Lichterfest in Böhmischbruck begeistert mit jungem Talent
Böhmischbruck. Der sieben-jährige Lukas Bock gab bei der St. Martins-Andacht sein Orgeldebüt und sorgte für eine besondere Atmosphäre beim Laternenumzug.
Lichtermeer und Gemeinschaft
Böhmischbrucker jüngster Orgelspieler gibt an St. Martin sein Orgeldebüt. Viele Familien haben sich am Sonntagabend an der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt zum Martinsumzug getroffen.
Die Gesichter der Kinder strahlten ebenso hell wie ihre bunten Laternen und das Funkeln in ihren Augen spiegelte die Freude und Aufregung wider. Stolz hielten sie die kleinen Kunstwerke in die Höhe, die in vielen Stunden gebastelt, bemalt und mit liebevollen Details versehen worden sind. Shetland-Pony Gabi wartete geduldig mit Mathilda Kiener, die in die Rolle des heiligen Martins von Tours geschlüpft war, auf den Start. Zum Glockengeläut setzte sich der Martinszug in Bewegung. Die Straßen von Böhmischbruck verwandelten sich in ein Lichtermeer aus flackernden Laternen, die die Dunkelheit durchbrachen und eine zauberhafte Stimmung erzeugten. Begleitet wurde der Zug von traditionellen Martinsliedern, die von den Kindern und ihren Eltern gesungen wurden. „Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne…“ erklang es durch die Nacht. Ferdl Völkl spielte mit seinem Akkordeon das instrumentale Topping dazu. An manchen Häusern hatten die Bewohner selbst Kerzen aufgestellt, um den Weg zusätzlich zu erleuchten und ihre Verbundenheit mit der Dorfgemeinde zu zeigen.
Feuerwehr sichert den Martinszug
Für Sicherheit und entsprechende Verkehrsleitung war die Freiwillige Feuerwehr Böhmischbruck im Einsatz. Mit roten Bäckchen zogen die Buben und Mädel mit ihren Eltern in die durch Kerzenlicht erhellte Kirche ein. Gemeindeassistentin Elena Harwardt begrüßte alle zur Andacht und las eine Geschichte mit einer deutlichen Botschaft vor. Es ging um einen kleinen Jungen namens Martin, der sich im Wald verlief und durch die Hilfe einer obdachlosen Frau nicht nur die Hälfte ihrer geflickten Jacke zum Wärmen bekam, sondern auch nach Hause gebracht wurde. Der Tenor der Erzählung zeigt uns, dass kleine Gesten große Wirkung haben können. Im Nachwort erinnerte sie an die bekannte Geschichte, in der der Heilige Martin seinen Mantel mit einem Bettler teilte. Sie sprach von den Werten, die der Heilige Martin uns auch heute noch vermittelt und hob die Wichtigkeit von Mitgefühl und Nächstenliebe hervor. „Jeder von uns kann in seinem Alltag Gutes tun. Oft sind es die kleinen Dinge, die das Leben eines anderen Menschen erhellen – ein Lächeln, eine helfende Hand, ein gutes Wort“, erklärte sie. In einer Welt, in der Hektik und Leistungsdruck dominieren, sei es wichtig, sich an die Grundwerte zu erinnern und sich für das Wohl anderer einzusetzen. In den Fürbitten brachten Tim Sax, Jonas Ogarek, Mathilda Kiener und Simon Bock die Bitten für ein gemeinschaftliches Miteinander zum Ausdruck.
Mit 7 Jahren schon an der Orgel
Zum Abschluss forderte die Gemeindeassistentin alle Eltern, Buben und Mädel auf, nochmal laut und kräftig das Laternenlied zu singen. Dazu spielte nach nur vier Übungseinheiten der sieben-jährige Lukas Bock die Orgel und erhielt dafür begeisterten Applaus. Gemeinsam mit Mesner Helmut Zwack verteilte Elena Harwardt süße Martinshörnchen, in die natürlich sofort herzhaft gebissen wurde. Nach der stimmungsvollen Andacht versammelten sich alle im Pfarrhof, wo ein Lagerfeuer hell flackerte und die warme Luft des Punsches duftete. Der Pfarrgemeinderat verteilte die heißen Getränke und Gebäck, während die Gemeindemitglieder fröhlich beisammenstanden, sich unterhielten und den Abend Revue passieren ließen. Die Kinder, noch immer voller Energie, tollten umher und zeigten einander stolz ihre Laternen. Es war an diesem Abend schon eine ganz besondere Atmosphäre. Denn in Zeiten, in denen oft nur das eigene Wohl im Vordergrund steht, ist es wichtig, sich wieder an den Gedanken des Teilens zu erinnern. Auch wenn etwas später alle Lichter ausgingen und sich die Dunkelheit breit machte, so dürfte dieser gemeinschaftliche Abend noch lange in den Herzen der Menschen leuchten.
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