Kreisliga Nord: Schirmitz nutzt die Ausrutscher der Kontrahenten
Weiden. Ganz plötzlich ist die SpVgg Schirmitz alleiniger Tabellenführer in der Kreisliga und im Abstiegskampf mischen nun noch mehr Mannschaften mit.

Kreisliga Nord AM/WEN, 22. Spieltag
Sonntag, 13. April
FC Vorbach – VfB Rothenstadt 1:3 (0:1)
Der heimische FC Vorbach kam gegen den starken Aufsteiger aus Rothenstadt nicht zurecht und verlor am Ende verdient mit 1:3. „Wir haben heute gegen einen guten, cleveren und abgezockten Gegner aus Rothenstadt verloren“, sieht es Vorbachs Übungsleiter Peter Schramm nach der Partie ernüchternd. „Wir hätten mit unserer größten, aber auch einzigen Chance in Führung gehen müssen und waren bis zum Gegentreffer auf Augenhöhe.“ Doch der Gegentreffer von Dominik Prem in der 36. Spielminute war dann der Anfang vom Ende des FC. „Danach fanden wir aber kein Mittel mehr, sodass der Sieg für Rothenstadt in Ordnung geht.“ Mit einem Doppelschlag durch Eduard Lanz stellte der Gast auf 0:3, ehe Nico Lautner in der Nachspielzeit noch den Ehrentreffer erzielen konnte. „Bitter, dass wir vor dem Abstiegsderby in Eschenbach nun wieder zwei Verletzte mehr haben, aber wir jammern nicht.“
Beim Aufsteiger hat man jetzt das Saisonziel erreicht und kann sich auf eine erneute Kreisligasaison freuen. „Der FC Vorbach erwies sich heute, auf schwierig zu bespielenden Untergrund, als super unangenehmer Gegner. Das meine ich auch nicht despektierlich“, so ein zufriedener VfB-Trainer Hakan Boztepe. „Sie verteidigten leidenschaftlich und versuchten immer wieder, mit langen Bällen die Tiefe zu generieren. Meine Mannschaft hat mit intensiver Mentalität und mit viel Spielanteil den Rhythmus des Spiels bestimmen können. Wir haben es geschafft, uns mehr Torchancen zu erspielen, mehr Duelle für uns auf den einzelnen Positionen zu entscheiden. Das Ergebnis war ein, zu keinem Zeitpunkt gefährdeter Auswärtssieg.“
SV Kulmain – SC Eschenbach 0:1 (0:0)
Dass ein Fußballspiel ein Ergebnissport ist, musste der SV Kulmain am Sonntagnachmittag im Duell mit dem abstiegsbedrohten SC Eschenbach am eigenen Leibe erfahren. Gefühlt hatten die Gastgeber 70 Prozent Ballbesitz und, vor allem in Halbzeit eins, große Chancen zum Führungstreffer. „Doch wie bereits die gesamte Saison über, ist der Abschluss unser großes Manko,“ so Trainer Oliver Drechsler nach der Begegnung. Auch in Halbzeit zwei war Kulmain spielbestimmend, auch wenn nicht mehr so druckvoll. Und dass man mit einer Tormöglichkeit auch gewinnen kann, zeigte der SC Eschenbach, denn Kapitän Julius Richter erzielte in der 59. Spielminute den goldenen Treffer. Statt eines Dreiers, der alle Zweifel am Ligaerhalt beseitigt hätte, muss beim SC Kulmain weiterhin gezittert werden.
„Vor allem in der ersten Halbzeit hat Kulmain immer wieder versucht, Ball und Gegner laufen zu lassen, ohne dabei aber richtig zwingend zu werden. Unsere Mannschaft hat das in dieser Phase wirklich gut verteidigt und somit ging es mit einem Unentschieden in die Halbzeitpause. Nach dem Pausenpfiff sind wir etwas mutiger geworden und nach einem blitzsauberen Spielzug, auch verdient durch Julius Richter in Führung gegangen. Wir konnten den knappen Vorsprung dann letztendlich bis zum Ende verteidigen und wieder drei wichtige Zähler im Kampf um den direkten Klassenerhalt einfahren. Der Auftritt der Mannschaft stimmt mich absolut positiv für die restlichen noch anstehenden Aufgaben“, so Eschenbachs Spielertrainer Benjamin Scheidler nach der Partie.
TSV Eslarn – TSV Erbendorf 1:1 (0:1)
Kampfstark und einsatzfreudig zeigte sich der TSV Eslarn nach den Niederlagen nach der Winterpause. „Wir waren von Beginn an gut im Spiel. Leider wurde ein Fehler im Aufbauspiel durch Erbendorf genutzt und wir lagen 0:1 im Rückstand“, so Eslarns Trainer Daniel Bäumler. Den Treffer für die Gäste erzielte Dilane Mayeko in der 26. Spielminute. Nach dem Seitenwechsel kam Eslarn dann zu mehr Offensivaktionen. Dank eines verwandelten Strafstoßes durch Ondrej Kral in der 67. Spielminute gelang ihnen dann auch der verdiente Ausgleich. „Wenn wir vielleicht den ein oder anderen Angriff ein Stück besser zu Ende spielen, können wir auch gewinnen. Dennoch denke ich, dass es ein gerechtes Unentschieden war. Für uns ein wichtiger Punkt im Abstiegskampf“, sieht es Bäumler.
Und Erbendorfs Coach Roland Lang ist trotz des Punktverlustes begeistert von seinem Team. „Auch heute ziehe ich wieder den Hut vor meiner Mannschaft, die sieben Ausfälle zu verkraften hatte. Spieler aus der Reserve und der Jugend haben die Lücken gut gefüllt. Und hätte Eslarn nicht den Elfmeter bekommen, wäre sogar ein Sieg drin gewesen. Wir werden weiter Gas geben und die restlichen Spiele alles hineinwerfen.“ Mit dem Punkt ist Erbendorf nun punktgleich mit dem Zweitplatzierten aus Tremmersdorf, der auf Relegationsplatz 2 liegt.
DJK Irchenrieth – SV 08 Auerbach 0:2 (0:1)
„Ein sehr schwer zu verarbeitendes Spiel“, so ein enttäuschter Irchenriether Trainer Markus Hirnert nach der Niederlage gegen Auerbach. „Wir waren über den Großteil des Spiels die aktivere Mannschaft. Wir waren sehr gut im Gegenpressing und haben auch gegen den Ball sehr gut gearbeitet, aber leider konnten wir uns keine entscheidenden Chancen herausspielen.“ Dagegen trafen die Gäste aus dem Landkreis Amberg-Sulzbach zweimal. Erst war es in der 10. Spielminute Michael Keil, der zur Führung traf und nach 71 Spielminuten netzte der eingewechselte Lukas Grüner noch ein.
„Die Reaktion der Mannschaft auf die letzten Spiele war sichtbar, aber dennoch konnten wir uns nicht für den Aufwand belohnen. Auerbach war abgezockt und hat uns knallhart bestraft. Wir werden weiter arbeiten und werden am Montag nach Erbendorf fahren und alles auf einen Sieg setzen, da ab jetzt nur noch Siege zählen“. In Auerbach ist man nach dem zweiten Sieg in Folge nun doch wieder an das Spitzentrio herangerückt. „Es war ein hochverdienter Sieg, der hätte deutlich höher ausfallen müssen“, sieht es ein erfreuter Trainer Marcel Seitz. „Zwei Siege geben Selbstvertrauen und tun gut und darauf wollen wir aufbauen.“
DJK Weiden – SpVgg Schirmitz 0:1 (0:0)
Eigentlich wäre im Flutkanalduell ein Unentschieden gerecht gewesen. Aber wenn man im Tabellenkeller steht, ist einem das Glück nicht immer holt. So auch der DJK Weiden, die in der 80. Spielminute durch einen verwandelten Elfmeter von Schirmitz Benedikt Kormann auf die Verliererstraße kamen. „Mir tut es für meine Jungs einfach nur leid, dass sie Woche für Woche hart arbeiten, ohne müde zu werden und dann jedes Mal wieder aufs Neue so bitter die Partien verlieren“, so ein trauriger DJK-Trainer Rico Friese. „Mir scheint, dass der Fußballgott eine Langzeit-Wette gegen uns am Laufen hat.“ Insgesamt war es eine sehr intensiv geführte Partie, bei der die Spieler des Tabellenletzten ein großes Lob für eine tolle Mannschaftsleistung von ihrem Trainer bekamen. „Ich denke auch, diese Woche zeigt wieder, dass die Stimmung beim Team und uns allen passt, auch wenn es insgesamt hart ist. Aber wenn ich freitags 37 Spieler im Training von 1. und 2. Mannschaft auf dem Platz stehen habe, das sagt einfach alles. Es tut weh, die Jungs nach jedem Spiel so zu sehen, sehr weh sogar, aber ich merke auch, dass diese Truppe an diesem sehr schweren Weg jetzt nochmal ein Stück zusammenwächst.“
Beim neuen Tabellenführer aus Schirmitz war der Jubel natürlich groß, auch wenn man sich sehr schwertat. „Es war ein schweres Spiel heute, das wir durch einen berechtigten Elfmeter für uns entscheiden konnten“, so Trainer Fabian Hirmer. „Der DJK Weiden verteidigte leidenschaftlich und wir schafften es nicht, das Spiel auf den Platz zu bringen. Dennoch überwiegen die drei Punkte und wir haben unser Saisonziel mit Platz 1 bis 5 erreicht. Nichtsdestotrotz bleiben wir bis zum Schluss dran und versuchen, die Meisterschaft spannend zu halten.“
TSV Reuth – SC Kirchenthumbach 2:0 (2:0)
„Der Knoten ist geplatzt, ein verdienter Sieg“, so die ersten Worte von Reuths Spielertrainer Thomas Wildenauer nach dem Heimerfolg gegen den abstiegsbedrohten SC Kirchenthumbach. „In der Anfangsphase war es ein munteres Spiel auf beiden Seiten. Im Laufe der ersten Halbzeit haben wir das Spiel besser in den Griff bekommen.“ So gingen die Hausherren nach einem Standard durch Martin Bächer in Führung. Und sie legten noch vor dem Halbzeitpfiff nach. Mit einem schön heraus gespielten Tor erhöhte Fabian Höcht auf 2:0. „Nach der Halbzeit hatten wir kurz den Zugriff verloren, aber ohne dass es in letzter Konsequenz gefährlich wurde.“
Mit einem verschossenen Elfmeter und weiteren zahlreichen Einschussmöglichkeiten hat es der TSV Reuth aber verpasst, frühzeitig das Spiel zu entscheiden. In Kirchenthumbach ist man nach einer doch eher lauen Vorstellung etwas enttäuscht. So meint Marcel Lohner nach der Begegnung: „Heute war definitiv nicht unser Tag. Der Gegner war heute einfach besser und hat demzufolge auch verdient gewonnen. Spätestens in der zweiten Halbzeit ging nur noch ganz wenig nach vorne und konnten somit das Spiel nicht mehr wirklich spannend gestalten.“
ASV Haidenaab – FC Tremmersdorf-Speinshart 3:2 (1:0)
Der ASV Haidenaab kämpft den Spitzenreiter aus Tremmersdorf nieder. Bereits nach 13 Spielminuten eröffnet Tobias Eigler den Torreigen. „Wir verschliefen die ersten 20 Minuten und liefen ständig einem Rückstand hinterher“, sieht es FCT-Trainer Björn Engelmann. „Der ASV nutzte die Gelegenheiten eiskalt aus und traf immer zum passenden Zeitpunkt.“ So auch in der zweiten Hälfte, als wieder Eigler in der 55. Spielminute auf 2:0 stellte. Nach der Chance zum 3:0 dann der Anschlusstreffer durch Leon Dippel. Vor nur 150 Zuschauern wurde es dann immer spannender, auch wenn Haidenaab durch Andreas Hübner im Nachschuss nach einem Freistoß zunächst auf 3:1 stellte.
Doch ein aus Sicht der Oberfranken unnötiger Elfmeter, verwandelt kurz darauf durch Fabian Diepold, machte die Schlussphase zu einem Nervenkrimi, auch mit vielen Gelben Karten. Doch die Gastgeber brachten den knappen Vorsprung über die Zeit und holten sich die drei Punkte. Tremmersdorf hingegen verlor die Tabellenführung an Schirmitz. „Meiner Mannschaft mache ich aber nicht im Geringsten einen Vorwurf, da sie bis zum Schluss alles gab“, so Engelmann. „Diese Truppe hat Moral und es fehlte uns in der ein oder anderen Situation das nötige Quäntchen Glück. Nichtsdestotrotz ein nicht unverdienter Sieg für Haidenaab, aber wir kommen wieder zurück. Mund abputzen und weitermachen. Es sind noch 12 Punkte zu vergeben.“
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