Kinder lehren Temposünder mit Zitronen eine Lektion
Weiden. Polizei und Ortsverkehrswacht Weiden führten an Grundschulen Verkehrspräventionsaktionen durch, inklusive Geschwindigkeitsmessungen und Bewusstseinsschärfung für den Toten Winkel. Temposünder bekamen eine saure "Strafe" von Schülern, während anderen Kindern die Gefahren des Toten Winkels nahegebracht wurden.
Die Polizeiinspektion Weiden und die Ortsverkehrswacht Weiden haben in einer gemeinschaftlichen Aktion zur Verkehrsprävention beigetragen. An zwei Grundschulen, der Schule in Schirmitz und der Hammerwegschule in Weiden, wurden mit den Zweitklässlern und deren Lehrern wichtige Themen behandelt: die Gefahren des schnellen Fahrens im Bereich von Schulen und das Risiko des Toten Winkels.
Saure Lektion für Temposünder
An der Schirmitzer Grundschule führte die Polizei am Morgen Geschwindigkeitsmessungen durch. In der Zeit von 8 bis 9.30 Uhr wurden Autofahrer, die sich nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung hielten, von Polizeibeamten angehalten. Sie wurden dann von Schülern mit selbst gebastelten Schildern, die grimmig schauende Smileys zeigten, konfrontiert. Die Fahrer reagierten selbstkritisch auf die Ansprachen der Kinder. „Diese zeigten sich reumütig und versprachen in Zukunft, sich an die Geschwindigkeitsbeschränkungen zu halten.“ Die Beanstandungen wegen leichter Geschwindigkeitsüberschreitungen endeten mit einer mündlichen Verwarnung durch die Polizei. Als besondere Maßnahme erhielten die Temposünder von den Kindern eine saure Zitrone, auf die sie auf Anweisung der Schüler sofort beißen mussten. Die Polizei und die Schulkinder verteilten an die verkehrsgerechten Fahrer lachende Smileys als Zeichen der Anerkennung.
Unterricht über den „Toten Winkel“
Später am Vormittag, zwischen 10 und 11.30 Uhr, wurde an der Hammerwegschule der gefährliche „Tote Winkel“ thematisiert. Die Kinder sahen zuerst einen kurzen Lehrfilm aus der Serie „Wally und Rob“, der vom Polizeipräsidium Oberfranken herausgegeben wurde, um einen ersten Einblick in das Thema zu erhalten. Anschließend konnten die Schüler an einem Lastwagen, der von der Firma Liebensteiner Kartonagen bereitgestellt wurde, praktisch erfahren, was der „Tote Winkel“ bedeutet. Eine Dreiecksplane der Ortsverkehrswacht Weiden veranschaulichte den Bereich, der vom Fahrer nicht einsehbar ist. Die Schulkinder setzten sich in den Fahrersitz, um das eingeschränkte Blickfeld selbst zu erleben. „Beim Blick in den Seitenspiegel verschwand eine komplette Schulklasse, welche auf der Plane im Toten Winkel stand.“ Diese Erfahrung sensibilisierte die Schüler für die Gefahren, die besonders für Fußgänger und Radfahrer im Straßenverkehr lauern.
Die Aktionen an den beiden Grundschulen sollen nicht nur das Bewusstsein der jüngsten Verkehrsteilnehmer schärfen, sondern auch die Erwachsenen dazu bewegen, ihre Fahrweise insbesondere in sensiblen Bereichen wie Schulen und Kindergärten anzupassen.
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