Klostergemeinde schafft Voraussetzungen für Sonnenstrom für 1700 Haushalte

Speinshart. Ein geplanter Solarpark soll bis zu sieben Megawatt Strom für 1700 Haushalte liefern, stößt aber im Gemeinderat auf geteilte Meinungen.

Bald wird es auch in der Nähe des Sonnenkraftwerkes Barbaraberg „glitzern“. Wenige hundert Meter davon entfernt und ebenfalls an der Kreisstraße NEW 5 gelegen planen die NEW-Neue Energien West“ Grafenwöhr und die Gemeinde Speinshart einen weiteren Solarpark mit einer Leistung von zirka 7 Megawatt Peak.Foto: Robert Dotzauer

 Weihnachtszeit – Glitzerzeit. „Glitzern“ wird es künftig in Speinshart das ganze Jahr. Ein „Solarpark Hallbühl“ soll bis zu sieben Megawatt Peak Strom produzieren. Das Projekt stößt im Gemeinderat allerdings nicht nur auf Zustimmung. Die Photovoltaik-Anlagen auf Grün- und Ackerland boomen. Eine gute Nachricht? Der rasche Ausbau der Erneuerbaren Energien ist eine Grundvoraussetzung, um die Energiewende zu schaffen.

Wachstumstreiber bei Sonnenkraftwerken sind nach Angaben des Bundesverbandes Solarwirtschaft Freiflächen-Anlagen. Als gut geeignet erschien den Investoren und der Gemeinde auch ein Areal in der Klostergemeinde unweit des bereits seit 2010/2011 betriebenen Solarkraftwerkes Barbaraberg. Hallbühl heißt das Gelände mit zirka 5,7 Hektar Fläche, auf dem die künftigen Module Strom erzeugen. Im Wesentlichen handelt es sich um Flächen nördlich der Kreisstraße Speinshart-Trabitz, die von der Gemeinde viele Jahre als Bauschutt-Deponie genutzt wurden.

Akteur NEW-Neue Energien West

Das Bauleitverfahren brachte der Rat nun zum Abschluss. In einem letzten Verfahrensschritt stellte Landschaftsarchitekt Matthias Blank aus Pfreimd im Auftrag des Vorhabenträgers, der „NEW-Neue Energien West“ in Grafenwöhr, die Ergebnisse der letzten Behörden und Bürgeranhörung zur Änderung des Flächennutzungsplanes und zur Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes vor. Inhaltlich ein Prozedere, das mit Blick auf die frühzeitigen Verfahrensschritte keine wesentlich neuen Gesichtspunkte brachte.

Die Beurteilungen verwiesen jeweils auf die bisherigen Stellungnahmen im Verlauf des Verfahrens, das im Januar 2023 mit der Einleitung des Bauleitverfahrens begonnen hatte. Die Bedenken über Jagdpachtminderungen ordnete das Gremium bei der Abwägung als privatrechtliche Angelegenheit zwischen Jagdgenossenschaft und Jagdpächtern ein.

Warnung vor PV-Flächenfraß

Wie schon zu Beginn des Verfahrens und während des Anhörungen zeigten die Gemeinderäte Josef Rupprecht und Johann Meyer kein Verständnis für die Photovoltaik-Offensive der Gemeinde. Beide kritisierten das Entnehmen landwirtschaftlicher Nutzflächen aus der Lebensmittelproduktion und empfahlen eine stärkere Nutzung von Dachflächen. Den Feststellungsbeschluss zur Änderung des Flächennutzungsplanes und den Satzungsbeschluss zur Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes billigte das Gremium bei zwei Gegenstimmen.

Informationen des Bürgermeisters

„Wir sind fertig“, stellte Albert Nickl beim Blick auf die aufwändigen Tiefbauprojekte fest. Der Sitzungsleiter berichtete vom Abschluss der Bauarbeiten für die Kellerhausstraße und zur Erschließung des Baugebietes Krummacker III. Das Ziel, junge Leute mit voll erschlossenem Bauland in der Heimat zu halten, sei ein Kernstück gelingender Speinsharter Gemeindepolitik.

Magere Jahre

Albert Nickl berichtete zudem über den Stand der Sanierungsarbeiten in der Kindertagesstätte und über Straßenreparaturen in Zettlitz. „Für die nächsten Tage“ kündigte der Bürgermeister die Aufstellung der Themen- und Gebetstafeln für den historischen Wallfahrtsweg zum Barbaraberg an.

„Die Zeiten werden schwieriger, es kommen magere Jahre“. Mit dieser Feststellung beleuchtete der Gemeindechef die Entwicklung der Schlüsselzuweisung als zentrale Einnahmequelle der Kommune und bedauerte den Rückgang der staatlichen Zuweisung von 539.000 Euro im Jahr 2024 auf 479.000 Euro in 2025. Der öffentliche Teil der Sitzung endete mit einem pauschalen Dank an die Ratsmitglieder für die gute Zusammenarbeit. „Man spürt in dieser Runde viel Gemeinschaftsgeist“!

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