Kulturkreis erinnert an erfolgreiches Jubiläumsjahr
Pressath. Kultur und „Provinz“: Dass dies, vielen Vorurteilen zum Trotz, bestens harmoniert, beweist der Kulturkreis Pressath seit vier Jahrzehnten.

Vor allem das vergangene Jahr verlief erfolgreich: „Alle Veranstaltungen in jenem Jubiläumsjahr ‚40 Jahre Kulturkreis‘ waren durchweg nicht nur gut, sondern sehr gut besucht“, bilanzierte Richard Waldmann in der Hauptversammlung im Gasthof Heining.
Der Vorsitzende erinnerte an den Besuch der Hamburger Elbphilharmonie, den Klavierabend mit Benjamin Schallwig und Jing Sun, das Kammermusik-Gastspiel des Grazer „ARTrio“ und den Besuch eines Ensembles des Bayreuther „Festivals junger Künstler“. Höhepunkte des Herbstes seien der Chopin-Abend der polnischen Pianistin Aleksandra Mikulska, Willy Astors „wortakrobatisches“ Pointenfeuerwerk und die Lesungen von Bernhard Setzwein und Karl-Heinz Gmehling gewesen. Im neuen Jahr habe man mit einer weiteren Darbietung des „ARTrio“ und einer Politkrimi-Lesung von Horst Eckert erste Glanzlichter im lokalen Kulturkalender gesetzt.
Blick nach vorne
Für die nächsten Monate, so Waldmann, freue man sich auf das Klezmer-Ensemble „Valeriya Shishkova & Di Vanderer“ am 25. Mai, das Jazzmusiker-Quartett „ViBop“ am 27. Juni und ein Orgel- und Geigenkonzert in der Pfarrkirche mit Ligita Sneibe und Monta Trigault aus Lettland am 21. September.
Auch Darbietungen eines Bayreuther Jugendensembles im August und der Pianistin Aleksandra Mikulska am 3. Oktober werde es wieder geben. Am 8. November werde der Verein seinen 40. Gründungstag nachfeiern. Ziel der Kulturreise vom 13. bis 16. August werde Verona mit Aufführungen der Oper „Carmen“ und von Carl Orffs „Carmina Burana“ sein.
Corona wirft seine Schatten
Von der Coronazeit noch nicht völlig erholt habe sich das „Pressather Fähnlein“, bedauerte dessen Hauptmann Reinhard Seidler. Im vergangenen Jahr habe man das städtische Ferienprogramm um einen Thementag „Vom Korn zum Brot“ und den Weihnachtsmarkt um einen Stand bereichert, am Nordgautag in Grafenwöhr und an zwei Feldlagern teilgenommen.
Lob vom Rathauschef
Bürgermeister Bernhard Stangl hob hervor, dass Kultur lebensnotwendig für die Gesellschaft und ein Gemeinwesen wie Pressath sei. Deshalb dürfe man sie nicht unter „Wirtschaftlichkeitsaspekten“ betrachten: „Es darf keine Rolle spielen, dass Kultur wohl immer ein Zuschussgeschäft sein wird.“
Der Rathauschef lobte die vielbeachteten Poesiestelen im Dietl-Park und skizzierte das Projekt eines städtischen Bürger- und Kulturhauses an der Reinwaldstraße, mit dessen Einrichtung man möglichst ab 2026 beginnen wolle und das „eine Augenweide und ein Meilenstein“ für die Altstadt werden solle.
Richard Waldmann begrüßte diese willkommene Ergänzung des bislang „überschaubaren“ Angebots an Veranstaltungsstätten, und eine Besucherin hoffte auf eine ähnlich erfolgreiche Entwicklung, wie sie das Kemnather „Kulturcafé“ mit seinen Konzerten, Lesungen und Kunst-Wechselausstellungen zurückgelegt habe.
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