Letzauer Wehr ernennt ihren ersten Ehrenvorsitzenden

Letzau. Zwei Jahre lang war die Vorstandschaft der Feuerwehr kommissarisch im Amt, weil die Pandemie die turnusgemäße Jahreshauptversammlung verhindert hat. Jetzt wurde die junge Mannschaft um Florian Neumann mit einem großen Vertrauensbeweis im Amt bestätigt.

Günter Horn (Mitte) stand fast 30 Jahre an der Spitze des Feuerwehrvereins. Dieser hat ihn nun zu seinem ersten Ehrenvorsitzenden ernannt; mit im Bild Horns junger Nachfolger Florian Neumann (rechts) und der Kommandant Jürgen Götz. Foto: Gabi Eichl

Der große Saal des Gemeindehauses ist vollbesetzt, von den aktuell 178 Mitgliedern sind knapp 70 gekommen. Florian Neumann wird ohne Gegenstimme als Vorsitzender wiedergewählt. Dasselbe gilt für die weitere Vorstandschaft: Neumanns Stellvertreter Franz-Josef Völkl, Kassiererin Kathrin Forster und Schriftführerin Franziska Schwägerl. Dem Verwaltungsrat gehören weiterhin Bernhard Kick, Daniel Fenzl, Sabine Eckert und Michael Schwägerl an. Kassenprüfer bleiben Melanie Kaiser und Erich Kaltenecker. Fahnenjunker ist wie gehabt Josef Fichtl, neu im Amt ist Martin Seiler als sein Stellvertreter.

Feuerwehr steht für viel mehr als Brandschutz

Wie wenig selbstverständlich es ist, eine so junge Vorstandschaft zu haben, die sich komplett wieder zur Wahl stellt, unterstreicht der Zweite Bürgermeister Karl Völkl. Anderenorts würden händeringend Vorsitzende gesucht. Völkl dankt Vorstand und aktiver Wehr wortreich als einer Institution im Dorf, die für weit mehr als den Brandschutz stehe.

“Wir können stolz auf uns sein.”Ehrenvorsitzender Günter Horn

Die Feuerwehr hat kurz vor Ausbruch der Pandemie einen Generationswechsel vollzogen. Für die verdiente Mannschaft der Vorgänger steht Günter Horn, der 28 Jahre Vorsitzender war. Er wird zum ersten Ehrenvorsitzenden der Wehr ernannt.

“Der Nachwuchs liegt uns sehr am Herzen”

Der Feuerwehrverein hat den Worten Neumanns zufolge in den vergangenen Jahren finanziell stark die Kinder- und Jugendfeuerwehr unterstützt. „Der Nachwuchs liegt uns sehr am Herzen“, sagt er. Dass diese Jugendarbeit Früchte trägt, zeigt sich an der Größe der Gruppen: 18 Kinder nennen sich stolz „Löschwichte“, neun Jugendliche sind Anwärter für die aktive Wehr. Ein Umstand, den Kreisbrandinspektor Martin List als besonders lobenswert herausstellt. Die Zukunft der Wehr sei damit vorerst gesichert. Die Ämter der Kinder- und Jugendwarte – in Letzau bekleiden diese Michaela Hösl und Daniel Fenzl – bezeichnet List als so wichtig wie das des Kommandanten.

Nach der Pandemie wieder volles Programm

Fenzl (Jugend) und Hösl (Kinder) berichten davon, wie schwer die Pandemie beide Gruppen getroffen habe. Zwei Jahre lang habe kaum mit den Kindern und Jugendlichen gearbeitet werden können, dennoch seien ihnen diese nicht davongelaufen. Im Gegenteil. Seit dem vergangenen Jahr werde wieder geübt, für heuer sei das volle Programm geplant.

Auch Kommandant Jürgen Götz berichtet von Problemen durch die Pandemie, aber seine 33 aktiven Feuerwehrleute – 28 Männer und fünf Frauen – mussten natürlich ausrücken, Corona hin oder her. Brände gab es in den vergangenen drei Jahren nur zwei, die überwiegende Zahl der Einsätze waren technische Hilfeleistungen.

Männer und Frauen, die sich seit Jahrzehnten für die Feuerwehr engagieren, sind in der Jahreshauptversammlung ausgezeichnet worden. Foto: Gabi Eichl

In Sinzing bei Regensburg ermittelt die Staatsanwaltschaft nach einem tödlichen Unfall gegen acht Feuerwehrleute. Der Kreisbrandinspektor hofft, wie er sagt, dass diese nicht verurteilt werden. Das seien alles ehrenamtliche Kräfte, „und wir brauchen das Ehrenamt“. Wie zur Bekräftigung zeichnet die Wehr eine große Zahl von Mitgliedern für jahrzehntelangen Dienst im Ehrenamt aus.

Auszeichnung für jahrzehntelangen Dienst

Aus den Reihen der aktiven Wehr bekommt Christian Schwägerl das Dienstaltersabzeichen für 40 Jahre ständige Alarmbereitschaft. Seit 30 Jahren sind Christian Wild, Christian Uschold und Karl Völkl aktive Feuerwehrmänner, seit 20 Jahren Bernhard Kick und Jürgen Götz, seit zehn Jahren Markus Forster, Michaela Hösl, Andreas Hösl und Lukas Neumann.
Zum Löschmeister befördert werden Florian Neumann und Franz-Josef Völkl.

Einmal Feuerwehr, immer Feuerwehr

Viele Mitglieder halten dem Feuerwehrverein seit Jahren die Treue. Seit 60 Jahren tun das Alfons Kammerer, Hans Heil, Helmut Nickl und Rudolf Vierling, seit 50 Jahren Herbert Sammel, Manfred Böhm, Hans Lindner, Heribert Döppel, Alois Kick und Alfred Meckl, seit 40 Jahren Josef Schieder, Bernhard Hösl, Konrad Hösl, Christian Schwägerl und Josef Stemmer, seit 25 Jahren Markus Uschold, Stefan Bauer, Michael Keil, Christian Lindner und Michael Vierling.

Ehrenurkunden für verdiente Wehrmänner

Christian Wild hat 18 Jahre lang die Kassengeschäfte des Vereins geführt, dafür gab es eine Ehrenurkunde. Eine weitere Ehrenurkunde bekam Josef Heil, der den Worten des Vorsitzenden Florian Neumann zufolge „immer zur Stelle ist, wenn man ihn braucht“, schlicht „aus dem Dorf nicht wegzudenken“ sei.

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