Kreisklasse West: Spitzenreiter und Schlusslicht gewinnen ihre Spiele

Nordoberpfalz. Tabellenführer Dießfurt ist aktuell nicht aufzuhalten. Und in den Derbys gab es deutliche Erfolge für die Gastmannschaften.

Nicht nur auf dem Boden auch in der Luft hatte der TSV Königstein (dunkle Trikots) das bessere Ende für sich. Foto: Jürgen Masching

Kreisklasse West, 11. Spieltag

Freitag, 03.10.2025

SV Immenreuth – SVSW Kemnath 2:6 (0:2)

Das Nachbarschaftsduell am Feiertag zwischen dem SV Immenreuth und dem SVSW Kemnath fand am Ende einen klaren Sieger. Vor über 160 Zuschauern starteten die Gäste aus Kemnath furios und führten bereits nach sieben Minuten mit 2:0. Für die frühe Führung sorgten Julian Birkner und Serhat Kaya. Zu allem Unglück musste Immenreuth zudem früh den verletzungsbedingten Ausfall von Kapitän Jan Brunner verkraften. „Schlechter kann ein Derby gar nicht starten“, bilanzierte SVI-Trainer Matthias Müller nach dem Schlusspfiff. Nach der turbulenten Anfangsphase beruhigte sich das Spiel etwas, und auch Immenreuth suchte nun den Weg in die Offensive. Dennoch zeigte sich Kemnaths Coach Tobias Gradl zur Halbzeit nicht zufrieden: „Wir haben uns etwas von der Spielweise des Gegners anstecken lassen, das hat mir so nicht gefallen.“

Nach einer deutlichen Ansprache in der Kabine kamen die Gäste konzentrierter aus der Pause. Erdzhan Yozkan stellte kurz nach Wiederbeginn auf 3:0. Dann meldeten sich auch die Hausherren zu Wort: Tobias Kraus erzielte mit einem sehenswerten Distanzschuss den schönsten Treffer des Tages. Als Remzi Bozkurt in der 65. Minute das 4:2 für Kemnath markierte, schien die Partie entschieden. Doch Tim Stauffer brachte Immenreuth umgehend wieder heran. In der Schlussphase jedoch machten die Gäste endgültig alles klar: Erneut Julian Birkner und Serhat Kaya trafen zum 6:3-Endstand. Beide Trainer waren sich nach dem Abpfiff einig: „Das Ergebnis geht auch in dieser Höhe in Ordnung.“

Sonntag, 05.10.2025

SV 08 Auerbach II – TSV Königstein II 0:2 (0:0)

Die zweite Mannschaft des SV 08 Auerbach steckt weiter tief im Tabellenkeller der Kreisklasse West. Im Derby gegen den TSV Königstein II musste sich die Trenz-Elf auf dem B-Platz mit 0:2 geschlagen geben – ein Ergebnis, das die Gäste jubeln ließ und Auerbach auf den letzten Tabellenplatz rutschen lässt. Beide Teams wussten um die Bedeutung des Duells, sprachen im Vorfeld von einem „Sechs-Punkte-Spiel“. Entsprechend nervös begann die Partie, und schon nach wenigen Sekunden hatte Königstein die erste Großchance nach einem kapitalen Abwehrfehler der Hausherren. Die Gäste zeigten sich kampfstärker und gingen in der 25. Minute durch David Späth verdient in Führung. Auerbach kam vor der Pause kaum gefährlich vor das Tor und kassierte in der Kabine deutliche Worte von Trainer Andreas Trenz.

Nach Wiederanpfiff präsentierte sich der SV 08 II verbessert, hatte nun mehr Spielanteile und mehrere gute Möglichkeiten – doch die Chancenverwertung blieb das große Manko. Kurz vor Schluss sorgte Königstein mit dem 2:0 durch Tobias Weber für die Entscheidung. „Wir wollten endlich unseren letzten Tabellenplatz abgeben und auch auswärts einmal gewinnen – beides ist uns gelungen“, freute sich TSV-Coach Bernd Schmidt nach der Partie. Auerbachs Trainer Trenz hingegen war enttäuscht: „Das war einfach zu wenig für die Kreisklasse. Wenn man in so einem Derby nicht bis unter die Haarspitzen motiviert ist, dann weiß ich auch nicht.“ Damit tauschen beide Mannschaften die Plätze – Königstein klettert, Auerbach II rutscht ans Tabellenende.

SV Hahnbach II – SC Schwarzenbach 0:0

Vor der Begegnung hätte kaum jemand mit diesem Ergebnis gerechnet. Der Kreisligaabsteiger aus dem Landkreis Amberg-Sulzbach befand sich vor dem Spiel im oberen Tabellendrittel, während die Gäste aus Schwarzenbach tief im Abstiegskampf steckten. Doch mit großem kämpferischem Einsatz verdiente sich der SCS am Ende einen wichtigen Punkt. „Gegen einen sehr guten Gegner haben wir gut dagegengehalten. Positiv ist vor allem, dass endlich mal wieder die Null gestanden, ist“, zeigte sich Trainer Uwe Salfer nach dem Schlusspfiff zufrieden. Beide Mannschaften hatten im Verlauf der Partie Chancen, das Spiel für sich zu entscheiden, ließen diese jedoch ungenutzt.

In den Schlussminuten bot sich Schwarzenbach sogar die große Möglichkeit zum Sieg, doch ein Strafstoß wurde vergeben. „Das wäre der Dreier in einem wirklich guten Auswärtsspiel für uns gewesen“, so Salfer weiter. „Am Ende ist es ein verdienter Punkt für beide Seiten. Die Leistung hat gestimmt, und darauf können wir aufbauen. Der Wille, die Klasse zu halten, ist definitiv da.“ Trotz des Achtungserfolgs bleibt der SC Schwarzenbach zwar weiterhin auf dem vorletzten Tabellenplatz, doch der Auftritt macht Hoffnung für die kommenden Aufgaben im Kampf um den Klassenerhalt.

VfB Mantel – FC Dießfurt 1:2 (0:1)

Der VfB Mantel bot dem FC Dießfurt lange Zeit Paroli und hatte den Spitzenreiter sogar am Rande einer Niederlage. Vor allem in der ersten Halbzeit tat sich der Favorit aus Dießfurt schwer, während die Gastgeber mutig und konzentriert agierten. In der 31. Spielminute gelang Mantel die verdiente 1:0-Führung durch Andreas Mark. Dießfurt fand zunächst kaum Mittel, gegen die kompakt stehende Heimelf gefährlich vor das Tor zu kommen. Zu allem Überfluss sah Sadek Alkhalafin in der fünfminütigen Nachspielzeit der ersten Hälfte die Gelb-Rote Karte, sodass der Tabellenführer die zweite Halbzeit in Unterzahl bestreiten musste.

Nach dem Seitenwechsel zeigte die Mannschaft von Trainer Martin Ruda jedoch eine starke Reaktion. Ein spürbarer Ruck ging durch das Team, und bereits kurz nach Wiederanpfiff erzielte Simon Schmid per Kopf den Ausgleichstreffer. Wenig später wurde auch Mantels Matthias Bertelshofer mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen, sodass die numerische Unterlegenheit der Gäste wieder ausgeglichen war. In der 76. Minute nutzte Miroslav Havel einen Einwurf clever aus und traf zum 2:1-Siegtreffer für die Gäste. „Aufgrund der deutlichen Steigerung in der zweiten Halbzeit war der Sieg verdient – vor allem, weil wir lange Zeit in Unterzahl gespielt haben“, resümierte Henry Schraml nach dem Spiel. Mit diesem Auswärtserfolg behauptet der FC Dießfurt seine Spitzenposition in der Tabelle, während der VfB Mantel trotz couragierter Leistung ohne Punkte bleibt.

SG DJK Seugast/Schlicht II – DJK Ebnath 6:0 (3:0)

Eine deutliche Niederlage musste die DJK Ebnath beim Namensvetter aus Seugast hinnehmen. Bereits früh zeichnete sich ab, dass es für die ersatzgeschwächten Gäste ein schwerer Nachmittag werden würde. „Leider hat es uns am Sonntag personell gebeutelt – wir mussten gleich drei krankheitsbedingte Ausfälle verkraften“, erklärte Ebnaths Trainer Johannes Reiß nach dem Spiel. „Allerdings waren wir auch sehr schlafmützig, und so ging Seugast schnell mit 2:0 in Führung.“ Für den furiosen Start der Gastgeber sorgten Ramiz Mulic und Sandro Schwirzer, die Seugast früh auf Kurs brachten. Noch vor der Pause erhöhte Tobias Oheim auf 3:0, während Ebnath offensiv kaum für Entlastung sorgen konnte.

Nach dem Seitenwechsel präsentierte sich Ebnath etwas stabiler, ohne jedoch echte Torgefahr zu entwickeln. Lediglich Dominik Plannerer kam zu einer nennenswerten Chance. Auf der Gegenseite nutzte Seugast seine Möglichkeiten konsequent: Tobias Oheim traf erneut, und Christian Bauer schnürte mit zwei weiteren Treffern einen Doppelpack zum 6:0-Endstand. Ebnaths Torhüter Manuel Schmid konnte zwischenzeitlich einen Elfmeter parieren, verletzte sich jedoch kurz darauf bei der anschließenden Ecke und musste durch einen Feldspieler ersetzt werden. „Das war natürlich sehr bitter“, so Reiß, der die Partie sichtlich enttäuscht kommentierte. Ganz anders die Stimmung auf der Gegenseite: Seugasts Trainer Florian Weiß zeigte sich hochzufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft. „Die Jungs haben es super gemacht und das Spiel von der ersten bis zur letzten Minute dominiert. Eigentlich hätte die Begegnung sogar noch höher ausgehen können.“

SV Neusorg – TSV Pressath 5:0 (4:0)

Einen Auftakt nach Maß erlebte der SV Neusorg im Heimspiel gegen den TSV Pressath. Kaum 15 Sekunden waren gespielt, da zappelte der Ball bereits im Netz: Rene Hupas setzte Simon Heser perfekt in Szene, der den Ball wuchtig unter die Latte jagte – das frühe 1:0. Die Gastgeber spielten anschließend weiter mit enormem Druck und belohnten sich bereits in der 12. Minute mit dem 2:0 durch Hupas selbst. Nur fünf Minuten später erhöhte Raphael Herold auf 3:0, die Neusorger dominierten das Geschehen in dieser Phase nach Belieben. In der 33. Minute bewies erneut Hupas Übersicht, als er Leon Traßl steil schickte – der Youngster blieb im Eins-gegen-Eins eiskalt und schob zum 4:0 ein.

Auch nach dem Seitenwechsel blieb die Elf von Trainer Patrick Müller tonangebend. In der 59. Minute war es wieder Hupas, der mustergültig auf Heser passte – dieser traf mit seinem zweiten Treffer des Tages zum 5:0-Endstand. Danach kontrollierte Neusorg das Spiel souverän und ließ keine Zweifel mehr am deutlichen Sieg aufkommen. „So ein frühes Tor habe ich tatsächlich noch nie live erlebt – ein perfekter Start!“, freute sich Coach Müller nach dem Abpfiff. „Das war heute von der ersten Minute an ein richtig starker Auftritt. Wir haben Pressath früh den Schneid abgekauft, unsere Chancen eiskalt genutzt und das Spiel klar kontrolliert. Insgesamt eine Leistung, auf die wir stolz sein können.“ Auf der Gegenseite herrschte beim TSV Pressath tiefe Enttäuschung. Trainer Markus Zibell fand deutliche Worte: „Es war unsererseits keinerlei Zweikampfverhalten zu sehen, wir haben Neusorg nur begleitet. Gerade in der ersten Hälfte waren wir in allen Belangen zu langsam und überfordert. Wir können uns bei Neusorg bedanken, dass sie nach der Pause einen Gang zurückgeschaltet haben – sonst wäre das Ergebnis noch höher ausgefallen.“ Zibell lobte lediglich Dominik Rau, Andy Proske und Torhüter Tim Hochholzer, der mit mehreren Paraden ein noch deutlicheres Ergebnis verhinderte. „Jeder im Team muss jetzt verstehen, in welcher Lage wir uns befinden, und endlich reagieren“, so der Pressather Coach mahnend.

SV Wildenau – SV Riglasreuth ausgefallen

Platz in Wildenreuth war nicht bespielbar.

Kreisklasse West

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