“Kinderstodl” kommt an seine Grenze: Schulkindbetreuung abgeben

Püchersreuth. Die Gemeinde wächst unaufhaltsam. Damit steigt auch ganz massiv die Nachfrage nach Kinderbetreuung. Dem Gemeinderat liegt ein Brandbrief der Kindergartenleitung vor. Die Schulkinder können von Herbst an nicht mehr im „Kinderstodl“ betreut werden.

Der “Kinderstodl” unter der Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt kann im kommenden Kindergartenjahr die Schulkindbetreuung nicht mehr übernehmen. Die Gemeinde braucht eine Notlösung. Bild: Gabi Eichl

Die Leiterin des von der Arbeiterwohlfahrt (AWO) geführten „Kinderstodls“, Heidrun Hofmeister, schildert die aktuelle Situation in einem Schreiben an Bürgermeister Rudolf Schopper. Demnach sind im laufenden Kindergartenjahr Krippe, Kindergarten und Schulkindbetreuung voll belegt, Krippe und Kindergarten müssten im Lauf des Jahres eventuell auch die genehmigte Überbelegung ausschöpfen, so Hofmeister.

Für das Kindergartenjahr 2021/22 sei abzusehen, dass die Krippe im September vier Kinder nicht aufnehmen könne, bis März 2022 fehlten gar Plätze für bis dahin elf angemeldete Kinder. Der Kindergarten werde wie im Moment wieder an die genehmigte Grenze von 44 Kindern gehen müssen. Auch die zehn Plätze für die Schulkindbetreuung dürften komplett ausgebucht sein. Alle drei Betreuungsangebote liefen folglich am absoluten Limit.

Einzige Lösung: Schulkinderbetreuung abgeben

Um für 2021/22 den Bedarf in Krippe und Kindergarten decken zu können, schlägt Hofmeister als „einzige Lösung“ vor, für dieses Kindergartenjahr die Schulkindbetreuung abzugeben und in den frei werdenden Räumen eine Kleinkindgruppe einzurichten. Die Betreuung der Schulkinder könne 2021/22 alternativ über eine verlängerte Mittagsbetreuung an der Schule durch einen freien Träger gesichert werden.

„Bauen können wir in einem Dreivierteljahr nichts“

Der Gemeinderat sieht sich mit der Notwendigkeit einer schnellen Notlösung konfrontiert, denn „bauen können wir in einem Dreivierteljahr nichts“, wie Schopper sagt. Und die Situation wird sich so schnell auch nicht entspannen, denn die Gemeinde hatte im vergangenen Jahr 24 Geburten zu verzeichnen (Vorjahr 11). Dazu kommt, dass von 2024 an die offene Ganztagsschule verpflichtend wird. Für Schopper bedeutet Letzteres eigenen Worten zufolge mindestens 150 zusätzliche Quadratmeter Raum.

Der Gemeinderat verständigt sich darauf, schnellstmöglich das Gespräch mit der Schulleitung zu suchen. Als Notlösung wird der Gemeindesaal diskutiert, das Raumkonzept müsse aber zwingend auch mit dem jeweiligen Anbieter der Schulkindbetreuung besprochen werden.

“Oberer Gries – Pickelacker” wird aufgehoben

Um nicht unablässig Ausnahmen genehmigen zu müssen, leitet der Gemeinderat das Aufhebungsverfahren für den veralteten Wurzer Bebauungsplan „Oberer Gries – Pickelacker“ ein.

Dem nicht unumstrittenen Bauvorhaben von vier Doppelhaushälften im Wurzer Kahhofweg 8 und 10 erteilt der Gemeinderat nun sein Einvernehmen. Die bisherigen Bedenken sind ausgeräumt. Keine Einwände gibt es gegen den Bau eines Einfamilienwohnhauses mit Doppelgarage in der Kirchenstraße 7. 

Notkommandanten für die Ilsenbacher Feuerwehr

Als sogenannte Notkommandanten der Feuerwehr Ilsenbach werden Sebastian Reiser und Hubert Treml bestellt. Der Begriff „Notkommandanten“ ist der Pandemie geschuldet, deretwegen die notwendige Neuwahl bisher nicht stattfinden konnte. Reiser ist schon seit zwei Jahren als Nachfolger des bisherigen Kommandanten Martin Thoma vorgesehen.

Zur Kenntnis nimmt der Gemeinderat die Betriebskostenabrechnungen der beiden Kindergärten. Für St. Matthäus in Wurz muss die Gemeinde rund 16.000 Euro Defizitanteil tragen, für den „Kinderstodl“ gibt es keine Vereinbarung bezüglich eines Defizits.

Außerdem werden FFP2-Masken für pflegende Angehörige von der Gemeinde ausgegeben. Interessenten können sich bei den beiden Bürgermeistern Schopper und Maria Sauer melden.

Appell: Hundebesitzer sollen nicht alles liegen lassen

Sauer bringt noch ein leidiges Thema zur Sprache: Die Verschmutzung der Gemeindestraßen durch Hundekot habe extrem zugenommen. Sie appelliert eindringlich an die Hundebesitzer, nicht alles liegen zu lassen. Auch die Gemeinde Weiherhammer hat im Jahr mit 23 Tonnen Hundekot zu kämpfen
 

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