Kreisliga Nord: Schirmitz kann den Sekt schon kaltstellen

Weiden. Die SpVgg Schirmitz steht nach dem Erfolg in Kulmain kurz vor der Meisterschaft. Und der Kampf um die Relegationsplätze im Abstiegskampf ist entschieden.

Eschenbachs Spielertrainer Benjamin Scheidler mit einem gefährlichen Kopfball vor dem Gästetor. Foto: Jürgen Masching

Kreisliga Nord AM/WEN, 24. Spieltag

Sonntag, 27. April

DJK Irchenrieth – TSV Eslarn 1:2 (1:1)

Das Entscheidungsspiel im Kampf um den Relegationsplatz konnte am Sonntagnachmittag der TSV Eslarn für sich entscheiden. Irchenrieth brauchte vor dem direkten Duell unbedingt einen Sieg, um noch eine Chance zu haben. Doch diese machten die Gäste zunichte. „Leider waren wir nur die ersten 20 Minuten gut in der Partie und haben dort wirklich super gespielt“, so ein doch enttäuschter DJK-Coach Markus Hirnert. „Danach hatten wir leider Unsicherheiten im Spiel gehabt und haben uns nicht mehr getraut, Fußball zu spielen.“ In dieser Zeit gingen die Gastgeber durch Michael Bachmeier auch in Führung. Doch in der 24. Spielminute war es Rene Gall, der für Eslarn den Ausgleich erzielen konnte. „Und danach war es ein ausgeglichenes Spiel, indem Eslarn gefährlicher vor dem Tor war und dementsprechend auch verdient zum Sieg gekommen ist.“ Noah Linge war es dann kurz vor dem Schlusspfiff, der den TSV dann auf die Siegesstraße und zum Klassenerhalt brachte. „Nun gilt es, uns auf die Relegation vorzubereiten und nochmal final unsere Kräfte zu bündeln“, so Hirnert am Ende.

In der Grenzstadt ist man natürlich mehr als erleichtert über den wichtigen Dreier. „Es war das erwartete Spiel. Irchenrieth war von Beginn an voll im Spiel. Durch pures Glück stand es nur 1:0“, so Trainer Daniel Bäumler. „Als wir dann endlich ins Spiel gekommen sind, konnten wir das 1:1 erzielen. Ab da an war es ein hart umkämpftes Spiel. Wir konnten Gott sei Dank das 2:1 erzielen und freuen uns jetzt über den sicheren Klassenerhalt.“

DJK Weiden – SV 08 Auerbach 1:2 (0:2)

Endgültig besiegelt ist nun der Abstieg der DJK aus Weiden. Nach der Niederlage gegen Auerbach hat man jetzt auch keine Chance mehr, den Relegationsplatz zu erreichen. Dennoch lieferte die Mannschaft von Trainer Rico Friese wieder eine gute Leistung ab, die auch vom Gegner so gesehen wurde. „Wir sind heute leider überhaupt nicht in die erste Halbzeit hineingekommen“, so DJK-Trainer Friese. „Wir waren zu weit weg von den Leuten, haben die Ordnung nicht gehalten und waren ohne die nötige Körpersprache unterwegs. Auerbach hat’s richtig gut gespielt, ohne Gegenwehr und hat völlig zu Recht mit 2-0 geführt.“ Hier traf Kapitän Tim Schmiedl zweimal für den SV 08 ins Netz. „In der zweiten Hälfte hatten wir dann deutlich mehr vom Spiel und belohnen uns mit dem Anschlusstreffer.“ Hier traf Nico Brandt in der 58. Spielminute.

„Danach viel Ballbesitz für uns, ohne zwingende Torchancen. Hier fehlt uns einfach die Kaltschnäuzigkeit, um Angriffe entsprechend sauber zu Ende zu spielen. So müssen wir das Ganze heute als verdiente Niederlage hinnehmen, plus den damit verbundenen Abstieg.“ Auerbach hingegen hat nach dem Dreier und den Ausrutschern der Konkurrenz plötzlich wieder Chancen auf den Relegationsplatz 2. „Wir haben heute 30-40 Minuten guten Fußball gezeigt, dann aber einen Bruch gehabt und am Ende aber verdient gewonnen“, so Trainer Manuel Trenz. „Es gibt noch viele Baustellen, aber es zählen die Punkte“.

TSV Reuth – FC Tremmersdorf-Speinshart 2:2 (1:1)

Die zahlreichen Zuschauer auf dem Sportplatz sahen eine insgesamt flotte und gute Kreisligapartie. Einen schnell vorgetragenen Konter in der 9. Spielminute vollendete Michael Sonnberger zur 1:0-Führung für den TSV. Im weiteren Spielverlauf erhöhten die Gäste aus Tremmersdorf den Druck und belohnten ihre Bemühungen in der 24. Spielminute mit dem 1:1-Ausgleich durch Patrick Dittner. Weitere Möglichkeiten vor der Pause blieben ungenutzt. „In der ersten Halbzeit war es ein schöner Schlagabtausch“, so TSV-Trainer Thomas Wildenauer. „Es ging in beide Richtungen immer Richtung Tor und das Unentschieden zur Halbzeit war gerecht. In der zweiten Halbzeit hatten wir mehr klarere Torchancen und belohnten uns mit einen Strafstoß zur 2:1 Führung.“ Diesen verwandelte Justus Bader in der 79. Spielminute sicher. „Leider konnten wir die Führung nicht über die Zeit bringen, durch einen Abstimmungsfehler in letzter Minute glichen die Gäste aus.“ Der Torschütze war hier Leon Dippl in der 90. Spielminute.

„Ärgerlich, aber schmälert keines Wegs unsere heutige Leistung“, so Wildenauer. „Den Spieler von Tremmersdorf 2, der sich im Vorspiel sehr schwer verletzt hat, wünschen wir gute Besserung.“ In Tremmersdorf hat man weiterhin Platz 2 im Auge, auch wenn man sehr viel mit Verletzungspech zu kämpfen hat. „Aufgrund des späten Ausgleichs sicher noch ein gewonnener Punkt“, so Trainer Björn Engelmann. „Chancen auf beiden Seiten und somit auch ein gerechtes Ergebnis. Insgesamt jedoch zu wenig für uns. Viel schwerer wiegt jedoch der verletzungsbedingte Ausfall zweier Leistungsträger, da wir bereits heute mit dem letzten Aufgebot antraten. Somit werden die beiden letzten Partien spannend und ein Charaktertest für uns, aber aufgeben ist keine Option. Wir werden alles versuchen und schauen, was dabei herauskommt.“

SV Kulmain – SpVgg Schirmitz 0:1 (0:1)

Der SV Kulmain, der am vergangenen Spieltag den Klassenerhalt sicher gemacht hatte, war gut im Spiel und kämpfte gegen den Tabellenführer tapfer. „Wir haben heute eine ziemlich junge Mannschaft auf dem Feld gehabt“, so Trainer Oliver Drechsler nach der Partie. „Sie haben es super gemacht und hier ein großes Lob dafür.“ In der ausgeglichenen 1. Halbzeit nutzte jedoch SpVgg-Stürmer Benedikt Kormann einen Fehler der Gastgeber kurz vor dem Pausenpfiff zum Tor des Tages. Nach dem Seitenwechsel war zunächst Schirmitz am Drücker, doch dann übernahm Kulmain das Spiel und hatte mehrmals den Ausgleich auf dem Fuß. „Die Niederlage ist nach der guten Leistung meiner Mannschaft mehr als bitter.“

In Schirmitz hingegen kann man nun den Sekt schon kaltstellen, denn nach den Ausrutschern der Konkurrenz hat man nun fünf Punkte Vorsprung und kann am nächsten Sonntag die Meisterschaft eintüten. „Wie erwartet, war es ein schweres Spiel“, so Trainer Fabian Hirmer. „Trotz der höheren Spielanteile war es bis zum Schluss ein schwer erarbeiteter Sieg. Jetzt liegt der Fokus auf Vorbach, gegen den wir den nächsten Sieg anstreben. Wir wollen Meister werden.“

FC Vorbach – SC Kirchenthumbach 3:3 (2:2)

Was für ein Derby am Sonntagnachmittag vor fast 420 Zuschauern in Vorbach. Sechs Tore, Kampf bis zur Schlusssekunde und viele Emotionen im Spiel, das alles bot das Nachbarschaftsduell. „Es war ein geiles Derby, mit am Ende einem gerechten Ergebnis“, sieht es Vorbachs-Trainer Peter Schramm nach der Partie. Vorbach ging früh durch Lukas Barthelmann in Führung, die Jonas Fuhrich ausgleichen konnte. Im Kampf um die Relegationsplätze schöpften die Gäste dann Hoffnung, als Yannik Gutte auf 2:1 für den SCK stellte. Doch noch vor dem Pausenpfiff konnte Gabriel Speckner ausgleichen. „Kirchenthumbach war kämpferisch sehr präsent, aber wir haben dagegen gehalten“, so Schramm.

Auch im zweiten Abschnitt ging es mit dem Toreschießen weiter. Zunächst war es Andreas Reisner für die Gäste, der auf 3:2 stellte, doch wieder war es Barthelmann, der schnell ausgleichen konnte. Beide Mannschaften hatten danach noch Möglichkeiten, den Siegtreffer zu erzielen, doch es blieb beim Unentschieden. Somit ist der FC Vorbach nun gerettet, Kirchenthumbach hingegen muss in die Relegation. „Ein Derby, wie es im Buche steht. Zwei kämpferische Mannschaften auf Augenhöhe, viele Tore, viele Gelbe Karten und eine hervorragende Zuschauerkulisse. Am Ende aus meiner Sicht ein leistungsgerechtes Unentschieden. Dass ein Punkt für uns zu wenig sein wird, war uns bewusst. Jetzt können wir fix mit der Relegation planen“, so Marcel Lohner vom SC Kirchenthumbach.

ASV Haidenaab – TSV Erbendorf 2:2 (1:0)

Die 150 Zuschauer sahen ein ausgeglichenes Duell, das am Ende keinen Sieger fand. Nachdem die Oberfranken vorher bereits die ersten Drei in der Tabelle (Tremmersdorf, Schirmitz und Auerbach) besiegt hatten, gelang ihnen auch gegen den TSV Erbendorf ein Punktgewinn. Haidenaab ging in der 42. Spielminute nach einem Eigentor von Pascal Kaufmann mit 1:0 in Führung, die Tobias Eigler in der 68. Spielminute ausbaute. Doch Erbendorf hat einen Torjäger namens Sandro Hösl, der binnen vier Minuten ausgleichen konnte. Wobei die Gastgeber mit der Situation zum 2:2 nicht ganz einverstanden waren, da der Schiedsrichter seinen Assistenten hier überstimmte.

Erbendorfs Trainer Roland Lang kann sich aufgrund der vielen, zum Teil schweren Verletzungen, nicht über den Punkt und den aktuellen Tabellenplatz 2 freuen. „Es ist zum Heulen. Und damit meine ich nicht das Ergebnis, das Spiel war grundsätzlich in Ordnung. Aber dass sich Dilane Mayeko nach ein paar Minuten ohne Fremdeinwirkung schwer am Knie verletzt, ist einfach schlimm. Dies passt aber in diese verflixte Saison, was Verletzungen angeht. Dennoch steht der TSV Erbendorf auf dem 2. Tabellenplatz und hat gute Aussichten auf die Relegation.

SC Eschenbach – VfB Rothenstadt 3:2 (2:0)

„Heute muss ich ganz ehrlich sagen, interessiert uns kein Spielverlauf, es interessiert uns keine Schiedsrichterleistung, sondern einzig und allein das Ergebnis und die drei gewonnenen Punkte“, so ein hocherfreuter Eschenbacher Spielertrainer Benjamin Scheidler. Denn mit dem Sieg und den drei Punkten hat der SC Eschenbach den Klassenerhalt geschafft. „Ich bin unfassbar stolz auf die Mannschaft, was sie nach der Winterpause geleistet hat und zwei Spieltage vor Schluss den direkten Klassenerhalt in trockene Tücher gebracht hat. Ganz großes Kompliment nochmals an die Truppe.“ Nach 45 Minuten führten die Hausherren vor 235 Zuschauern durch Treffer von Julius Richter und Arthur Quast mit 2:0.

Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Gäste, die auch in der 1. Halbzeit mehr Spielanteile hatten, den Druck und kamen durch Eduard Lenz und Julian Rost zum verdienten Ausgleich. Doch dann kam die Minute von Eschenbachs Kapitän Julius Richter. In der 83. Spielminute schnappte er sich den Ball, umkurvte seine Gegenspieler und setzte den Ball ins Eck zum viel umjubelten Siegtreffer für Eschenbach. „Wenn wir nicht gewinnen, lernen wir wenigstens daraus“, so Rothenstadts Trainer Hakan Boztepe. „Es war heute ein Lernprozess, der uns zukünftig auf unserem Weg weiter bringen wird als die heutigen Punkte. Eschenbach hat es heute einfach individuell clever gemacht. Obwohl wir nach einem 0:2 nochmals auf 2:2 herangekommen sind, hat es am Ende nicht gereicht. Die Mentalität und die Entwicklung meiner Mannschaft stimmt mich zuversichtlich. Wir gratulieren dem SC Eschenbach zum Ligaverbleib und dem heutigen Sieg.“

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