Landkreis eröffnet erste eigene Konfiskat-Station
Teublitz. Der Landkreis Schwandorf hat auf dem interkommunalen Recyclinghof zwischen Teublitz und Maxhütte-Haidhof eine Konfiskat-Sammelstelle eingerichtet. Dort können die Jäger Innereien und Tierkadaver anliefern. Bewährt sich das Modell, soll es auf den ganzen Landkreis ausgeweitet werden.

Im Landkreis Schwandorf gibt es zehn Konfiskat-Sammelstellen für den Aufbruch von Wildschweinen, die meist von Jägern privat betrieben werden. Auf dem interkommunalen Recyclinghof des Städtedreiecks, der am Eisenwerk in Teublitz angesiedelt ist, hat der Landkreis nun erstmals eine eigene Konfiskat-Station eingerichtet und verbindet die Sammelstelle mit einem dreiteiligen Pilotprojekt.
Schutz vor Afrikanischer Schweinepest
Bei der Eröffnung erläuterten Landrat Thomas Ebeling und der Leiter des Veterinäramtes am Landratsamt, Dr. Josef König, die Hintergründe. Sie sehen in der Einrichtung einer Konfiskat-Sammelstelle eine Präventionsmaßnahme gegen die Afrikanische Schweinepest. Es sei derzeit noch nicht vorgeschrieben, dass der Aufbruch von geschossenen Wildschweinen über die Tierkörperbeseitigungsanstalt entsorgt werden müsse, so König.
Er empfiehlt allerdings zur Vorsorge, ein Netz von Sammelstellen. Sollte sich die Afrikanische Schweinepest auch auf den Landkreis Schwandorf ausbreiten, dann greife möglicherweise die Pflicht zur Entsorgung von Wildschweinaufbruch über die Tierkörperbeseitigungsanstalt, wie dies bereits in den Landkreisen Kulmbach, Wunsiedel und Kronach der Fall sei, so die Information des Veterinärs.
Zugang rund um die Uhr
Die Jäger haben rund um die Uhr mittels eines Chips Zugang zur neuen Sammelstelle im Städtedreieck und können dort die Trichinenproben in einem Kühlschrank ablegen. Das Personal der Untersuchungsstelle holt die Proben regelmäßig ab. „Es handelt sich hier um einen Pilotversuch für Burglengenfeld und Pottenstetten“, erklärt Dr. Josef König. Der Jäger markiert das geschossene Wildschwein mit einer elektronischen Marke und erfasst die Daten in einer App auf dem Smartphone.
Die Trichinenprobe kommt in einen Beutel, der die gleiche Markierung trägt wie die digitale Wildmarke. Die Probe geht ins Trichinenlabor. Nach Abschluss der Untersuchung erhält der Jäger das Ergebnis über die App mitgeteilt. Das Pilotprojekt zur Digitalisierung der Trichinenuntersuchung läuft derzeit mit 15 Jägern aus dem Städtedreieck und soll später flächendeckend auf den gesamten Landkreis ausgeweitet werden.
Sammelstelle mit vier Boxen
Die neue Sammelstelle enthält vier Boxen. Eine für die Trichinenproben, eine zur Entsorgung von Wildschweinaufbruch und zwei zur Entsorgung von Tierkadavern aller Art. Die Tonnen werden regelmäßig von Mitarbeitern der Tierbeseitigungsanstalt und des Trichinenlabors geleert. Der Bürgermeister von Maxhütte-Haidhof, Rudolf Seidl, ist selbst aktiver Jäger und hat mit angeschoben, dass die Konfiskat-Sammelstelle auf dem interkommunalen Recyclinghof im Städtedreieck angesiedelt wurde. Der Landkreis beteiligte sich finanziell mit 5000 Euro daran.
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