Lernen am praktischen Projekt – ein hoher Nutzen für alle

Nordoberpfalz. Studierende des Bachelorstudiengangs Ingenieurpädagogik an der OTH Amberg-Weiden lernen auch anhand praktischer Projekte methodisches wissenschaftliches Arbeiten. Hierfür haben sie moderne Unterstützungsangebote für Seniorinnen und Senioren in einer niederbayerischen Kommune untersucht.

OTH Weiden Symbol Symbolbild Student Studenten Hörsaalgebäude
Symbolfoto: OberpfalzECHO/Kristine Mann

Das Verständnis für digitale Medien und die Fähigkeiten zum Umgang damit werden älteren Menschen oft abgesprochen. Seniorinnen und Senioren benutzen kein Smartphone, haben keinen Laptop oder Tablet, nutzen keine digitalen Angebote – so lauten oftmals die Vorurteile. Doch stimmt das? Im Rahmen einer Lehrveranstaltung sind Studentinnen und Studenten der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) Amberg-Weiden dieser und weiteren Fragen nachgegangen.

Reale Problemstellungen bearbeiten

Studierende nehmen immer wieder wahr, dass ihnen der Zugang zu den teils theoretisch abstrakten Inhalten von Methodenveranstaltungen fehlt – bis sie selbst an eigenen Forschungsprojekten wie ihrer Abschlussarbeit methodisch arbeiten müssen.

Damit dieser Zugang zu Forschung und das Verständnis für Forschung nicht erst bei der Bearbeitung der Abschlussarbeit ermöglicht wird, stellt Prof. Dr. Mandy Hommel, Professorin für Berufspädagogik und Leiterin des Bachelorstudiengangs Ingenieurpädagogik, ihre Studierenden schon während des Studiums vor reale Problemstellungen. So möchte sie diese befähigen, Forschung nicht nur zu verstehen, sondern methodische Ansätze und Instrumente selbstverständlich in ihren beruflichen Alltag integrieren zu können.

Wie nutzen Senioren Informations- und Kommunikationstechnologien?

Im Wintersemester 2021/22 haben sich die Studierenden mit einem realen Forschungsproblem der Gemeinde Hohenthann im Landkreis Landshut auseinandergesetzt. Die Intention der Gemeinde war und ist es, gezielte Unterstützungsangebote für ihre Senioren in Bezug auf Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) zu generieren.

Sorgfältige Vorarbeiten

Um Angebote gezielt entwickeln zu können, braucht es Kenntnisse darüber, wie die Senioren die IKT bisher nutzen und welche Bedürfnisse sie dabei selbst haben. Aufgabe der Studenten war es zunächst, das Ausgangsproblem zu klären und sich die existierenden theoretischen Grundlagen zu erschließen.

Darauf aufbauend wurde ein Fragebogen entwickelt, der den Senioren sowohl postalisch als auch online über einen Link zur Verfügung gestellt wurde. Im Anschluss an die Befragung waren die 250 ausgefüllten Fragebögen für die Auswertung aufzubereiten, zu analysieren und die Ergebnisse der Gemeinde zur Verfügung zu stellen.

Berührungsängste zur Technik abbauen

Mit den Ergebnissen, die die Erkenntnisse zur Nutzung von Smartphones, Tablets, Laptops und PCs durch die Senioren liefern, kann die Gemeinde Hohenthann nun das Angebot an Schulungsangeboten anpassen und weiter ausbauen. Weitere Informationen zu den Ergebnissen der Befragung der Senioren der Gemeinde Hohenthann gibt es hier.

Studiengang Ingenieurpädagogik

Praxisnahe Lehre spielt im Studiengang Ingenieurpädagogik eine große Rolle. Die Besonderheit liegt in der Verbindung der Ingenieur- und der Sozialwissenschaften, hier speziell der Pädagogik und der Psychologie.

So stehen vielfältige berufliche Wege offen: von der Tätigkeit als Ingenieur in der Industrie, in der beruflichen Aus- und Weiterbildung und über ein weiterführendes Masterstudium sogar als Lehrkraft an beruflichen Schulen.

Eine Bewerbung für den Bachelorstudiengang Ingenieurpädagogik mit Studienstart im
Oktober ist noch bis zum 15. September möglich. Informationen gibt es hier.

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