Klinikum treibt Herzforschung voran

Weiden. Die Medizinische Klinik II am Klinikum Weiden nimmt an einer Studie zur Herz-Kreislauf-Forschung teil und leistet damit einen wichtigen Beitrag. 

Herzforschung Kliniken Nordoberpfalz AG Oberärztin MUDr. Jana Kropacek, Chefarzt Prof. Dr. Robert Schwinger
Das Klinikum Weiden treibt Herzforschung voran. Oberärztin MUDr. Jana Kropacek und Chefarzt Prof. Dr. Robert Schwinger von der Medizinischen Klinik II am Klinikum Weiden. Bild: Kliniken Nordoberpfalz/Eva Rauch.

Der plötzliche Herztod zählt in den westlichen Industrieländern zu den häufigsten Todesursachen. Patienten, die einen Herzinfarkt erlitten haben, haben dafür ein deutlich erhöhtes Risiko. Die Medizinische Klinik II des Klinikums Weiden hat jetzt an einer breit angelegten Studie des Deutschen Zentrums für HerzKreislauf-Forschung unter der Leitung der Kardiologie an der Universitätsklinik München-Großhadern teilgenommen, damit Patienten aus Hochrisikogruppen für Herzinfarkte zukünftig noch besser geschützt und behandelt werden können.

Insgesamt werden bei der SMART-MI-DZHK9-Studie Daten von rund 1.600 Patienten analysiert. Neben vielen Universitätskliniken und Herzzentren ist auch die Medizinische Klinik II am Klinikum Weiden ein wichtiger Partner des Programms. „Für die kardiovaskuläre Forschung sind immer differenzierte Patientenkollektive nötig. Diese können von einzelnen Kliniken aber nicht mehr im Alleingang erhoben werden. Moderne klinische Forschung ist daher nur im Verbund möglich, wie beispielsweise dem Deutschen Zentrum für HerzKreislauf-Forschung“, erklären Chefarzt Prof. Dr. Robert Schwinger und Oberärztin MUDr Jana Kropacek, die die Studie begleitete, die Bedeutung der Teilnahme ihrer Klinik.

Datenschatz für Forscher weltweit

Im vergangenen Jahr konnten die Daten von 37 Patienten der Medizinischen Klinik II für die Studie genutzt werden. Darin wird untersucht, ob durch den Einsatz von implantierbaren kardialen Monitoren (ICM – Insertable Cardiac Monitors) eine effektivere Erkennung therapierelevanter Herzrhythmusstörungen in der Risikogruppe möglich ist. „Implantierbare Herzmonitore überwachen den Herzrhythmus über einen längeren Zeitraum und zeichnen im Fall einer Herzrhythmusstörung wichtige Informationen auf, die dann für die Therapie genutzt werden können“, erklärt Prof. Dr. Schwinger.

Die aktuellen Leitlinien empfehlen die Implantation eines Defibrillators nur bei Patienten, die eine stark eingeschränkte Pumpleistung der linken Herzkammer aufweisen. „Der überwiegende Anteil kardial bedingter Todesfälle tritt aber vor allem bei Patienten mit einer nur gering- bis mittelgradig eingeschränkten Pumpfunktion auf. Diese werden bei den aktuellen Leitlinien nicht berücksichtigt. Gerade aus diesem Grund ist eine Teilnahme an dieser Studie so wichtig“, so der Chefarzt der Medizinischen Klinik II.

Die Daten und Proben aus der Studie bilden dann einen Datenschatz, der in Zukunft bei Forschungsfragen herangezogen werden kann und allen Forschern weltweit offen steht.

Trotz Angst vor Corona: Im Notfall schnell reagieren!

Hinsichtlich der derzeitigen Corona-Pandemie, bei der viele Patienten Angst vor einer Corona-Infektion haben, stellt Prof. Dr. Schwinger klar, dass im akuten Fall unbedingt ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden sollte:

Wer bei Notfällen wie einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall akuten Behandlungsbedarf ignoriert, riskiert sein Leben!“

Er betont, dass die Angst vor einer Corona-Infektion im Notfall nicht überwiegen sollte, zumal hierfür auch enorm viele Maßnahmen in die Wege geleitet wurden.

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