Kita- und Schulessen nicht nach dem “Geiz-ist-geil-Prinzip” kochen
Nordoberpfalz. Wer aus den Landkreisen in den bayerischen Landtag will, muss den "Kantinen-Check" bestehen, das fordert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten in einer Pressemeldung.

Dabei geht es der Gewerkschaft um die politische Garantie dafür, dass die Menschen, die für das Essen in Kitas und in Schulkantinen sorgen, künftig in ganz Bayern faire Löhne bekommen. Aber nicht nur sie. “Immer dann, wenn der Staat – also auch eine Gemeinde oder eine Stadt – einen öffentlichen Auftrag vergibt, muss er darauf achten, dass die, die die Arbeit erledigen, dafür auch den Tariflohn bekommen”, sagt Rainer Reißfelder von der NGG Oberpfalz.
Egal, ob es um das Catering im Rathaus oder um das Pflastern vom Friedhofsweg geht: “Bayern braucht endlich ein Tariftreuegesetz. Das muss dafür sorgen, dass die Menschen, die für eine Gemeinde, eine Stadt, einen Landkreis oder das Land Bayern arbeiten, auch einen fairen Lohn bekommen. Und fair ist nur der Tariflohn – nicht der Mindestlohn”, betont Rainer Reißfelder. Ein effektives bayerisches Tariftreuegesetz müsse deshalb nach der Bayern-Wahl am 8. Oktober ganz oben auf der To-do-Liste des Landtags und der Staatsregierung stehen.
Die Politik nochmals erinnern
Es komme jetzt im Countdown zur Landtagswahl darauf an, jeder Kandidatin und jedem Kandidaten aller demokratischen Parteien in Sachen Tariftreuegesetz “auf den Zahn zu fühlen”. Die Botschaft der NGG Oberpfalz bringt Rainer Reißfelder so auf den Punkt: “Das ‘Geiz-ist-geil-Prinzip’ darf bei öffentlichen Aufträgen in Bayern keine Chance haben – auch nicht beim Kochen vom Kita- und Schulessen. Es ist wichtig, dass Beschäftigte das den Landtagskandidaten vor der Wahl klarmachen.”
Dass der Staat – von der Kommune bis zum Land Bayern – bei seinen Aufträgen strikt auf den Tariflohn achte, sei auch “eine Frage der politischen Moral”: “Der Tariflohn ist der Anstandslohn für den Staat”, so Reißfelder. Das fange auch schon bei den Einkäufen an, die die Kommunen machen. “Es geht zum Beispiel darum, welche Flaschen in den Getränkeautomaten der Turnhalle kommen: Werden Limo und Wasser in Betrieben abgefüllt, deren Leute den Tariflohn verdienen? Und auch die Brötchen fürs Büfett beim Schulfest sind entscheidend: Bezahlt die Bäckerei den Tariflohn?”, sagt Rainer Reißfelder.
* Diese Felder sind erforderlich.