Jusos wollen Unternehmen zur Kasse bitten

Weiden/Tirschenreuth/Neustadt/WN. Die Pläne des Netzbetreibers Tennet, die Gleichstrompassage Südost erdverkabelt durch die Oberpfalz zu legen, begrüßen die Jusos Oberpfalz. Auf diese Weise kommt man den Sorgen der Bürgerinnen und Bürgern in den betroffenen Gemeinden entgegen. Dass die dadurch entstehenden Mehrkosten in Höhe von rund sieben Milliarden Euro auf die Stromkunden umgelegt werden sollen, kritisieren die Oberpfälzer Jusos jedoch vehement.

Die Kosten für die Energiewende werden allein durch die Privat- und Gewerbekunden gestemmt. Viele Unternehmen hingegen können sich durch Ausnahmeregelungen vor einer angemessenen Mitfinanzierung der Energiewende drücken. „Die Unternehmen müssen für die Energiewende endlich angemessen zur Kasse gebeten werden. Es kann nicht sein, dass diese Mammutaufgabe weitgehend allein auf den Schultern der Ottonormalverbraucher abgelegt wird“, so Peter Strahl, Vorsitzender der Jusos Oberpfalz.

Ferner kritisieren die Jusos aus der Oberpfalz die politischen Entscheidungen zur Energiewende in den letzten Jahren. Das Absenken der Fördersätze für Windenergie an Land sowie die von Seehofer erzwungene Abstandsregelung für Bayern bedeuten das Aus für weitere On-shore-Windräder. Nach der Photovoltaik und der Bioenergie wird auf diese Weise auch die Windenergie an Land durch die Bundesregierung torpediert.

Für die Jusos Oberpfalz ist klar: Das, was eigentlich unter dezentraler Stromversorgung mal angedacht war, wird nun ausgebremst, um die Wunden der Großkonzerne aus dem Atomausstieg zu heilen. „Wenn nur noch Off-shore-Windkraft angemessen gefördert wird, ist das Klientelpolitik für die großen Energiekonzerne, die ihre Windparks in der Nordsee bauen. Solar- und Windstrom am Land hingegen können von privaten Haushalten, genossenschaftlich organisierten Kleinbetreibern und Stadtwerken selbst produziert werden. Diese dezentrale Energieversorgung muss finanziell wieder viel mehr gefördert werden“, fordert Strahl.

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