Kliniken Nordoberpfalz: Bleibt (fast) alles beim Alten?

Weiden. Neue Entwicklung bei den Kliniken Nordoberfalz: Der Aufsichtsrat beschließt, auf billige Leiharbeiter zu verzichten und spricht Vorstand Josef Götz das Vertrauen aus. Verworfen wurde auch, das Vorstandsgremium auf drei Köpfe auszubauen.

Von Udo Fürst

Sinneswandel im Aufsichtsrat der Kliniken Nordoberpfalz AG: Entgegen früheren Beschlüssen teilte Neustadts Landrat Andreas Meier (CSU) zwei grundlegende Änderungen mit. Zum einen sprach das Gremium Kliniken-Vorstand Josef Götz einstimmig das Vertrauen aus und verwarf die Idee, künftig ein Dreierteam an der Spitze der Kliniken AG zu installieren.

Zum anderen werde man vorläufig weder im pflegerischen, noch im Wirtschaftsdienst Personal der neuen Servicegesellschaft beschäftigen. Dieses Ansinnen war von der Politik und vor allem von Gewerkschaftsvertretern heftig kritisiert worden.

Meier schrieb in seiner Erklärung „im Auftrag“ des Aufsichtsratsvorsitzenden Wolfgang Lippert, Landrat von Tirschenreuth (Freie Wähler), dass der Aufsichtsrat der Kliniken Nordoberpfalz AG in seiner Sondersitzung in Weiden „durchaus überraschende, aber auch wegweisende Entscheidungen getroffen hat“.

Aufsichtsrat steht hinter Götz

Wie berichtet, kämpft die Kliniken AG seit Jahren gegen ein gewaltiges Defizit und die Träger, die Landkreise Neustadt und Tirschenreuth sowie die Stadt Weiden, müssen immer tiefer in die Tasche greifen, um das Defizit ausgleichen zu können. Seit 2017 schreibt die AG Verluste in Millionenhöhe. Für 2018 muss mit 3,5 Millionen Euro Minus gerechnet werden. Zu Verunsicherung hatten auch die Pläne auf Gründung einer Dienstleistungsgesellschaft geführt. Nach Gewerkschaft und SPD hatten sich zuletzt auch Andreas Meier und Weidens Oberbürgermeister Kurt Seggewiß gegen dieses Ansinnen gewehrt.

Im Kreuzfeuer der Kritik stand bis vor Kurzem Kliniken-Vorstand Josef Götz. Fünf Aufsichtsräte forderten gar seine Ablösung beziehungsweise die Aufstockung des Vorstands um zwei weitere Personen. Nun aber hätten sich laut Andreas Meier die Aufsichtsräte geschlossen hinter den Vorstand gestellt: „Josef Götz wurde einstimmig das Vertrauen des Aufsichtsrats ausgesprochen.“

Im Hinblick auf dessen Ruhestand in zwei Jahren solle aber rechtzeitig auf die Suche nach einem geeigneten Nachfolger gegangen werden. Dazu solle ein Beratungsunternehmen ins Boot geholt werden.