Kreativort Badehaus Maiersreuth: Fünf starke Perspektiven zum Thema Wald

Bad Neualbenreuth. Der Wald ist Protagonist der nächsten Ausstellung im Badehaus Maiersreuth.

Grafik: Kunstprojekt BADEHAUS


Der Wald ist Lebensraum und Lebensgrundlage. Rückzugsort und Atempause, eine aufrichtende und gerade rückende Einheit von Horizontale und Vertikale, von Erde und Himmel sowie hochkomplexes, aber sensibles Ökosystem und scheinbar unerschöpflicher Rohstofflieferant.

Fünf Künstlerinnen und Künstler aus Bayern und Böhmen nehmen die Segnungen des Wald- und Holzreichtums eines Landstrichs in den Blick. Große, zusammenhängende Waldgebiete, bisweilen urwüchsig, dann wieder hochgeforstet, daraus herausgefräst, Weiler und Dörfer, kennzeichnen die Landschaft dieses historisch interessanten Landstrichs zwischen Waldsassen und Eger.

Kunstprojekt Badehaus Maiersreuth

Ausstellungszeitraum: 7. Mai bis 18. Juni
Vernissage: 7. Mai, 14 Uhr
Einführung: Jürgen Huber, Künstler
Konzert: Angela Aux, 12. Mai, 20 Uhr
Finissage: 18. Juni, 16 Uhr

Weitere Infos gibt es hier.

Der Wald selbst kennt keine Grenzen, und wird doch vom Menschen in seine Schranken gewiesen. Historische Rodungen zur Landgewinnung sind bis heute an den etlichen „Reuth-Orten“ im Oberpfälzer Wald zu erkennen.

Im Badehaus Maiersreuth ist der Wald auf Heimatbesuch. Waldreich und noch nahezu menschenleer, wurde die dünn besiedelte Gegend um das Badehaus im 16. Jahrhundert gar Gegenstand juristischer Spitzfindigkeiten.

Václav Fiala ist schon voll am Werk. Foto: Susanne Neumann/Kunstprojekt BADEHAUS
Václav Fiala ist schon voll am Werk. Foto: Susanne Neumann/Kunstprojekt BADEHAUS
Foto: Susanne Neumann/Kunstprojekt BADEHAUS
Foto: Susanne Neumann/Kunstprojekt BADEHAUS
Foto: Susanne Neumann/Kunstprojekt BADEHAUS
Foto: Susanne Neumann/Kunstprojekt BADEHAUS
Foto: Susanne Neumann/Kunstprojekt BADEHAUS
Foto: Susanne Neumann/Kunstprojekt BADEHAUS
Foto: Susanne Neumann/Kunstprojekt BADEHAUS
Foto: Susanne Neumann/Kunstprojekt BADEHAUS
Foto: Susanne Neumann/Kunstprojekt BADEHAUS
Foto: Susanne Neumann/Kunstprojekt BADEHAUS

Die Bewohner standen jahrhundertelang unter dem gleichzeitigen Zugriff mehrerer Herren und schließlich wurde von höchster Instanz befohlen, dass die Rechtsverhältnisse im Turnus wechseln sollten. Mit den Mitteln der Kunst will man sich nun dieser Landschaft nähern – Waldreichtum, Querelen, Spitzfindigkeiten, Grenzen, Holzwirtschaft und Zonenrand – zwischen Bayern und Böhmen.

Lena Schabus – Fotografie

Lena Schabus (*1990 in Passau) absolvierte ihren Master in Bildende Kunst und Ästhetische Erziehung an der Universität Regensburg und war als Artist in Residence in Budapest, in Frankreich und der Tschechischen Republik. Sie erhielt unter anderem 2016 und 2020 den Kunstpreis des Kunst- und Gewerbevereins Regensburg. Schabus wurde 2020 mit dem Neumüller Stipendium ausgezeichnet und hat seit 2017 ein Atelierstipendium im Künstlerhaus Andreas-Stadel inne.

Arbeiten von ihr befinden sich unter anderem in der Sammlung des Bezirks Oberpfalz, der Budapest Gallery und der Sammlung des Kulturreferats der Stadt Regensburg. Lena Schabus lebt und arbeitet in Regensburg.

Kerstin Skringer – Malerei

Kerstin Skringer (*1971 in Dingolfing) wohnt in Augsburg. Sie studierte dort Kunstgeschichte und Kunstpädagogik sowie Freie Malerei an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg. Ihre Arbeit beschreibt sie selbst so: „Durch Reduktion und Konzentration auf Kontraste und Farbflächen, die ich aus farbigen Lasuren erzeuge, lasse ich die Deutung für den Betrachter offen. Es bleibt der Hauch einer Idee, die vorsichtige Vermutung räumlicher Begebenheiten und die Ahnung einer Wirklichkeit.“

Arbeiten von ihr befinden sich in der Pinakothek – Bayerische Staatsgemäldesammlung und in den Städtischen Kunstsammlungen Augsburg.

Franz Pröbster-Kunzel – Performance

Franz Pröbster-Kunzel (*1950 in Forchheim/Opf.) ist als Autodidakt seit 1975 als freischaffender Künstler tätig. Sein Schaffen umfasst Installationen, Malerei, Zeichnung und Performance. Er arbeitet an einem Gesamtkunstwerk im „Garten des Hl. Irrsinns“ und dem „Haus der Schreine“.

Er erhielt unter anderem 2013 den Kulturpreis der Stadt Neumarkt und im Jahr 2010 den Kulturpreis der E.on Bayern AG. Im selben Jahr wurde er als Künstler der Metropolregion Nürnberg ausgezeichnet. Bis 1996 bewirtschaftete er als gelernter Landwirt seinen Bauernhof.

Susanne Neumann – Installation

Susanne Neumann (*1975 in Waldsassen) studierte Malerei an der Staatlichen Akademie in Florenz und schloss ihr Studium 2002 mit Auszeichnung ab. Ihre Arbeitsbereiche umfassen Installation, Malerei und Objektkunst. Seit 2006 ist sie Mitglied des Stiftungsrates und Vizepräsidentin des „Giardino di Daniel Spoerri“ in Seggiano.

Ab 2017 entwickelte sie das Konzept zur Umnutzung ehemaligen Badehauses in Maiersreuth zum Kunstraum. Im Juli 2022 erhielt der Verein Kunstprojekt BADEHAUS e. V. den Staatspreis für bayerische Kreativorte und wurde damit für seine bisherige Arbeit als Kultur- und Kreativbotschafter gewürdigt.

Václav Fiala – Skulptur

Der Bildhauer Václav Fiala wurde 1955 in Klattau geboren. Er studierte an der Mittleren Kunstgewerblichen Schule in Prag. In den Jahren 1976 bis 1992 widmete er sich der Malerei und der Grafik. Nach dem November des Jahres 1989 beteiligte er sich an der Entstehung und der Tätigkeit der Klattauer Galerie U Bílého jednorožce (Galerie Beim weißen Einhorn).

Seit 1992 widmet er sich vorwiegend dreidimensionalen Objekten. Seine Themen und Morphologie sucht er tief im historischen Gedächtnis der Menschheit und in den unterschiedlichsten Hinweisen zur kulturellen Tradition. Mit Überlegung und mit Gefühl reagiert er auf die konkrete Umwelt, für die seine Objekte bestimmt sind, er benutzt präzise bearbeitete, veredelte Materialien (Holz, Stein, Eisen).

Seit Mitte der neunziger Jahre konzentriert er sich vor allem auf Realisierungen an der Grenze von bildhauerischer und architektonischer Gestaltung.

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