„Katalysator für Zusammenarbeit“: ILE-Managerin stellt ihre Arbeit vor

Grafenwöhr. In zwei Jahren konnte die "ILE Region Vierstädtedreieck im Oberpfälzer Hügelland" 49 Projekte mit über 250.000 Euro unterstützen. Organisiert wird dies von Daniela Koslowski.

Daniela Koslowski ist die ILE-Managerin. Dieses Spielgerät am Geißmannskeller wurde mit dem Regionalbudget gefördert und von der Kolpingsfamilie verwirklicht. Foto: Stefan Neidl

Diese gab nun dem Stadtrat einen Einblick in ihre Tätigkeit. 2021 wurde der Verein „Integrierte Ländliche Entwicklung Region Vierstädtedreieck im Oberpfälzer Hügelland“ (ILE) gegründet. So lang wie der Name ist, so wichtig ist er auch für viele Gemeinden für die Umsetzung ihrer Pläne. Die zehn Gemeinden des westlichen Landkreises sind Mitglied. Geleitet wird er seit März 2022 von Regionalmanagerin Daniela Koslowski. Was die ILE genau macht und welche Projekte aktuell anstehen, stellte sie jetzt erstmals im Stadtrat vor.

Kernwegenetz, „NEW SeeLand“, Vorträge

„Unser Ziel ist die nachhaltige ökonomische, ökologische, soziale und kulturelle Entwicklung der Mitgliedsgemeinden sowie die Sicherung und Weiterentwicklung der Region als Lebens-, Arbeits-, Erholungs- und Naturraum“, erklärt Koslowski. Dazu gehörte die Erstellung eines Kernwegenetzkonzepts, die Neuauflage der Radkarte „Oberpfälzer Hügelland“, die Organisation von Vorträgen beispielsweise über Biodiversität oder dem Patentrecht, Theateraufführungen und der Entwurf eines Imagefilms. Das Konzept für den Freizeitsee Dießfurt „NEW SeeLand“ stammt ebenfalls aus der ILE.

Über einer Viertelmillionen Euro verteilt

Zudem ist sie für die Verteilung des Regionalbudgets verantwortlich: Für die Kommunen stehen 100.000 Euro zur Verfügung. Das Förderprogramm ermögliche mit einer Förderung von 80 Prozent beziehungsweise maximal 10.000 Euro die rasche Umsetzung kleinerer Vorhaben.

So wurde in Grafenwöhr die Bühnenüberdachung auf der Naturbühne am Schönberg, ein Kühlanhänger, Geräte für Spielplätze oder ein Lieferbus für den Bürgerladen finanziert. Insgesamt wurden von 2020 bis 2022 im Gebiet 49 Kleinprojekte im Wert von 478.484 Euro umgesetzt. Als Fördersumme flossen 266.964 Euro aus dem Regionalbudget. Aktuell sind weitere 16 Projekte in der Umsetzung.

Koslowski stimmt sich dabei alle zwei Monate in der IDE-Vorstandssitzung mit den ILEs in anderen Regionen ab und hält engen Kontakt zum Kulturmanagement und Seniorenbeauftragten. In einem Treffen der Jugendbeauftragten im Sommer entstand die Idee eines Jugendparlaments. Die ILE-Managerin plant gerade eine Informationsveranstaltung zu dem Thema.

Auch im Tourismus ist Koslowski beschäftigt und entwirft Broschüren, hat die Wort-Bild-Marke „Oberpfälzer Hügelland“ schützen lassen und arbeitet an einem interkommunalen Veranstaltungskalender, um Events der ganzen Region einsehen zu können.

Bund streicht Mittel

Bürgermeister und Vorsitzender der ILE, Edgar Knobloch (CSU), ist voll des Lobes für Koslowskis Arbeit: „Die ILE ist ein Katalysator für die Zusammenarbeit der Gemeinden des westlichen Landkreises.“ Darum war sogar überlegt worden, Koslowski eine Assistenzkraft an die Seite zu stellen.

Daraus wird nun nichts: Eine aktuelle Mittelkürzung des Bundes für die „Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ aus der die ILE finanziert wird, macht einen Strich durch die Rechnung. In der Summe fallen Mittel in Höhe von 700 Euro bis 800 Euro pro Monat für die Verwaltung der ILE weg. Knobloch: „Das ist Politik gegen die ländliche Region.“ Als Reaktion darauf ging ein Schreiben an die Abgeordneten der Region. Dieses haben alle zehn Bürgermeister unterschrieben.

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