Kohlberg: CSU wirft UPW/FW mangelnde Ernsthaftigkeit vor

Kohlberg. Die Fraktion von UPW/FW muss sich von der CSU sagen lassen, sie sei nicht mit der gebührenden Ernsthaftigkeit bei der Arbeit. Und weist das postwendend entschieden zurück. Die Gemeinderatssitzung beginnt mit einem Eklat.

Bild: OberpfalzECHO/Kristine Mann.

Das Thema steht nicht auf der Tagesordnung, aber es ist das Thema des Abends: Die Mehrheitsfraktion der CSU wirft der vierköpfigen UPW/FW vor, die Gemeinderatsarbeit nicht ernst genug zu nehmen. Der UPW/FW-Sprecher Walter Fischer versteht die Welt nicht mehr.

List: „Haushalt soll auch eure Handschrift tragen“

Bürgermeister Gerhard List hält dem Gemeinderat vor, nur seine eigene CSU-Fraktion habe vor der Verabschiedung des Haushalts 2022 die ausgeteilte Liste mit Wünschen zum Haushalt zurückgegeben. Ende des Jahres habe er jedem Gemeinderat eine solche Liste überreicht mit der Bitte, diese ausgefüllt Anfang Januar zurückzugeben. Hintergrund sei gewesen, ihm gegenüber zu signalisieren, was den einzelnen Gemeinderäten für den Haushalt wichtig sei. Denn: „Der Haushalt soll auch eure Handschrift tragen.“

Besonders geärgert habe ihn, so List, dass „hinter seinem Rücken“ mit der Feuerwehr gesprochen und die „schon besprochene“ Anschaffung einer Schlauchwaschanlage zur Diskussion gestellt worden sei. Das sei ein „absolutes No-Go“, denn das habe zu erheblicher Verunsicherung innerhalb der Wehr geführt.

Gemeint war der UPW/FW-Sprecher Walter Fischer, zu dem List sagt: „Das gebührt einem Marktrat nicht.“ Derlei könne man in der Finanzausschusssitzung diskutieren, dafür sei diese Sitzung da, aber nicht über eine Nachfrage bei der Feuerwehr: „Das verbitte ich mir in Zukunft.“

Fischer: „Dieses Recht lasse ich mir nicht nehmen“

Fischer reagiert empört. Er habe nur mit dem Kommandanten telefoniert und dabei angedeutet, ob die Anlage eventuell noch einmal zurückgestellt werden könne. Da sei kein böses Wort gefallen, und es sei sein Recht als Marktrat, derlei zu fragen. „Dieses Recht lasse ich mir nicht nehmen“, sagt Fischer, „wo kommen wir denn hin?“ Und er fügt hinzu: „Unglaublich.“ Er glaube auch nicht, dass dadurch allzu große Unruhe bei der Feuerwehr entstanden sei.

Blödt: „Wir müssen uns ja auch die Ärsche platt sitzen“

Es geht in der Diskussion auch um das Fehlen eines UPW-/FW-Gemeinderates in der Finanzausschusssitzung. Adrian Blödt (CSU) hält der UPW/FW vor, das sei nicht das erste Mal, dass deren Mitglieder bei Sitzungen fehlten, für ihn ein Zeichen fehlender Ernsthaftigkeit, denn „wir müssen uns ja auch die Ärsche platt sitzen“. Die Schlauchwaschanlage sei schon einmal zurückgestellt worden, daher habe die Feuerwehr auch so heftig reagiert. Derlei müsse einmal gesagt werden dürfen, er finde dieses Verhalten „unmöglich“.

Fischer sagt, das sei alles aus dem Zusammenhang gerissen, es gehe offenbar darum, „der UPW mal eine reinzuwürgen, und das finde ich wirklich schade“. Dem Eindruck widerspricht der Bürgermeister: „Ich will weiter gut mit euch zusammenarbeiten.“ Es sei ihm wichtig, dass der Haushalt die Handschrift aller Fraktionen trage.

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