Kirchenthumbacher tragen Anliegen nach Gößweinstein

Kirchenthumbach. „Aus der Tiefe zu dir rufen wir bedrängten Kinder dein, wolle unser Vater sein“. Die zwölf Strophen des bekannten Dreifaltigkeitsliedes erklangen am Wochenende auf dem Weg durch die Fränkische Schweiz.

Singend und betend kehren die 68 Gößweinstein-Wallfahrer nach Kirchenthumbach zurück. Gezeichnet von den Strapazen, aber zufrieden und dankbar ziehen sie in das Gotteshaus ein. Foto: Petra Lettner
Singend und betend kehren die 68 Gößweinstein-Wallfahrer nach Kirchenthumbach zurück. Gezeichnet von den Strapazen, aber zufrieden und dankbar ziehen sie in das Gotteshaus ein. Foto: Petra Lettner
Eine Wallfahrt ohne Musik ist wie ein Brot ohne Aufstrich. Sieben Musiker, die die Wallfahrt begleiten, leisten Schwerstarbeit. Sie müssen wandern und dabei spielen. Foto: Petra Lettner
Eine Wallfahrt ohne Musik ist wie ein Brot ohne Aufstrich. Sieben Musiker, die die Wallfahrt begleiten, leisten Schwerstarbeit. Sie müssen wandern und dabei spielen. Foto: Petra Lettner
Foto: Petra Lettner
Foto: Petra Lettner

Die Tradition der Kirchenthumbacher Pfarrgemeinde nach Gößweinstein zur Wallfahrtsstätte der Allerheiligsten Dreifaltigkeit zu pilgern, reicht zurück bis ins Jahr 1654. Zurückzuführen ist diese Wallfahrt auf ein Versprechen der Kirchenthumbacher, die in ihrer Not die Heiligste Dreifaltigkeit angerufen haben, als die Pest flächendeckend ausbrach.

Jeder trägt sein Päckchen

Wallfahren heißt auch „Beten mit den Füßen“. Gründe, um eine Wallfahrt zu machen, gibt es wahrscheinlich so viele wie Wallfahrerinnen und Wallfahrer. Ob es die Sorge um einen kranken Familienangehörigen ist, eine bevorstehende Operation oder Schwierigkeiten in der Familie: Jeder Wallfahrer trägt „sein Päckchen“, will danken oder ist auf der Suche nach Glaubenserlebnissen. Circa 40 Kilometer Fußweg liegen zwischen Kirchenthumbach und Gößweinstein.

Einzug in die Basilika Gößweinstein ist ergreifend

Nach dem Pilgersegen durch Pfarrer Augustin Lobo machten sich 68 Pilger am frühen Morgen auf den Weg. Nach einer kurzen Rast in Pegnitz geht es weiter nach Pottenstein. Mittags geht es den Kreuzweg und alten Wallfahrtsweg steil aufwärts zur Kreuzkapelle. Anschließend gehen die letzten Kilometer bei warmen Temperaturen über Hühnerloh und Bösenbirkig betend und singend durch Felder, Fluren und Wälder zum Wallfahrtsort Gößweinstein. Ein ergreifender Moment für jeden, wenn man unter Glockengeläute in die Basilika einzieht. Die erste Etappe ist geschafft!

Viel Sonne begleitet die Pilgerfamilie

In den frühen Morgenstunden des Sonntags wurde mit den Eschenbacher Wallfahrern das Wallfahrtsamt gefeiert. Stadtpfarrer Pater Johannes Bosco Ernstberger zelebrierte den Gottesdienst, festlich gestaltet von Herbert Fraunhofer an der Orgel sowie Sängerinnen aus Kirchenthumbach. Danach machte man sich auf den Rückweg. Viel Sonne begleitet die Pilgerfamilie. Ab Burggrub säumen viele Kirchenthumbacher die Straßen. Ein bewegender Moment. Es ist die Freude und die Überwältigung, es wieder geschafft zu haben, gepaart mit leichter bis mittelschwerer Erschöpfung, dass einigen schon ein paar Tränchen übers Gesicht kullerten.

Vergelt’s Gott

Nach dem Schlusssegen von Pfarrer Augustin Lobo spricht Wallfahrtsleiter Josef Schreglmann ein paar persönliche Worte. Sein herzlicher Dank geht an die Pilger, die Musiker, den Bild- und Lautsprecherträger für die würdige Wallfahrt und das schöne Miteinander. Ein besonderer Dank geht an Michaela Zeitler für die Unterstützung beim Vorbeten, an das Team, das für die Sicherheit gesorgt hatte und nicht zuletzt der BRK-Bereitschaft, die kühle Getränke und medizinische Hilfe anbot.

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