Gedanken über den Tod

Neuhaus. „Ich bin durch Zufall drauf gekommen“, sagt Karl-Heinz Thoma über den „Totentanz von Wondreb“, eine Reihe von Bildtafeln an der Decke der Friedhofskapelle in Wondreb. Schnell war für den Ilsenbacher klar, dass man diese Kunstwerke, die vermutlich ein Bruder des Klosters Waldsassen in den Jahren zwischen 1710 bis 1721 geschaffen hat, einem breiterem Publikum zugänglich machen müsse.

„Das ist einer der schönsten Totentänze, den es bei uns hier gibt“, ist Thoma überzeugt. Der Fotograf nahm die Zeichnungen, die sich mit der Allgegenwärtigkeit des Todes – dargestellt als menschliches Skelett – befassen, vor die Kameralinse. Passend gerahmt werden sie noch bis 1. November von 10 bis 20 Uhr in der Scheune des Schafferhofs präsentiert.

Nirgends ist man dem Tod so nahe wie im Leben

Thoma hat mit Werken von Frédéric Chopin, Johann Sebastian Bach oder Johannes Brams Musik ausgewählt, „die passt und nicht überall läuft.“ In der geschlossenen Scheune, die Wände mit schwarzen Tüchern verhangen und dezenter Beleuchtung, lenkt den Ausstellungsbesucher nichts von der Befassung mit dem Thema „Nirgends ist man dem Tod so nahe wie im Leben“ ab. „Geld und Gut nichts gelten tut“, „Auch die Wiege ist schon zum Tod ein Stiegen“ oder „Wann Du stirbst, das ist verborgen, drum steh immerfort in Sorgen“ lauten etwa die kurzen Reime, um die der Künstler seine Motive aufgebaut hat.

Es ist interessant, wie sich die Menschen schon vor dreihundert Jahren Gedanken gemacht haben. Genau wie heute. Es hat sich nichts verändert,

sagt Schafferhofwirt Reinhard Fütterer zum Totentanz. Eine Ausstellungsfortsetzung in den kommenden Jahren rund um Allerheiligen sei in Planung.

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Karl-Heinz Thoma hat den „Totentanz von Wondreb“, eine Reihe von Bildtafeln an der Decke der Wondreber Friedhofskapelle mit der Kamera festgehalten. Die Ausstellung im Schafferhof läuft noch bis Allerheiligen.
Totentanz Wondreb 3

Bilder: B. Grimm

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