Kreisliga Nord: ein Spieltag mit jeder Menge Überraschungen
Weiden. Alle vier Mannschaften, die noch Chancen auf die beiden ersten Tabellenplätze haben, spielten unentschieden oder gingen als Verlierer vom Platz. Und ein Derby mit acht Toren lockte viele Zuschauer an.

Kreisliga Nord, 23. Spieltag
Sonntag, 21. April
TSV Erbendorf – DJK Irchenrieth 3:3 (1:1)
Der TSV Erbendorf hat es verpasst, im Aufstiegskampf wertvolle Punkte zu sammeln. Denn wenn man die Ergebnisse von den anderen Plätzen sieht, wäre es ein großer Schritt für die Gastgeber gewesen. „Wir hatten in der ersten Halbzeit Torchancen für zwei Spiele“, so Erbendorfs Trainer Roland Lang nach der Partie etwas angefressen. So reichte es nur zu einem Treffer von Torjäger Sandro Hösl in der 11. Spielminute. Der Ausgleich für die abstiegsbedrohten Irchenriehter erzielte Michael Bündgens kurz vor dem Pausenpfiff. In der 2. Halbzeit ging dann Erbendorf wieder in Führung, diesmal war es Dilane Mayeko in der 50. Minute. Petr Slais glich wieder aus und Mayeko traf erneut. Doch die DJK kämpfte und kam kurz vor dem Schlusspfiff durch Michael Bachmeier zum Ausgleich. „Das fällt heute unter die Kategorie dumm, die Punkte verschenkt.“
In Irchenrieth ist man mit dem Punktgewinn zufrieden, auch wenn es am Ende vielleicht sogar mehr hätte sein können. „Wir sind die ersten 30 Minuten nicht im Spiel gewesen und haben dem TSV zu viel Freiräume gegeben“, so Trainer Markus Hirnert. „Danach sind wir dank einer Umstellung besser ins Spiel gekommen und haben angefangen, Fußball zu spielen. Meine Mannschaft hat heute immer wieder Charakter gezeigt und ist immer wieder zurückgekommen. Ich bin auch sehr froh, dass wir uns endlich wieder eigene Torchancen erspielt haben, wenn wir diese gegen Ende des Spiels besser genutzt hätten, wäre sogar ein Sieg drin gewesen. Aber für mich ein gerechtes Unentschieden. Ich bin dennoch stolz auf die sehr gute Teamleistung meiner Mannschaft.”
SV 08 Auerbach – ASV Haidenaab 1:2 (1:2)
Der ASV Haidenaab wird in der Kreisliga zum Favoritenschreck. Nach den Siegen gegen Tremmersdorf und Schirmitz bezwang der letztjährige Relegationsteilnehmer auch den SV 08 Auerbach auf eigenem Platz. Dort hatte man sich Mitte der Woche von Marcel Seitz als Trainer getrennt und hoffte so, noch etwas Schwung in die letzten Spiele zu bringen. Doch die nun von Manuel Trenz betreute Mannschaft konnte nicht die Erwartungen erfüllen und musste bereits in der 7. Spielminute das frühe 0:1 durch einen verwandelten Strafstoß von Michael Lehner hinnehmen. Zwar konnte Josef Grüner in der 26. Spielminute ausgleichen, doch noch vor dem Halbzeitpfiff stellte Tobias Eigler wieder auf 1:2.
In Halbzeit zwei versuchten die Gastgeber zwar noch einmal alles, aber scheiterten an der Defensive der Oberfranken. So ist der Aufstiegszug für Auerbach jetzt wohl endgültig abgefahren. „Wir sind eigentlich gut ins Spiel gekommen und haben dann durch eine Fehlerkette den Elfmeter verschuldet“, so Interimstrainer Manuel Trenz. „Hat uns aber nicht davon abgehalten, unser Spiel durchzuziehen. Mit der Art und Weise, wie wir mutig und mit Selbstvertrauen Fußball gespielt haben, war ich sehr zufrieden. Haidenaab hat leidenschaftlich den Sieg verteidigt, das gilt es anzuerkennen. Und wie schon im Hinspiel war es jederzeit fair und auch nach dem Spiel sehr freundschaftlich miteinander.“
SC Kirchenthumbach – SV Kulmain 1:3 (1:1)
Nach der Niederlage gegen Kulmain beträgt der Rückstand des SC Kirchenthumbach auf einen Nicht-Relegationsplatz nun sechs Punkte bei noch drei ausstehenden Spielen. Somit wird man sich beim SCK wohl auf diese einstellen müssen. Trainer Gerhard Reisner zum Spiel: „Wir sind nicht schlecht ins Spiel gestartet, haben aber leider im Gegensatz zu den Kulmainern dann unsere Chancen nicht genutzt.“ So glichen die Gäste, die bis Sonntag ebenfalls noch im Kampf um die Relegationsplätze standen, dem Führungstreffer der Gastgeber durch Tim Fronhöfer in der 23. Spielminute durch Florian Greger aus.
Nach dem Seitenwechsel brachte Maximilian Kuhbandner Kulmain in Front, ehe Nicolai Weber den Sack dann zumachte. „Alles in allem ein verdienter Sieg für die Gäste. Wir konnten somit den Abstand leider nicht verringern und die Relegation wird für uns daher immer wahrscheinlicher.“ Gästetrainer Oliver Drechsler war dagegen sehr erleichtert, dass es jetzt überstanden ist. „Es war ein absolut verdienter Sieg für uns, und nun kann ich für die nächste Saison planen. Bin eigentlich heilfroh, dass es jetzt endlich geschafft ist.“
FC Tremmersdorf-Speinshart – DJK Weiden 1:2 (0:1)
Eine faustdicke Überraschung gab es am Sonntagnachmittag in Tremmersdorf. Denn der Zweitplatzierte und Aufstiegsaspirant musste sich zu Hause gegen die bereits als Absteiger feststehende DJK aus Weiden geschlagen geben. „Wer seine Chancen nicht nutzt, Fehler macht und dann sein Glück nicht erzwingt, dann geht das in die falsche Richtung“, so ein enttäuschter FCT-Trainer Björn Engelmann nach der Begegnung. Weiden kämpfte und belohnte sich in Halbzeit eins mit dem Führungstreffer durch Maximilian Fried mit dem 1:0. Gleich nach dem Seitenwechsel kam jedoch Tremmersdorf stärker auf und konnte durch Fabian Diepold, der einen Elfmeter verwandelte, ausgleichen. Wer jetzt gedacht hätte, alles läuft in die richtigen Bahnen, sah sich getäuscht, denn Jan Schottenheim konnte den Tabellenletzten mit dem 2:1 in der 80. Spielminute auf die Siegesstraße bringen.
„Unsere Zielsetzung ist unverändert, wird aber natürlich deutlich schwerer. Wir geben nicht auf, müssen aber den Kopf freikriegen und wieder lockerer werden. Offenbar ist der Druck für den ein oder anderen zu viel, von daher laufen wir nun Gefahr, die Früchte unserer Arbeit zu verlieren. Resignieren ist aber nicht unser Ding. Kopf hoch und weiter“, so Engelmanns Kampfansage. Weidens Trainer Rico Friese war nicht nur mehr als stolz auf sein Team, sondern hatte auch lobende Worte an den Gegner. „Heute hatten wir das Glück auf unserer Seite. Was unsere Mannschaft heute beim Tabellenzweiten abgeliefert hat, war kämpferisch und auch spielerisch allemal Kreisligareif. In den letzten Wochen war das Pech unser Begleiter, aber heute hat dieses tolle Team drei Punkte erarbeitet, die es sich einfach aufopferungsvoll verdient. Respekt an jeden Einzelnen heute, auch an unsere Fans, die zahlreich dabei waren. Eins liegt mir aber noch am Herzen und ich möchte das unbedingt auch hier loswerden. So einen fairen, respektvollen Umgang, vor und besonders nach der Partie, mit dieser Niederlage im Nacken von einem Trainer Björn Engelmann, plus seinem Team und auch den einheimischen Zuschauern, kann und möchte ich meine absolute Dankbarkeit aussprechen. Hier finde ich den Glauben am Fußball und seinen Sinn für sportlich fairen Wettkampf wieder. Vielen Dank und viel Erfolg für die restlichen Spiele an Tremmersdorf.“
SpVgg Schirmitz – TSV Reuth 0:0
Der Tabellenführer aus Schirmitz kam gegen den TSV Reuth am Ende nicht über ein 0:0 hinaus. „Das Aufstiegsgespenst sitzt scheinbar allen im Nacken und der Druck, gewinnen zu müssen, ist deutlich spürbar“, sieht es SpVgg-Trainer Fabian Hirmer. „Bei uns war es, wie im Hinspiel, ein gerechtes Unentschieden. Auf beiden Seiten wenige Torchancen, was eine Auszeichnung für beide Abwehrreihen ist. Die nächsten beiden Spiele werden im Kampf um die Meisterschaft nun entscheidend.“ Und auch in Reuth ist man zufrieden mit dem Punktgewinn.
„Der Spielverlauf ist schnell erzählt“, so Spielertrainer Martin Bächer. „Wir wollten natürlich auswärts und gegen den Tabellenführer erst einmal sicher stehen. Schirmitz hatte dementsprechend mehr Ballbesitz. Nachdem beide Mannschaften keine zwingenden Chancen herausspielen konnten, geht das 0:0 in Ordnung. In den letzten Minuten hatte man das Gefühl, dass beide mit einem Punkt zufrieden sind, was vielleicht auch im Zusammenhang mit den Ergebnissen auf den anderen Plätzen stand.
SC Eschenbach – FC Vorbach 3:5 (1:3)
Was für ein Derby am späten Sonntagnachmittag in Eschenbach. Vor über 450 Zuschauern geizten beide Mannschaften nicht mit Toren, wenngleich die Hausherren zu Beginn die aktivere Mannschaft waren, die Tore aber die Gäste erzielten. Bis zur 25. Spielminute stellten die Gäste durch Nico Lautner (2) und Fabian Scharf auf 0:3. „Wir haben heute eigentlich nie richtig ins Spiel gefunden“, so Spielertrainer Benjamin Scheidler nach der Partie. Zwar konnte Florian Weiß kurz vor dem Pausenpfiff auf 1:3 stellen, doch Vorbach machte weiter.
Lukas Barthelmann stellte kurz nach Wiederanpfiff auf 1:4 und man dachte nun, die Messe sei gelesen. „Vorbach war uns eigentlich in allen Belangen überlegen“, so Scheidler. Doch so ganz wollte sich der SC Eschenbach dann im Kampf um die Relegationsplätze nicht geschlagen geben und sie kamen noch einmal ran. Zunächst war es Can Colak, der auf 2:4 stellte und kurz darauf Valentin Schieder mit dem 3:4. Jedoch konnte Bathelmann in der 65. Spielminute nur mit einem Foul gestoppt werden und Nico Lautner machte mit seinem dritten Tor den Endstand von 3:5 perfekt. „Vorbach hat heute gezeigt, was man mit Kampf erreichen kann“, so Scheidler. Auf der Gegenseite war Trainer Peter Schramm sehr stolz auf seine Mannschaft, die er vor und während der Partie wegen Verletzungen mehrmals umstellen musste. „Jetzt haben wir acht Punkte Vorsprung bei noch drei ausstehenden Spielen. Ich habe als Trainer schon viel erlebt, deswegen glaube ich erst dran, wenn es wirklich sicher ist.“
VfB Rothenstadt – TSV Eslarn 3:0 (1:0)
„Es war heute ein sehr reifer Auftritt meiner Mannschaft“, freute sich VfB-Trainer Hakan Boztepe nach dem klaren Heimerfolg gegen den TSV Eslarn. „Trotz anfänglicher Schwierigkeiten, wo wir etwas zu tief standen, hat das Team gut umgeschaltet und sich dabei mehr Chancen als der Gegner kreiert.“ Dennoch reichte es in der ersten Halbzeit nur zu einem Treffer von Torjäger Sebastian Götz in der 13. Spielminute. „Trotz der Tatsache, dass Eslarn in dieser Partie mehr unter Druck stand wie wir, haben wir uns nicht auf einen körperlichen Schlagabtausch eingelassen und wie vorgegeben, versucht, unser Spiel dem Gegner aufzuzwingen.“
Nach der Halbzeitpause erhöhte dann Eduard Lenz auf 2:0, ehe Fabian Wirnshofer zum 3:0 in das eigene Tor traf. „Es war ein absolut verdienter Heimsieg für uns“, so Boztepe. Eslarn hingegen ist nach der Niederlage weiterhin im Kampf um den Relegationsplatz und braucht daher im direkten Duell am nächsten Spieltag gegen Irchenrieth unbedingt einen Punkt. Aus Eslarn war die Stellungnahme zur Niederlage in Rothenstadt sehr kurz: „Wir haben zu Recht keine Punkte geholt, denn der Gegner war viel spritziger und auch kaltschnäuziger.“
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