Kirchenausstattungen erinnern an Leo Suttner

Grafenwöhr. Leo Suttner ist heimgekehrt zu Gott. Er verstarb 86-jährig zwei Tage vor dem Jahreswechsel, seine Urne wurde nun beigesetzt. Das Requiem zelebrierte Weihbischof Reinhard Pappenberger. Stadtpfarrer Müller hielt Rückblick auf einen treusorgenden Familienvater und engagierten Grafenwöhrer.

Von Gerald Morgenstern

Zusammen mit Monsignore Karl Wohlgut und Ruhestandspfarrer Hans Bayer standen Weihbischof Reinhard Pappenberger und Stadtpfarrer Bernhard Müller am Altar der Friedenskirche und beteten für Leo Suttner, der auch in der Kirche sehr engagiert war.

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Stadtpfarrer Bernhard Müller erinnerte beim Requiem an den auch in der Kirche sehr engagierten Leo Suttner. Die Urne wurde auf dem Stadtfriedhof beigesetzt. Foto: Gerald Morgenstern

Mit fünf die Heimat verlassen

Geboren wurde Leo Suttner 1932 in Ziegelhütte bei Pappenberg im heutigen Übungsplatz. Als Fünfjähriger musste er seine Heimat verlassen, seine Eltern bauten ein Haus in Grafenwöhr, geprägt war die Kindheit und Jugend von den Kriegsjahren. Nach der Schule erlernte er den Beruf des Möbelschreiners, später arbeitete er bei der US-Armee.

Im August 1959 heiratete er Elfriede Aumüller, aus der Ehe gingen die Kinder Christa und Armin hervor, er freute sich über die Enkelkinder Tobias und Simone. Fürsorgend kümmerte er sich um die Familie und das Haus. Engagiert war Leo Suttner in den Vereinen und in der Kirche, wo immer auch sein handwerkliches Können gefragt war.

Mitglied in zahlreichen Vereinen

So baute der gelernte Schreiner den Volksaltar in der Annabergkirche, Ambo und andere Ausstattungen für die Maria Himmelfahrtkirche und die Gotteshäuser in Gmünd, Hütten und Gössenreuth.

Diese werden immer an ihn erinnern,

entbot Stadtpfarrer Müller zusammen mit seinen Mitbrüdern dafür ein herzliches Vergelt’s Gott.

Leo Suttner war Ehrenmitglied im Heimatverein, hier machte er sich verdient beim Ausbau des Militärmuseums und bei der Unterstützung bei vielen Festen. Auch beim Bau des Sportparks war sein handwerkliches Können gefragt, seit 1966 gehörte er den Sportlern an. Seine Leidenschaft war auch die Angelfischerei, schon 1961 trat er dem Fischereiverein Grafenwöhr bei und pflegte sein Hobby. Im Dezember 2016 wurde er Leo Suttner bei der Kolpingsfamilie für 65-jährige Mitgliedschaft geehrt.

Viele nehmen Abschied

„Der Abschied von Leo Suttner ist kein endgültiger, Gott hat ihn heimgeholt, er lebt bei ihm weiter“, tröstete Pfarrer Müller in seiner Predigt. Die Verstorbenen leben bei Gott in unserer Mitte fort, Jesus Christus hilft uns die Verbindung zu ihren herzustellen, so der Geistliche.

Eine große Trauergemeinde, Familie, Freunde, die Vereinsvertreter und die Kolpingsfahne geleiteten die Urnenbeisetzung auf dem Friedhof.

[box type=”info”]Heimkehr nach Pappenberg

Grafenwöhr. „Für einige ist es nach menschlichen Maßstäben die letzte Gelegenheit hierher zurück zu kommen“, predigte Weihbischof Reinhard Pappenberger beim Besuch des aufgelassen Übungsplatzdorfes Pappenberg im August letzten Jahres.

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Leo Suttner ist verstorben. An der Seite von Weihbischof Reinhard Pappenberger kehrte er im August 2018 an die Kirchenruine nach Pappenberg zurück, wo er 1932 getauft wurde. Foto: Gerald Morgenstern

An der Ruine der Wallfahrtskirche stand ihm Leo Suttner zu Seite der nun verstarb, für ihn war es die letzte „Heimkehr nach Pappenberg“. Er gehörte zu den letzten, die noch in der Pappenberger Kirche getauft wurden. Nur 25 Gehminuten von der damaligen Marien-Wallfahrtskirche entfernt erblicke Leo Suttner in Ziegelhütte das Licht der Welt. Die Ortsstelle liegt heute direkt im Einschlagsgebiet des Übungsareals.

Vielgefragter Interviewpartner

Beim Besuch und der Andacht in Pappenberg letzten Jahres war Leo Suttner ein vielgefragter Interviewpartner, der sich noch gut an das Dorf oder auch die Kuckuckskirchweih in Pappenberg erinnern konnte. Mit fünf Jahren kam er nach Grafenwöhr und auch hier holten ihn die Kriegsgeschehnisse ein. Als 13-Jähriger erlebte er die Bombardierung Grafenwöhrs und blickte quasi in die geöffneten Bombenschächte der anrückenden Flieger. Bei den Jahrestagen der Bombardierungen und zuletzt beim Blindgängerfund im Oktober 2017, direkt gegenüber seinem Haus, wusste er als Augenzeuge stets lebhaft und anschaulich über diese Geschehnisse zu berichten.

Stets heiterer Mensch

Leo Suttner war trotz einiger altersbedingter Gebrechen ein lebensbejahender und stets heiterer Mensch. Mit einer Lungenentzündung kam er ins Krankenhaus nach Kemnath, wo er überraschend einen Herzinfarkt erlitt und schließlich am Morgen des 29. Dezembers 2018 im Klinikum Weiden verstarb.[/box]

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