Markt Kohlberg genehmigt ersten Solarpark

Kohlberg. Kaum hat die Marktgemeinde ihre Kriterien für Photovoltaik-Freiflächenanlagen formuliert, liegen schon die ersten Bauanträge vor. Einem Vorhaben stimmt der Marktgemeinderat nach längerer Diskussion zu, ein weiteres lehnt er ab.

Die Photovoltaik-Freiflächenanlage der Manteler Wimo GmbH ist vom Markt aus nicht zu sehen. Der Marktgemeinderat genehmigt das Projekt unter der Auflage, dass über die ZENO eine Form der Bürgerbeteiligung geschaffen wird. Bild: WIMO GmbH

Die Wimo GmbH aus Mantel will eine Anlage auf sechs Hektar bauen in etwa 900 Meter Entfernung zum Ortsrand. Die Fläche fällt nach Nordwesten ab, dadurch ist die Anlage vom Markt aus nicht einsehbar. Eine längere Diskussion entbrennt über die Möglichkeit der Bürgerbeteiligung und über den Firmensitz des Unternehmens. Das Wimo-Vorhaben wird von einer Mehrheit des Marktgemeinderates genehmigt unter der Voraussetzung, dass der Betreiber eine finanzielle Beteiligung der Kohlberger Bürger über die ZENO ermöglicht.

Aqwiso-Pläne abgelehnt: zu stark einsehbar

Einstimmig abgelehnt hat der Marktgemeinderat das Vorhaben der Aqwiso GmbH mit Sitz in München. Deren Solarpark war geplant auf einer Fläche etwa einen Kilometer westlich des Ortskerns, südlich der Parkplatzschleife auf der Staatsstraße. Der Abstand zur nächsten Wohnbebauung im Westen hätte rund 800 Meter betragen. Die Ablehnung erfolgte wegen der zu starken Einsehbarkeit der Anlage, einem der Ausschlusskriterien des Marktes.

Wasser- und Abwassergebühren steigen

Wie in der Nachbargemeinde Etzenricht zwingen die drastisch steigenden Energiepreise auch den Markt Kohlberg zu einer stärkeren Erhöhung der Wasser- und Abwassergebühren als ursprünglich geplant. Die turnusgemäße Anpassung der Wasser- und Abwassergebühren ist von der Finanzverwaltung kurzfristig noch einmal neu kalkuliert worden. Dadurch steigt die Wasserverbrauchsgebühr zum 1. Januar 2023 von 1,96 Euro pro Kubikmeter auf 2,10 Euro, die Abwassergebühr steigt von 3,02 Euro auf 3,90 Euro für Schmutzwasser und von 0,62 auf 0,80 Euro für Niederschlagswasser.

Marktgemeinderat benennt Flächen für Windräder

Flächen für Windräder selbst benennen oder erst einmal den Regionalen Planungsverband Vorschläge machen lassen? Diese Entscheidung hatte der Marktgemeinderat in der September-Sitzung noch einmal zurückgestellt. Die Mehrheit hat sich nun entschieden, doch selbst geeignete Flächen zu benennen. Diese sollen nun schnell in einer Klausur erarbeitet werden, denn die Zeit drängt.

Bürgermeister Gerhard List verabschiedet die langjährige Gemeinderätin Martina Auer-Bertelshofer. Foto: Markt Kohlberg

Martina Auer-Bertelshofer hat ihr Gemeinderatsmandat niedergelegt. Die Oberstudiendirektorin ist seit März Leiterin der Europa-Berufsschule in Weiden. Für den Gemeinderat bleibt da nur noch eingeschränkt Zeit. Auer-Bertelshofer bekundete in ihrer letzten Gemeinderatssitzung jedoch den hohen Anspruch an das Mandat, dieses entweder „g´scheit oder gar nicht“ auszuüben. Die heute 54-Jährige sitzt immerhin schon 26 Jahre lang im Gemeinderat, war von 2008 bis 2014 Zweite Bürgermeisterin.

“Lucky” Nachrücker für Auer-Bertelshofer

Erstmals gewählt wurde Auer-Bertelshofer 1996 mit nur 28 Jahren. Seither saß sie ununterbrochen für die CSU-Fraktion im Gemeinderat. Bürgermeister Gerhard List dankte ihr mit herzlichen Worten für das langjährige Engagement. Der Gemeinderat verliere in der Person Auer-Bertelshofers ein sehr erfahrenes und kompetentes Mitglied.
Nachrücker auf der CSU-Liste ist ein bekanntes Gesicht: Gstanzlsänger Lucky, bürgerlich Marcus Lukas, wurde 2018 bayerischer Witzemeister und war als solcher im Bayerischen Fernsehen zu sehen. Er wird in der nächsten Gemeinderatssitzung vereidigt.

Havariewall und Regenrückhaltebecken

Keine Einwände hat der Marktgemeinderat gegen die Errichtung eines Havariewalls einschließlich eines etwa 1500 Kubikmeter fassenden Regenrückhaltebeckens auf dem Gelände der Firma Grünbauer Bioenergie in Artesgrün. Der Gemeinderat weist das Landratsamt als Genehmigungsbehörde jedoch auf die Notwendigkeit einer ordnungsgemäßen Regenableitung aus den bestehenden Substratlagern und dem geplanten Rückhaltebecken hin.

Denn die Entleerung des Niederschlagswassers im Rückhaltebecken sei über einen Pumpensumpf geplant. Angaben, wohin der Pumpensumpf entwässert, seien in den Antragsunterlagen aber nicht enthalten. 2015 war Grünbauer Bioenergie das Anlegen von zwei Versickerungsmulden genehmigt worden, die sich nun aber beide mitten in dem Rückhaltebecken befinden.

Keine Einwände gegen Scheune an der Kirche

Die katholische Kirchenstiftung will in unmittelbarer Nähe zur Pfarrkirche Herz Jesu eine Scheune bauen und braucht dazu eine Erlaubnis nach Denkmalschutzrecht. Der Marktgemeinderat hat keine Einwände.

Max Sternkopf neu im Schulverbandsrat

Weil die Gemeinde zum Stichtag 1. Oktober 2022 etwas mehr Schüler hat (55), darf sie einen zusätzlichen Verbandsrat in die Verbandsversammlung des Schulverbandes Etzenricht-Kohlberg entsenden. Neben dem Bürgermeister sitzt künftig auch Max Sternkopf (UPW/FW) in dem Gremium; zu seinem Stellvertreter wird Christopher Oppenkowski (CSU) bestellt.

Gemeinde sucht Personal für Bauhof

Für den Bauhof sucht die Gemeinde einen neuen Mitarbeiter, wie der Bürgermeister bekanntgab. Nähere Infos zur Stellenausschreibung gibt es bei der Gemeindeverwaltung.

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