Kaltenbrunn: Streit um Unterbringung von Flüchtlingen
Kaltenbrunn. Die Regierung plant, zehn bis zwölf Häuser der ehemaligen US-Siedlung anzumieten, um 60-75 Flüchtlinge unterzubringen, trotz Bedenken der Gemeinde wegen Wohnungsmangel und Infrastruktur. Bürgermeister Biller äußert, dass Entscheidungen bei Regierung und Eigentümern liegen, während Bedenken der Gemeinde wohl ungehört bleiben.
Platz für Migranten in der ehemaligen US-Wohnsiedlung Kaltenbrunn? In der Gemeinderatssitzung am Dienstag gab Bürgermeister Ludwig Biller bekannt: „Die Regierung der Oberpfalz hat uns mitgeteilt, dass sie mit den Eigentümern der Häuser in der US-Army-Siedlung in Verhandlung steht. Geplant ist, zehn bis zwölf Häuser anzumieten, um dort Flüchtlinge mit gesichertem Aufenthaltsstatus als Übergangswohnheim unterzubringen.“ Es handle sich um circa 60 bis 75 Personen, hauptsächlich Familien, wie zum Beispiel afghanische Ortskräfte, Spätaussiedler oder jüdische Migranten. Die Gemeinde habe die Regierung bereits auf den bestehenden Wohnungsmangel, auf die fehlende Infrastruktur und dass schon bis zu 40 Flüchtlinge in Kaltenbrunn untergebracht seien, hingewiesen.
Gemeinde besorgt über Zuwachs von 60 Flüchtlingen
Weitere 60 Flüchtlinge würden die Marktgemeinschaft sowie die soziale Stabilität erheblich belasten. Aus den genannten Gründen habe sich die Gemeinde gegen das Vorhaben ausgesprochen und höchste Bedenken angemeldet. „Die sicherlich berechtigten Bedenken werden uns aber nicht viel nützen. Die Entscheidung treffen die Eigentümer und die Regierung der Oberpfalz,“ bemerkte Bürgermeister Biller. An die Regierung der Oberpfalz, vornehmlich an Sachgebietsleiter Dr. Thomas Thaller, richtete sich die Bitte von CSU-Rat Wolfgang Krauß, „dass es eine homogene Gruppe wird, die miteinander gut auskommt.“ Für Krauß stelle sich auch die Frage nach der Bleibe-Perspektive. „Gibt es einen Betreuer?“ wollte Daniel Schweiger (SPD) wissen. „Ja, dieser wird dort wohnen,“ erwiderte der Gemeindechef.
40 Jahre gelebte Freundschaft in Kaltenbrunn
40 Jahre haben die Soldaten-Familien im Nordwesten des Marktes unweit der B299-Ortsumgehung in guter Nachbarschaft zu den Einheimischen gelebt und auch an Veranstaltungen teilgenommen. Ja, sogar Freundschaften sind zwischen den Familien entstanden und werden weiterhin gepflegt. Die US-Army Housing Area in Kaltenbrunn wurde am 17. Januar 1985 von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) in Nürnberg für zehn Jahre angemietet. Der langfristige Mietvertrag für die 78 Doppelhaushälften und zwei Einfamilien-Wohnhäuser wurde mehrmals auf insgesamt 40 Jahre verlängert. Ende Januar 2025 werden die Wohneinheiten an die zentrale Verwaltung der Vermieter-Gemeinschaft zurückgegeben. Inzwischen wurden bereits mehrere Häuser weiterverkauft.
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