Letztes Geleit für “guten Hirten” der Vereinswelt

Eschenbach. Vor wenigen Wochen noch voller Energie, verlor das Eschenbacher Urgestein Dieter Kies nun den Kampf gegen den Krebs. In einer großen Trauerfeier verabschiedeten sich Freunde und Bekannte.

Familie, Freunde und die Vereinswelt nahmen am Samstag Abschied vom Eschenbacher Stadtverbandsvorsitzenden Dieter Kies. Foto: Robert Dotzauer

“Es ist schön, wieder im Planungsmodus zu sein”, schrieb Dieter Kies im Oster-Stadtboten. Doch der Mensch denkt, Gott lenkt. Statt Organisieren und Feiern kommt alles anders. Dieter Kies verliert den Kampf gegen den Krebs. Sein Platz bleibt für immer leer, stellte Stadtpfarrer Pater Johannes Bosco beim Requiem mit Blick auf seinen Stammplatz in der Pfarrkirche Sankt Laurentius fest. Die Stimme von Dieter Kies schweigt für immer. Wenige Tage vorher hatte er den Kampf gegen den Krebs verloren.

Urgestein und Gutmensch

Wie gerne hätte der Stadtverbandsvorsitzende den Vereinen und der Stadt nach der einstimmigen Wiederwahl vor einigen Wochen wie bisher gedient. Die Vereinswelt wäre glücklich gewesen, einen hochgeschätzten Vorsitzenden weiter an der Spitze des Verbandes zu sehen. Die gemeinsamen Pläne gaben ihm Kraft, wusste der Seelsorger in Erinnerung an die Krankenbesuche bei dem schon geschwächten Schwerkranken. Zum 70. Geburtstag noch guter Dinge und vier Wochen später das Gegenteil.

Noch zu Ostern voller Leben, Hoffnungen und Pläne, trauerte am Samstag eine ganze Stadt um Dieter Kies, herausgerissen aus dem noch zu Ostern verkündeten Planungsmodus. Das Eschenbacher Urgestein, wahrheitsliebend, beharrlich, warmherzig und voller Gestaltungskraft, ein Gutmensch eben, nahm Abschied als gläubiger Mensch und „Angehöriger“ der Kirche im wörtlichen Sinn, wie der Ortspfarrer in seiner Predigt mit Blick auf das gelebte Glaubensbekenntnis des Verstorbenen als Kirchenpfleger der Katholischen Pfarrei betonte.

Mit großer Energie und Leidenschaft

Dieter Kies habe hier unten dafür gesorgt, dass alles gut werde. Das Gute ernteten auch „seine“ Vereine. Noch einmal schilderte der Prediger den Lebensweg und den Charakter des Verstorbenen. „Die Dinge, die ihm am Herzen lagen, die packte er voller Energie und großer Leidenschaft an“. „Man sieht die Sonne langsam untergehen und erschrickt dennoch, wenn es plötzlich dunkel wird“! Diese Worte auf dem Sterbebildchen zitierend sah Pfarrer Johannes Bosco dennoch als Zeichen für Hoffnung, Erlösung und Licht.

Symbolträchtig auch das Panoramabild des Sonnenunterganges am Rußweiher. Für den treusorgenden Familienmenschen, den Gott mit viel Humor und Gemeinsinn segnete, ein Kraftort, wie der Seelsorger anmerkte und mit dem Tod auch die Hoffnung auf Erlösung und auf ein Wiedersehen verband. „Freuen wir uns, dass wir Dieter Kies haben durften“, fasste Pater Johannes Bosco zusammen.

Trauerzug zu Ehren des Verstorbenen

In diesem Kontext skizzierte auch Bürgermeister Marcus Gradl in seinen Trauerworten das Leben und Wirken des Verstorbenen. Der Bürgermeister nahm Abschied von einem korrekten, freundlichen, väterlichen, ja außergewöhnlichen Menschen, der sich unermüdlich für das gesellschaftliche Leben in Eschenbach eingesetzt habe. „Ein Mann mit zuversichtlicher Warmherzigkeit und Vorbild für das Gemeinwohl“. Das Vermächtnis des Stadtverbandsvorsitzenden werde immer anspornen, versicherte Gradl.

Für den Stadtverband dankte stellvertretender Vorsitzender Michael König einem großen Kümmerer für das gesellschaftliche Leben und einem geselligen Menschen mit Herz. Erstmals seit vielen Jahren bildete sich nach dem Requiem, angeführt von der Stadtkapelle, den Fahnenabordnungen der Vereine und dem liturgischen Dienst, ein langer Trauerzug, um Dieter Kies im städtischen Friedhof das letzte Geleit zu geben. Die Bestattung umrahmte die Stadtkapelle. Nach dem „guten Kameraden“ musste mit dem „Böhmischen Traum“ ein letztes Ständchen für den Blasmusikfreund Dieter Kies sein.

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