Kreisliga Nord: Oben und unten spitzt es sich zu

Weiden. Spitzenreiter Schirmitz verliert überraschend sein Heimspiel, so dass Tremmersdorf nun die Tabellenführung übernimmt. Und im Abstiegskampf wird es immer enger.

Beim Spiel Tremmersdorf gegen Irchenrieth wurde um jeden Ball gefightet. Foto: Jürgen Masching

Kreisliga Nord, 21. Spieltag

Samstag, 5. April

FC Tremmersdorf-Speinshart – DJK Irchenrieth 4:1 (3:1)

Der neue Spitzenreiter in der Kreisliga Nord heißt FC Tremmersdorf-Speinshart. Bereits am Samstag empfing die Mannschaft von Trainer Björn Engelmann die abstiegsbedrohte DJK Irchenrieth. Nach der schnellen Führung durch Fabian Diepold konnten die Gäste durch Petr Slajs ausgleichen. „Danach ging es hin und her“, so DJK-Trainer Markus Hirnert nach der Partie. „Leider trafen die Hausherren dann noch zweimal vor der Pause.“ Die Torschützen für Tremmersdorf waren wieder Diepold und ein Eigentor von Jakob Hammer. „Schon zu Beginn hatten wir große Chancen“, sah es Engelmann. „Wenn wir wieder so hoch gewinnen wie am letzten Spieltag, dann darf sich niemand beschweren.“

Nach dem Seitenwechsel waren dann die Gastgeber weiter die bessere Mannschaft und kamen dann spät noch zum vierten Treffer durch Peter Dollhopf. „Wir haben uns gut aus der Affäre gezogen hier und können darauf aufbauen“, so Hirnert. Irchenrieth hat nun nach den Spielen gegen Schirmitz und Tremmersdorf nun mit Auerbach und Erbendorf die nächsten Brocken vor der Brust. “Ich bin optimistisch, dass wir unsere Punkte noch holen werden”, Björn Engelamnn sieht sein Team als gefestigt: „Wir spielen unsere Partien sehr gut zu Ende, es muss dabei nicht immer schön sein, aber erfolgreich.“

Sonntag, 6. April

SV 08 Auerbach – TSV Eslarn 2:1 (1:1)

Den ersten Erfolg im Jahre 2025 konnte der SV 08 Auerbach verbuchen. Wenn auch nicht schön, konnte man die Gäste aus der Grenzstadt mit 2:1 bezwingen. Damit hat man noch Tuchfühlung nach oben, auch wenn der Abstand bereits sieben Punkte beträgt. Die Gäste vom TSV Eslarn rutschen aufgrund der Siege der Kontrahenten immer weiter in den Tabellenkeller.

„Über die gesamte Spielzeit gesehen, war es am Ende schon ein verdienter Sieg“, so ein erleichterter SV 08-Trainer Marcel Seitz nach der Begegnung. „Es war allgemein kein gutes Spiel von uns, mit vielen Fehlern, aber am Ende zählt der Sieg und das ist wichtig.“ Den Führungstreffer für die Gäste durch Adam Like beantwortet Auerbach fast postwendend mit dem Ausgleich durch Josef Grüner.

Nach der Pause war es eigentlich ein Spiel auf Augenhöhe, mit dem besseren Ende für die Gastgeber. Denn der eingewechselte Paul Zura erzielte in der 73. Spielminute den Siegtreffer. „Dass wir heute unsere Chancen nicht genutzt haben, um selbst nochmal in Führung zu gehen, hat sich zum Schluss leider gerecht“, so Eslarns Trainer Daniel Bäumler. „Vor dem Gegentreffer zum 2:1 haben wir zwei, drei gute Möglichkeiten, welche wir liegen lassen. Es war dennoch eine Reaktion von der Mannschaft nach dem 1:7 gegen Tremmersdorf zu sehen. Bedauerlicherweise verlässt uns derzeit ein wenig das Glück und der Aufwand wird nicht belohnt. Es gilt jetzt von Woche zu Woche zu denken und den Bock umzustoßen.“

VfB Rothenstadt – TSV Erbendorf 0:1 (0:0)

Die Begegnung der beiden Mannschaften startete mit guten Chancen auf beiden Seiten. Dabei war auch das Aluminium mehrmals beteiligt. Nach etwa 30 gespielten Minuten verflachte die Partie aber zusehends und beide Teams beschränkten sich auf die Sicherheit in der Abwehr. „Wir waren sehr ersatzgeschwächt nach Rothenstadt angereist und deswegen hatten wir auch Spieler im Kader, die zum ersten Mal Kreisliga gespielt haben“, so Geburtstagskind Roland Lang, Trainer aus Erbendorf. Nach dem Seitenwechsel war die Partie dann weiterhin sehr ruhig, es passierte wenig. „Es war auch kein hochklassiges Kreisligaspiel, eher überschaubar“, sah es Lang.

Dass dann dennoch noch ein Treffer fiel, war eher etwas zufällig. Denn nach einer Freistoßflanke und einer zu kurzen Abwehr landete der Ball vor den Füßen von Bastian Wiesent, der mit seinem schwächeren rechten Fuß ins Netz traf. „Schönes Geburtstagsgeschenk für mich“, freute sich der Jubilar. Rothenstadt versuchte in den letzten zehn Minuten noch einmal alles, aber gefährlich wurde es nicht mehr. Und so entführten die Gäste in einem eigentlichen Null-zu-Null-Spiel drei Punkte. „Fußball ist ein Ergebnissport und am Ende stand es 0:1“, so Rothenstadts Trainer Hakan Boztepe. „Aber die Art und Weise, wie wir gespielt haben, war sehr gut. Ich bin stolz auf meine Jungs, wie sie heute gespielt haben.“

FC Vorbach – SV Kulmain 0:3 (0:1)

Nach der Niederlage für den FC Vorbach und dem gleichzeitigen Siegen den Kontrahenten aus dem Tabellenkeller wird die Luft für den FC Vorbach wieder enger. Die Gäste aus Kulmain dagegen haben einen wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt getätigt und auch überzeugend gewonnen. „Es war eine ganz verdiente Niederlage“, ist Vorbachs Trainer Peter Schramm nach dem Spiel enttäuscht. „Kulmain musste heute nicht an die Schmerzgrenze gehen und alle drei Tore wurden durch grobe Fehler von uns begünstigt.“ Und die Gäste hatten einen Spieler in der Elf, der einen Sahnetag erwischt hatte. Nicolas Pusiak erzielte bereits in der 6. Spielminute die Führung.

In der zweiten Halbzeit legte er in der 56. und 63 Minute noch zwei Treffer nach. „Bei uns fehlten heute wieder acht Stammspieler, trotzdem darf dies keine Ausrede für die schwache Leistung sein. Heute hatte man nie das Gefühl, dass wir nochmal zurückkommen könnten. Uns muss einfach klar sein, dass es bis zum letzten Spieltag noch richtig eng wird. Wenn uns das noch klar wird, werden wir unsere Punkte noch holen, aber dafür muss eine deutliche Leistungssteigerung her.“ Gästetrainer Oliver Drechsler war natürlich mehr als zufrieden: „Wir waren heute in den Zweikämpfen aggressiver und auch im Spiel mehr bissiger. Und wir haben auch unsere Tormöglichkeiten genutzt, wenn auch noch mehr drin gewesen wäre.“

SC Kirchenthumbach – DJK Weiden 3:0 (1:0)

Ein wichtiges Lebenszeichen setzte der abstiegsbedrohte SC Kirchenthumbach gegen die DJK Weiden. Der Tabellenvorletzte verbuchte gegen das Schlusslicht den zweiten Sieg in Folge und hat nun Anschluss an die Nichtabstiegsplätze gefunden. „Ein sehr wichtiger Sieg für uns im direkten Abstiegsduell gegen Weiden“, so Marcel Lohner vom SCK. „Die Mannschaft hat die Situation nach der Winterpause hervorragend angenommen und nun wichtige Punkte gesammelt.“ Bereits in der 3. Spielminute gingen die Hausherren durch ein Eigentor von Weidens John Peter in Führung. Doch es dauerte bis in die Schlussphase hinein, ehe Louis Schnoy und Julian Lehner den Deckel auf das Spiel setzten. „Aber wir stehen immer noch unter dem Strich. In den kommenden Spielen müssen wir genau da weiter machen und alles heraushauen.“

Auf der Gegenseite hat man sich in Weiden mit dem Abstieg schon abgefunden, will aber dennoch ordentlich weiterspielen. „Wir hätten vor der Halbzeit den Ausgleich verdient, aber selbst die besten Chancen wollen momentan einfach nicht im Tor landen“, so Weidens Trainer Rico Friese. „In der zweiten Hälfte haben wir dann alles in die Waagschale gelegt, leider ohne den erhofften Torerfolg. Bedauerlicherweise hat es wieder nicht geklappt, der Weg in die Kreisklasse ist nun unausweichlich, auch wenn es noch rechnerisch möglich wäre. Mein Team braucht einen Neuanfang eine Liga tiefer, es hat in dieser Saison einfach zu viel einstecken müssen, um sich von diesen Schlägen richtig erholen zu können. Die Mannschaft ist zu hundert Prozent intakt, und wir werden es den letzten Gegnern so schwer wie möglich machen. Hier werden keine Punkte verschenkt. Ich danke meinen Jungs für ihren tollen Kampf in den letzten Wochen, ich danke den Jungs auch für den sportlich respektvollen Umgang mit der Situation.“

SpVgg Schirmitz – ASV Haidenaab 1:3 (1:2)

Doch etwas überraschend musste sich Spitzenreiter Schirmitz dem ASV Haidenaab geschlagen geben. „Nach 15 ungeschlagenen Spielen hat es uns jetzt mal erwischt. Glückwunsch an Haidenaab, die es heute einfach mehr wollten“, sieht es SpVgg-Coach Fabian Hirmer nach der verlorenen Begegnung. Doch zunächst verlief der Start in die Begegnung sehr vielversprechend für die Gastgeber, denn Torjäger Florian Kraft erzielte das 1:0. Doch die Gäste aus Oberfranken konnten noch vor dem Pausenpfiff das Spiel drehen. Pascal Steger in der 21. Spielminute und kurz vor der Halbzeit Christian Küffner stellten auf 2:1 für die Gäste. „Wir waren bei beiden Gegentoren vor der Halbzeitpause zu schläfrig und haben zu inkonsequent verteidigt“, so Hirmer.

In Halbzeit zwei drängten die Hausherren zwar auf den Ausgleich, doch die Gästeabwehr stand sicher und kam mit dem Schlusspfiff wiederum durch Steeger zum nicht unverdienten 3:1. „Nächste Woche zeigen wir wieder ein anderes Gesicht“, verspricht der Trainer der SpVgg Schirmitz. Und Haidenaab hat sich durch den Auswärtserfolg ein gutes Polster zu den Abstiegsrängen geschaffen.

SC Eschenbach – TSV Reuth 2:1 (1:1)

Der Aufsteiger aus Eschenbach hat nach dem zweiten Sieg in Folge die Relegationsplätze verlassen und ist wieder über dem Strich. „Es war eine absolute Willensleistung der Mannschaft“, so Spielertrainer Benjamin Scheidler erfreut. „Von der ersten Minute an waren wir gut im Spiel und konnten immer wieder Nadelstiche nach vorne setzen. Somit war das 1:0 zur Halbzeit auch verdient, meiner Meinung nach.“ Torschütze war hier Kapitän Julius Richter in der 45. Spielminute. „Leider bekommen wir nach der Halbzeit nach eigenem Eckball einen schön heraus gespielten Konter zum zu diesem Zeitpunkt verdienten Ausgleich.“ Hier war der Torschütze Fabian Höcht in der 53. Spielminute. „Was mich sehr imponiert hat, war dann die Moral der Mannschaft, die um jeden Zentimeter Gras gefightet hat und sich kurz vor Schluss mit einem Traumkopfball von unserem Capitano noch mit dem Sieg belohnt hat. Heute hat die Mannschaft gewonnen, die es zu einhundert Prozent wollte. Großes Kompliment an die Mannschaft.“

In Reuth hingegen ist man etwas enttäuscht. „Wir sind zurzeit uneffektiv, hatten die letzten drei Spiele jeweils ein Chancenplus, aber haben nur einen Punkt geholt“, so Spielertrainer Martin Bächer. „So auch heute, eine gute erste Halbzeit, leider mit überhasteten Abschlüssen. Nach dem 1:0 sind wir wieder gut zurückgekommen, hatten Chancen zur Führung und wurden dann mit dem Last-Minute-Treffer bestraft. Eigentlich eine Kopie des Kulmain-Spiels. Positiv bleiben und nicht den Fokus verlieren ist jetzt angesagt. Wir wissen, was wir in dieser Trainingswoche verbessern müssen.“

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