„Mario Kart“ mit dem Präsidenten: Steinmeier besucht Jugendtreff
Weiden. In dem entspannten Gesicht von Bundespräsident Steinmeier kann man lesen, dass er sich in Weiden sehr wohlfühlt. Trotz seines anstrengenden Besuchsprogramms findet er immer wieder Zeit, sich mit den Oberpfälzern in der Fußgängerzone zu unterhalten.

Der Besuch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist streng durchgetaktet. Ein Wunder, dass die Termine trotz der großen Volksnähe, nahezu pünktlich eingehalten werden. Nach seiner pünktlichen Ankunft um 12 Uhr am Eingang der Fußgängerzone und einem entspannten Gang zum Neuen Rathaus stand am Mittag ein Gespräch mit den Spitzen der Lokalpolitik auf dem Programm.
„Schloss Bellevue“ heißt bis zum Donnerstag „Altstadthotel Weiden“
Am Nachmittag ging es dann weiter mit der Aufnahme der Amtsgeschäfte im Altstadthotel. Die zahlreichen Journalisten wurden Zeugen, wie der Bundespräsident seine Unterschrift unter ein wichtiges Dokument aus dem Bundespräsidialamt setzte. Darin ernannte er den neuen Deutschen Botschafter in Kanada. Damit wird Weiden als Amtssitz des Präsidenten der Bundesrepublik Deutschland geadelt.
Zusammenkunft mit Jugendlichen im ‚Jugendtreff Plan B‘
Wer die Agenda des Bundespräsidenten während seiner bisherigen Amtszeit verfolgt, dem war klar, dass er bei seinem Besuch auch einen Akzent für Jugendliche setzen wird. Kerstin Reintsch, Mitarbeiterin beim Stadtjugendring, zeigte sich sehr erfreut, dass der Bundespräsident den Weg in den Jugendtreff Plan B auf der Allee gefunden hat.
Auch der Vorsitzende des Stadtjugendrings, Florian Vogel, und Geschäftsführerin Julia Zimmermann waren extrem stolz, dass der „Erste Mann“ im Staat ein Herz für die Jugendlichen zeigt.
Emotionaler Auftritt von Rapper „kevking279“
Bevor Steinmeier die Räume des Jugendtreffs betrat, bat Rapper „kevking279“ alias Kevin König, den Bundespräsidenten um einen kurzen Augenblick um seine Aufmerksamkeit. Fast zu Tränen gerührt, stellte er ihm seinen selbstverfassten „Weiden-Rap“ vor: „Das ist die Chance in meinem Leben, die ich wahrscheinlich niemals mehr bekommen werde“, sprach er den Bundespräsidenten sichtlich gerührt an. Dieser zeigte sich sehr interessiert sowohl an der Entstehungsgeschichte des Raps als auch an der Lebensgeschichte des mutigen jungen Mannes.
„Mario Kart“ und lockere Gespräche
Die lockere Gesprächsrunde mit jungen Leuten in der untergehenden Sonne auf der Allee musste noch warten, denn der hohe Gast wurde von einigen Jugendlichen zu einem Rennen „Mario Kart“ herausgefordert, das er erwartungsgemäß nicht mit einem Sieg, aber trotzdem mit einigem Geschick und viel Spaß absolvierte.
Insgesamt verlief der Besuch sehr spontan und locker ab: sowohl von den vorgebrachten Themen als auch von der bunten Runde der jungen Leute. Alle Fragen waren erlaubt. Leon (19) konfrontierte beispielsweise das Staatsoberhaupt mit einer äußerst kniffligen Frage zur aktuellen Flüchtlingspolitik in Deutschland. Steinmeier antwortete sehr fundiert und lobte den Jugendlichen für seine ernsthafte Auseinandersetzung mit diesem Thema.
Auf der Allee hatte sich bereits eine Gesprächsrunde aus dem bunten Kreis des offenen Jugendtreffs eingefunden, zu der sich auch Bundespräsident Steinmeier entspannt gesellte.
Sehr interessiert hörte dieser den Jugendlichen zu und erkundigte sich nach Hobbies, beruflichen Plänen und allgemeinen Zukunftserwartungen.
Sein Ziel, die jungen Leute zu begeistern und einen hochrangigen Politiker als „Mensch wie Du und ich“ darzustellen, ist dabei voll aufgegangen. „Eine großartige Werbung für den demokratischen Staat Deutschland“, war die einhellige Meinung aller Zuhörer und Gäste.
Zwischenfazit des Besuchs in Weiden von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier
Als Zwischenfazit seines Besuchs in Weiden stellte das Staatsoberhaupt fest, dass seine Rechnung voll und ganz aufgehe, mit Bürgern aller Gesellschaftsschichten ins Gespräch zu kommen: „Natürlich haben mich die zahlreichen Selfiewünsche geehrt, aber noch wichtiger waren die Botschaften, die mir die Bürger mit auf den Weg gegeben haben. Beides ist für mich wichtig: Lob und Kritik.“
Ein wichtiges Detail sprach der Bundespräsident auch noch an: „Ich fühle mich auch hier in Weiden in meiner Auffassung bestätigt, dass eine sogenannte Politikverdrossenheit in der breiten Bevölkerung nicht vorherrschend ist. Das ist vor allem deshalb wichtig, weil den Vertretern des rechten Parteienspektrums gezeigt werden muss, dass ein Konsens in der gesellschaftlichen Mitte für die großen Herausforderungen der Zukunft notwendig ist!
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