Marktrat gibt grünes Licht für Ortsumgehung

Parkstein. Mit 11:2 Stimmen hat der Marktgemeinderat in seiner Sitzung am Montagabend beschlossen, beim Landkreis Neustadt/WN die Planung einer Ortsumgehung für die Kreisstraße NEW 2 zu beantragen.

Die Kuppe innerorts von der Neustädter zur Pressather Straße unter Einbeziehung der Abzweigung zum Marktplatz ist das Nadelöhr der Kreisstraße NEW 2. Mit 11:2 Stimmen hat der Marktgemeinderat beim Landkreis Neustadt/WN die Einleitung der Planung für eine Umgehung Parksteins beantragt. Foto: Walter Beyerlein

Bürgermeister Reinhard Sollfrank erklärte die Notwendigkeit dieses Beschlusses mit dem Wunsch des Landkreises Neustadt/WN unter diesem Ansinnen nicht nur die Unterschrift des Bürgermeisters, sondern die klare Meinung des gemeindlichen Gremium sehen zu wollen. 

Die Frage von Heinz Rast (CSU), ob es schon in irgendeiner Form eine Planung gebe, beantwortete Sollfrank mit der Aussage, dass der Landkreis „in jede Richtung“ plane. Es habe bereits im Jahr 2013 diesen Wunsch seitens des Marktes Parkstein gegeben, doch sei damals die Notwendigkeit einer Umgehung nicht festgestellt worden. Jetzt werde der Verkehr genau untersucht, zugleich geklärt, ob die Umgehung notwendig sei und wenn ja, wo die Umgehung errichtet werden könne.

1.800 Pendler fahren täglich durch den Ort

Der Bürgermeister erklärte, dass aktuell 1.800 Pendler pro Tag in den Ort Parkstein ein- und ausfahren, dabei aber nicht nur die Pressather Straße beanspruchen. Reinhard Sollfrank sieht auch keine Möglichkeit den Individualverkehr vom Ort „hinauszubringen“, es gebe vielleicht eine Möglichkeit dem Schwerlastverkehr andere Wege zu geben. Aus seiner Sicht sei eine Ortsumfahrung die einzige Möglichkeit, den Verkehr aus dem Ort zu bringen, um damit auch den Ortskern zu schützen, sagte der Bürgermeister. 

Grüne fordern Bürgerbeteiligung

Sonja Reichold (Die Grünen) sieht in der Umgehung keinen Sinn, rechnet aber auch damit, dass trotz Umgehung durch den Ort gefahren werde. Die Marktgemeinderätin spricht sich auch für die Beteiligung der Bürger durch eine entsprechende Befragung aus. Der Anregung Reicholds seitens der Großfirma, die Mitarbeiter per Omnibus von einem Großparkplatz in die Firma zu fahren, erteilte der Bürgermeister eine Absage.

Josef Burkhard (FWG) ist sich sicher, dass „von heute auf morgen“ nichts passieren wird. Es müsse grundsätzlich überlegt werden, ob es Alternativen zu einer Umgehung gebe. Martin Bodenmeier (FWG) macht bereits jetzt deutlich, dass Umwelteingriffe beim Bau einer Umgehung unvermeidbar sein werden, es mache aber keinen Sinn sich „wegzuducken“, nur Gewerbegebiete auszuweisen und nicht weiterzudenken. 

Bei der abschließenden Abstimmung sprachen sich die beiden Marktgemeinderätinnen Sonja Reichold und Tanja Neumann (beide Die Grünen) gegen die Einleitung der Planung für die Ortsumgehung aus.  

Bebauungspläne für Solarparks genehmigt

Der Marktgemeinderat Parkstein hat die Abwägungen und Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange zur 11. Änderung des Flächennutzungsplanes und zur Aufstellung der Bebauungspläne für die Solarparks Theile und Am Hardt zur Kenntnis genommen und sein Einvernehmen dazu abgegeben. Somit können jetzt die Pläne und Unterlagen erneut ausgelegt und den Trägern öffentlicher Belange zur nochmaligen Stellungnahme vorgelegt werden.

Landschaftsarchitekt Gottfried Blank trug in der Marktgemeinderatssitzung die eingegangenen Stellungnahmen vor. Einziger wesentlicher Kritikpunkt war für Josef Scheidler (CSU) die Aussage zur Bonität der landwirtschaftlich genutzten Grundstücke. Er nannte die Aussage, dass diese Böden bei den geplanten Freiflächenfotovoltaikanlagen von schlechter Qualität seien, schlicht falsch. 

Straßenausbauprojekt wird ausgeweitet

Einstimmig sprach sich der Marktgemeinderat für die Erweiterung des Bauumfanges im Rahmen des Ausbaues der Berg- und von-Humboldtstraße aus, der jetzt auch die Einmündung der Bergstraße in die Weidener Straße umfasst, um nicht „mitten drin mit dem Ausbau“ aufzuhören, wie Bürgermeister Sollfrank anmerkte. Die Kosten dafür belaufen sich 83.000 Euro. 

Einstimmig beschloss der Marktgemeinderat, die Breitbandberatung Bayern GmbH, Neumarkt, mit der Markterkundung für den Gigabitausbau zu beauftragen.

Auftrag für Gutachten erteilt

Bürgermeister Reinhard Sollfrank gab aus dem nicht öffentlichen Teil der letzten Sitzung bekannt, dass hier der Auftrag für ein Gutachten erteilt wurde, das über die Verbesserung der Verkehrssituation an der Einmündung aus dem Gewerbegebiet Theile in die Kreisstraße NEW 2 Vorschläge machen soll. 

* Diese Felder sind erforderlich.