Karl Wohlguts dritter Streich

Grafenwöhr. Viel Wissenswertes über Grafenwöhr hat Monsignore Karl Wohlgut schon oft geschrieben. Sein neuestes Werk ist der dritte Grafenwöhrer Almanach und handelt von den Jahren 1945 bis 1960.

Von Renate Gradl 

Monsignore Karl Wohlgut Bürgermeister Edgar Knobloch Stadt Grafenwöhr Geschichte
Karl Wohlgut (links) zu Besuch im Grafenwöhrer Rathaus. Sein drittes Buch ist laut Bürgermeister Edgar Knobloch eine tolle Ergänzung der Stadtchronik. Bild: Renate Gradl.

Der erste Grafenwöhrer Almanach beschäftigt sich mit den Jahren von 1890 bis 1933, der zweite reicht von 1933 bis 1945. Der dritte Teil handelt vom Arbeitsmarkt, Bildung und Kultur, vom Handel und Gewerbe, der Schule, Kirche, dem Stadtrat, dem Truppenübungsplatz und vielen mehr. “Der Wiederaufbau der zerstörten Häuser nach dem Krieg ging schnell. Deutsche wurden aus dem Lagerbereich entfernt und Baracken an der Pressather Straße entstanden. Bis 1955 währte der intensive Wohnungsbau”, erklärte Monsignore Karl Wohlgut beim Besuch im Rathaus.

Im Almanach beschreibt er auch die Arbeitslosigkeit und Einstellungen im Lager, die es aber bis dahin nur gab, wenn auch Truppen hier waren – danach wurden Mitarbeiter wieder entlassen. “Aber es gab überraschend früh Betriebsgenossenschaften”, erklärt Wohlgut. Betriebsansiedlungen waren meistens ohne nachhaltigen Erfolg.

Nach dem Krieg kam die Kultur

Kulturell war nach dem Krieg einiges geboten: Durch den Kulturverband wurde gesungen und musiziert. Wohlgut nennt als Beispiel “Die sieben Worte Jesu am Kreuz” und die Orchestergruppe von Anton Erhart. Das Theaterspiel begann in den 50er Jahren mit einer Theatergruppe um Michael Hößl. Schillers “Räuber” wurde aufgeführt. Es gab damals schon eine Verbindung zu den Leuchtenbergern mit Wilhelm Tell. “Die Stadtkapelle war im Jahr 1950 mit 40 Mann besetzt”, weiß Wohlgut.

Rege Bautätigkeiten wurden mit dem Kirchenneubau in Gmünd und Grafenwöhr sowie mit dem Haus der Jugend (1952) getätigt. Die Aufforderung des damaligen Bürgermeisters Specht: “Nehmen Sie sich der Jugend an” blieb nicht ohne Wirkung, als es eine staatliche Förderung gab.

Anfang der 50er Jahre wurde die Umgehungsstraße gebaut und 1956 fand die Einweihung des Schulhausneubaus statt. Dieser war nötig, da es viele Heimatvertriebene gab. Für Monsignore Karl Wohlgut war es auch wichtig im 3. Grafenwöhrer Almanach über das Anna- und Schützenfest, über den Sebastianstag und über die Kirchweih zu schreiben, die es zirka ab 1946 gab. “Ich kann mich noch erinnern, dass ich als Bub immer zu den Noten reingeschaut hab, als die Musik spielte”, so der Autor.

Wertvolles Nachschlagewerk zu Grafenwöhr

Für Bürgermeister Edgar Knobloch ist der Almanach ein wertvolles und hilfreiches Nachschlagewerk. “Es gibt zwar eine Chronik von Grafenwöhr, aber dieses Buch ist eine schöne Ergänzung”, sagte Knobloch, der sich bei Pfarrer Wohlgut bedankte.

Für die Öffentlichkeit ist dieser Almanach nicht gedacht. Aber es hat seinen Platz bei den anderen Büchern im Bürgermeisterzimmer gefunden.

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Karl Wohlguts neustes Werk – der dritte Grafenwöhrer Almanach – findet im Bürgermeisterzimmer seinen Platz.

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