Kanzeltausch ehrt Dietrich Bonhoeffer

Floß. Im März ehrten evangelische Kirchengemeinden Dietrich Bonhoeffer mit einem Kanzeltauschprojekt. Sie bezogen sich auf seine Texte und Predigten, die zur Nachfolge und zum Verzicht auf Vergeltung anregen.

Pfarrer Wilfried Römischer bei seiner Predigt. Foto: Fred Lehner

Im März fand ein besonderes Projekt in der Nordoberpfalz statt, das sich dem Andenken an Dietrich Bonhoeffer widmete. Der lutherische Theologe und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus, der vor 80 Jahren im KZ Flossenbürg starb, stand im Mittelpunkt des Kanzeltauschprojekts der “Flosser Amt” Nachbarschaftsregion der evangelischen Kirchengemeinden.

Predigten zu Bonhoeffers Lehren

Verschiedene Pfarrer und Pfarrerinnen beteiligten sich an diesem Projekt und brachten in ihren Predigten die Lehren Bonhoeffers den Gemeinden näher. In Vohenstrauß, Altenstadt/Vohenstrauß, Waldthurn, Püchersreuth, Wildenau, Plößberg, Flossenbürg und Floß wurden Texte von Bonhoeffer in den Mittelpunkt der Gottesdienste gestellt.

Am Sonntag Okuli predigte Pfarrer Wilfried Römischer in Floß über das Thema “Rache ist süß? – Vom Verzicht auf Vergeltung”, während Pfarrer Klaus Weber in der Pfarrkirche Püchersreuth das Gedicht “Stationen auf dem Weg zur Freiheit” interpretierte. In seinen Predigten betonte Römischer die Bedeutung der Bergpredigt Jesu, die nach Bonhoeffer nicht als Gesetzbuch, sondern als Bilderbuch des Reiches Gottes zu verstehen sei.

Lehren der Bergpredigt

Die Bergpredigt wurde als Aufforderung präsentiert, auf Vergeltung zu verzichten und stattdessen Segen, Gutes und Gebet in den Vordergrund zu stellen. Die drei von Jesus genannten Alltagssituationen – das Anbieten der anderen Wange, das Teilen von Mantel und Rock und das Zurücklegen einer doppelten Wegstrecke für jemand anderen – dienen als konkrete Beispiele für die Umsetzung dieser Lehre.

Pfarrer Römischer machte deutlich: “Deine Ehre, deine Sicherheit, dein Schutz liegt in den Händen des Vaters. – Und nun sei stark und kreativ und sei ein Botschafter von Gottes Reich. Du hast jetzt schon die Chance, jetzt schon zu leben, was im Himmel sowieso gilt und ewig gelten wird. – Das bedeutet ein Jünger, eine Jüngerin von Jesus zu sein.”

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