildern zum Ausdruck, in denen sie die Folgen der Klimaerwärmung thematisiert, ohne den Weltuntergang auf die Leinwand zu projizieren. „Ich will subtil dazu Stellung beziehen, nicht mit der Holzhammer-Methode.“ Ihre symbolische Malerei erschließe sich nicht immer auf den ersten Blick.

Man kann in ihnen versteckte Details entdecken und sie so enträtseln, oder sie nur als schöne Bilder wahrnehmen – auch gut. Christina Jarmolinski

Bilder der Ausstellung „Erzählungen auf Leinwand“ der bayrisch-amerikanischen Künstlerin Christina Jarmolinski sind ab 28. März in Schönsee ausgestellt. Foto: Rob de Koter

Bursweiher statt Atlantik

„So wie die Lage der Welt momentan aussieht, bin ich froh, meinen Rückzugsort hier in der Oberpfalz gefunden zu haben“, schaut Jarmolinski mit Grausen auf die täglichen Hiobsbotschaften aus den USA. „Die Natur hat immer eine große Bedeutung für mich gehabt“, freut sie sich über die Landschaft im nördlichen Oberpfälzer Wald. „Schwimmen, Waldspaziergänge mit meinem Hund Shilo“, seien ihr Kontrastprogramm zu den nächtlichen Mal-Sessions. „Ich vermisse natürlich ein wenig meinen geliebten Atlantik“, gibt sie zu, „aber der Bursweiher gefällt mir auch ganz gut.“

Und überhaupt, die vielen Oberpfälzer Bäume! „Sie sind bestimmt in 40 Prozent meiner Arbeiten Hauptdarsteller.“ Sie fühle sich mit diesem fest in der Erde verwurzelten Wunder der Natur sehr verbunden. „Man muss diesen würdevollen Kreaturen mit Respekt begegnen, sie erhalten und sich für ihre Existenz bedanken.“ Schließlich gebe es wüste Weltregionen, in denen es keine Bäume des Lebens gebe.

Ausstellung & Workshops bei der US-bayerischen Künstlerin

  • Die Ausstellung „Erzählungen auf Leinwand“ mit Werken der amerikanisch-bayerischen Künstlerin Christina Jarmolinski wird am 28. März, 19 Uhr, beim Förderverein für Kultur und Stadtentwicklung in Schönsee, Hauptstraße 29, eröffnet. „Ich freue mich bei der Gelegenheit, eine große Bandbreite meiner Arbeiten auf einer großen Ausstellungsfläche präsentieren zu können“, sagt die Malerin mit Ateliersitz in Tännesberg.
  • Die Ausstellung ist vom 28. März bis 11. Juni immer mittwochs und sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. „An den Sonntagen beantworte ich gerne Ihre Fragen zu meinen Gemälden oder plaudere mit Ihnen über Kunst, Gott und die Welt.“
  • Jarmolinski bietet in ihrem Tännesberger Atelier Workshops zu Malerei und Collagearbeiten an. Bei Interesse an kreativer Fortbildung melden sie sich gerne bei der gastfreundlichen Malerin unter der E-Mail-Adresse christina@jarmolinski.com

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