Leuchtenberg – Was geht auf dem Land?

Leuchtenberg. Unter dem Titel „Leuchtenberg – was geht auf dem Land?“ öffnet die Gemeinde Leuchtenberg am 1. April 2023 für eine Ausstellung Ihre Tore. Thema ist die Reaktivierung leer gefallener Gebäude im Zentrum der Gemeinde.

Co(mm)Unity im alten Rathaus in Leuchtenberg. Bild: Eva Hachenberg/Julian Schulte-Mattler

Zu sehen sind studentische Arbeiten der OTH Regensburg, die in Zusammenarbeit mit dem Amt für Ländliche Entwicklung für insgesamt zehn konkrete Gebäude im Kern von Leuchtenberg entstanden sind. Darüber hinaus befasst sich in diesem Jahr ein Masterstudio mit möglichen Entwicklungen der Burganlage.

Leuchtenberg steht stellvertretend für viele Gemeinden in der Oberpfalz. Während die Ortskerne der mitunter traditionsreichen Dörfer zunehmend von Leerstand und Verfall bedroht sind, wachsen gleichzeitig Neubaugebiete an den Rändern dieser Gemeinden mit allen Facetten des Traums vom Eigenheim.

Die Frage der Dorfkernerneuerung

Im Rahmen des Bachelorstudienganges Architektur der OTH Regensburg befasst sich eine Serie von Entwurfsstudios mit der Frage der Dorfkernerneuerung. Wie bereits im vergangenen Jahr in Etzenricht haben in diesem Jahr etwa 50 Studierende für zehn bereits leerstehende oder kaum mehr genutzte Anwesen im Ortskern Leuchtenbergs Vorschläge für die Revitalisierung erarbeitet.

Gesucht wurden baulich-architektonische Lösungsansätze zusammen mit Nutzungsvorschlägen zur Wiederbelebung der meist ortsbildprägenden Anwesen. Insgesamt 19 Konzepte zeigen auf, wie Vorhandenes bewahrt, transformiert und revitalisiert werden kann.

Architekturstudenten präsentieren fantasievolle Interventionen

Die Burg Leuchtenberg, mit ihren überregional bekannten Theaterfestspielen, bildet in diesem Jahr einen weiteren Ort studentischer Interventionen im Masterstudiengang Architektur. Untersucht wird hier die Frage, wie eine fiktive Ergänzung der Burg um eine Schule für Tanz und Theater, die Burg selbst und das Umfeld beleben könnte. Zu sehen sind fünf fantasievolle Eingriffe.

Sehenswert ist die in allen Arbeiten spürbare Energie, sich das Leben auf dem Land auch unter dem Blickwinkel Ihrer Bedürfnisse und der drängenden Fragen an eine lebenswerte Zukunft lebens- und liebenswert vorzustellen. Ein frischer Blick einer jungen Generation.

Unterstützung vom Amt für Ländliche Entwicklung

Das Studentenprojekt wird fachlich und organisatorisch durch das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Oberpfalz unterstützt – eine Zusammenarbeit mit viel Potenzial. Denn die Themen Innenentwicklung und Flächensparen sind Schwerpunkte in der Arbeit der Ländlichen Entwicklung, und das ALE Oberpfalz unterstützt unter anderem die Umsetzung von Konzepten zur Leerstandsbeseitigung mit Förderprogrammen.

Flyer: OTH Regensburg

Programm:

19 der studentischen Arbeiten werden der Öffentlichkeit ab dem 1. April 2023 im Rahmen einer Ausstellung im Gemeindezentrum in Leuchtenberg (Äußerer Markt 26) präsentiert.

Die Ausstellungseröffnung findet am 1. April 2023 um 13.30 Uhr statt und richtet sich gleichermaßen an Eigentümer mit ähnlichen Immobilien, Kommunalvertreter und alle interessierten Bürger. Für das leibliche Wohl ist ebenso bestens gesorgt. Die Ausstellung selbst ist an diesem Samstag bis 17 Uhr für jedes Publikum geöffnet.

Weitere Besichtigungstermine:
– Ostersamstag, 8. April 2023 von 13 bis 15.30 Uhr
– Dienstag, 11. April 2023 von 18 bis 20 Uhr
– Sonntag, 16. April 2023 von 10 bis 12.30 Uhr

Langjährige Zusammenarbeit

Die Zusammenarbeit zwischen OTH Regensburg und dem Amt für Ländliche Entwicklung Oberpfalz geht zurück auf einen langjährigen Kontakt, der in Zusammenhang mit einem ähnlich gelagerten Projekt vor ca. acht Jahren in Kooperation mit der TU München in der Gemeinde Waldthurn entstanden ist. Ziel der gemeinsamen Initiative ist es, Möglichkeiten aufzuzeigen, wie Entwicklung auch in den Zentren der ländlichen Gemeinden durch Weiterbauen stattfinden kann.

Zukunft attraktiver machen

Beleuchtet werden die Fragen: Welche Qualitäten können erhalten und reaktiviert werden? Wie kann Leben im Ortskern in Zukunft auch für junge Leute attraktiver werden? Wie können diese unterschiedlichen Interessen im Sinne der Innenentwicklung zusammenfinden und das Dorf vitalisieren?

Neben der OTH und dem ALE unterstützt in diesem Jahr auch Bürgermeister Anton Kappl das Projekt tatkräftig. Er möchte die Eigentümer sensibilisieren und im Idealfall motivieren, über eine Wiederbelebung ihres Anwesens nachzudenken. Dass dies positiv aufgenommen wird, zeigt die hohe Bereitschaft der Eigentümer, ihre Anwesen für die Studierenden zu öffnen.

Sichtbarmachen einer neuen, unerwarteten Perspektive

Das Projekt verlässt die fiktiven Grenzen der fakultätsbezogenen studentischen Arbeit. Es bezieht konkrete Objekte ebenso wie dritte Akteure mit ein. Obwohl nichts Konkretes gebaut wird, ermöglichen es die Arbeiten, dass die Gemeinde in neuer, unerwarteter Perspektive sichtbar wird.

Von der Zusammenarbeit profitieren die Studierenden durch die praxisnahe Bearbeitung ebenso regionaler wie zukunftsorientierter Fragestellungen. Im Idealfall profitieren aber alle Beteiligte durch die Vielzahl interessanter Beiträge und Impulse für die Zukunft des Ländlichen Raumes.

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