Kevin Coyne: Künstler ohne Kompromisse

Sulzbach-Rosenberg. Er war so ziemlich alles: Dichter, Maler, Musiker. Noch bis zum 13. Mai 2022 widmet das Literaturhaus Oberpfalz in Sulzbach-Rosenberg dem Multi-Kreativen Kevin Coyne eine Sonderausstellung.

Bühnenkünstler mit Leidenschaft. Bild: Holger Stiegler
Bühnenkünstler mit Leidenschaft. Bild: Holger Stiegler
Auch Humor war dem britischen Franken nicht fremd. Bild: Holger Stiegler
Auch Humor war dem britischen Franken nicht fremd. Bild: Holger Stiegler
Der Ausstellungstitel sagt eigentlich alles. Bild: Holger Stiegler
Der Ausstellungstitel sagt eigentlich alles. Bild: Holger Stiegler
Der Weidener Kurator Stefan Voit. Bild: Holger Stiegler
Der Weidener Kurator Stefan Voit. Bild: Holger Stiegler
Die Vierer-Reihe mit Porträts von Schriftstellern in Acryl. Bild: Holger Stiegler
Die Vierer-Reihe mit Porträts von Schriftstellern in Acryl. Bild: Holger Stiegler
Das Selbstporträt Coynes aus dem Jahr 1992. Bild: Holger Stiegler
Das Selbstporträt Coynes aus dem Jahr 1992. Bild: Holger Stiegler
Viele Texte gibt es im original zu sehen. Bild: Holger Stiegler
Viele Texte gibt es im original zu sehen. Bild: Holger Stiegler

„Paintings, Drawings, Poems, Songs: Kevin Coyne – Arbeiten aus dem Nachlass“: Mit dem Titel der Ausstellung ist all das aufgezählt, was es zu sehen gibt – nämlich Gedichte, Bücher, Bilder, Zeichnungen und musikalische Arbeiten des gebürtigen Briten, der von 1984 bis zu seinem Tod 20 Jahre später in Nürnberg lebte. Kurator der Ausstellung ist der Weidener Kulturjournalist Stefan Voit. Rund 50 Exponate hat er aus dem ungeheuer reichhaltigen Fundus Coynes herausgesucht.

Coyne und Literatur

„Vieles ist auch erstmals öffentlich zu sehen“, betont Voit. Und bei jedem Ausstellungsstück schwingt die klare Botschaft mit: Das ist ein Künstler, der stets auf den Mainstream gepfiffen hat, der sich in keine Schublade und keine Schablone pressen ließ, der immer seinen eigen(sinnigen) Weg ging. Coyne und Literatur – das wird nicht nur an den ausgestellten Texten, Gedichten und Büchern praktisch vor Augen geführt.

Porträts von Schriftstellern in Acryl

In einem Ausstellungsraum erwartet die Besucher beispielsweise auch eine Vierer-Reihe mit Porträts von Schriftstellern in Acryl, die 1990 entstanden sind – James Joyce, Ezra Pound, Artaud und William S. Burroughs. Markante Bilder sind beispielsweise auch das Selbstporträt Coynes aus dem Jahr 1992 oder Werke wie „Fall Again“ und „Bathtime“. Den oftmals „grobschlächtigen“ (Voit) Acryl-Werken stehen die meist „sensiblen, fast zärtlichen“ (Voit) Zeichnungen Coynes gegenüber. Detailliert und sehr genau ist das, was Coyne hier oftmals in kürzester Zeit zustande gebracht hat.

„Ein Mann mit vielen Talenten“

Wer malt und musiziert, der gestaltet natürlich auch seine Platten-Cover selbst – sei es für die Alben, deren Original-Vorlagen zu sehen sind, oder seien es die Motive von Tour-Plakaten, die ebenfalls ausgestellt sind. Coyne war leidenschaftlich in allem, was er tat: Das macht die Ausstellung überdeutlich klar. Und er war ein Mann mit vielen Talenten, trotz harter Lebensphasen mit Alkohol, Krankheit und Depressionen.

Der ihm eigene Humor spiegelt sich in vielen der ausgestellten Werke wider. Einen Einblick ins musikalische Wirken bekommt der Besucher im „Musikzimmer“ der Ausstellung, wo die Konzert-DVD „Life is almost wonderful“ mit Kevin Coyne und Brendan Croker gezeigt wird, eine Live-Aufnahme aus Belgien aus dem Jahr 2002.

Breites Bild des britischen Künstlers

Insgesamt eine Ausstellung, die sowohl bislang Kevin-Coyne-Unkundige anspricht wie auch für Fans viele Neuheiten bereithält. Und die ein wesentlich breiteres Bild des britischen Künstlers zeichnet als nur desjenigen, der 1971 nicht Jim Morrisons Nachfolger bei den „Doors“ werden wollte, weil ihm die Lederhosen nicht gefielen.

Die Ausstellung läuft bis zum 13. Mai, geöffnet ist Dienstag bis Freitag von 9 Uhr bis 16:30 Uhr sowie Sonntag von 14 Uhr bis 17 Uhr. Am 1. Mai wird um 14 Uhr zur „Midisage“ der Kevin-Coyne-Ausstellung eigeladen. Kurator Stefan Voit führt durch die Ausstellung und erzählt über Leben und Werk des Ausnahmekünstlers.

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1 Kommentare

KP - 27.04.2022

Super! Kevin is a superstar! People and himself couldn’t deal with it!