Kirchberg II: Wer zuerst kommt, kriegt den Zuschlag – muss aber auch bauen

Letzau. Die Parzellen im Baugebiet „Kirchberg II“ werden nach dem Windhund-Prinzip verkauft: Wer sich als erstes um einen Platz beworben hat, bekommt ihn. Josef Herrlein (SPD) hatte vergeblich angeregt, die Bauplätze nach Kriterien zu vergeben.

Blick auf den Fernsehturm: Der Bebauungsplan “Kirchberg II” ist beschlossen. Noch nicht klar ist, nach welchen Kriterien die 13 Parzellen vergeben werden, für die es fast dreimal so viele Interessenten gibt. Bild: Gabi Eichl

Die Gemeinde bleibt damit bei ihrer bisherigen Vergabepraxis. Das hat der Gemeinderat nichtöffentlich in der Februar-Sitzung entschieden. Der SPD-Sprecher Josef Herrlein äußerte sich in der jüngsten Sitzung nicht mehr zu dem Thema.

Andere Gemeinden setzen auf Kriterienkatalog

Wie berichtet hat die Gemeinde für das neue Baugebiet weit mehr Anfragen als Bauplätze. Andere Gemeinden im Landkreis setzen in solchen Fällen schon auf einen Kriterienkatalog, wie Herrlein ihn angeregt hatte.

So will etwa auch die Gemeinde Flossenbürg für ihr neues Baugebiet „Kapellenberg II“ den Worten Bürgermeister Thomas Meilers zufolge bei der Vergabe Kriterien anwenden, denn auch Flossenbürg hat inzwischen deutlich mehr Interessenten als Bauplätze.

Kirchberg II: Erstmals gilt ein Bauzwang

Gewisse Einschränkungen gibt es zum ersten Mal aber auch bei der Vergabe der Bauplätze in Letzau. Wie Bürgermeisterin Marianne Rauh bekannt gibt, werden keine zwei Grundstücke an einen Bewerber vergeben.

Und es kommt erstmals auch ein Bauzwang zur Anwendung; dieser besagt, dass spätestens drei Jahre nach dem Kauf mit dem Bau eines Hauses begonnen sein muss. Mit der Planung beauftragt ist das Windischeschenbacher Planungsbüro für Hoch- und Tiefbau von Wolfgang Kraus, das auch schon die Vorplanung übernommen und den Bebauungsplan für „Kirchberg I“ gefertigt hat.

Alois Kick neuer Feldgeschworener der Gemeinde

Einig ist sich der Gemeinderat, die Zahl der Feldgeschworenen von drei auf vier zu erhöhen. Rauh begründet die Erhöhung damit, dass es in der Vergangenheit immer wieder Engpässe gegeben habe. Neu in das Ehrenamt auf Lebenszeit berufen wird Alois Kick, die amtierenden drei Feldgeschworenen sind der Gemeindearbeiter Christian Schwägerl, Thomas Bauer und Matthias Lukas.

Alois Kick ist der neue Mann im Team der Feldgeschworenen der Gemeinde; die Zahl dieser Ehrenamtlichen auf Lebenszeit wurde auf vier erhöht. Foto: Gabi Eichl

Feuerwehren: Weg frei für Kommandantinnen

Zugestimmt hat der Gemeinde der neuen Version der Satzung für die Freiwilligen Feuerwehren; die wesentliche Änderung ist der Passus, der festlegt, dass die Feuerwehren künftig nur noch dann tätig werden dürfen, wenn ein privates Unternehmen das nicht ebenso gut erledigen kann.

Als Beispiel wird die Insektenbekämpfung genannt. Darüber hinaus regelt die neue Satzung konkret, dass es künftig auch jederzeit Kommandantinnen einer Wehr geben darf.

“Fällerei” in der Fliederstraße vorerst vom Tisch

Josef Herrlein erkundigt sich nach den Wünschen von Anliegern der Fliederstraße nach einem Fällen von ein paar Bäumen dort. Der SPD-Mann hatte sich in einer der vorhergehenden Sitzungen gegen „diese Fällerei“ ausgesprochen; Bäume brächten nun einmal Laub mit sich, man solle im Gegenzug bedenken, wieviel CO2 ein Baum binde, hatte er gesagt.

Der damals noch amtierende Zweite Bürgermeister Karl Völkl hatte zugesagt, die Sache prüfen zu lassen. Marianne Rauh sagt jetzt, sie habe den Vorgang an die Untere Naturschutzbehörde weitergeleitet, bisher aber keine Antwort bekommen. Und jetzt sei ohnehin die Zeit vorbei für ein Fällen.

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