Marktrat Tännesberg: „Optimismus ist die einzige Alternative“

Tännesberg. Bei der Marktgemeinderatssitzung standen die Baumaßnahmen am „Haus der Biodiversität“ im Mittelpunkt.

„Haus der Biodiversität“ – Eine provisorische Haustür wird noch eingesetzt und die Regenrinne verbunden. Foto: Josef Glas

„Der Dachdecker, der Zimmerer, die Fenster und die Baumeisterarbeiten sind fertig“, beschreibt Architekt Christian Schönberger den Stand der Maßnahmen, „der Altbau wurde winterfest gemacht und die Ausschreibung für den anschließenden Neubau sind in der Vorbereitung. Für die bisherigen Maßnahmen im Altbau waren mit 920.000 Euro kalkuliert. Abzurechnen sind 910.000 Euro, sodass der Kostenrahmen sogar geringfügig unterschritten wurde.“

Sorgfältiger Blick auf die Kosten

Sorgen macht aber die Finanzierung der künftigen Bauwerke. Sowohl die enorm gestiegenen Baupreise, als auch die laufende Inflationsrate lassen Kostensteigerungen erwarten, die bei der ursprünglichen Kostenberechnung nicht absehbar waren. „Wir müssen gemeinsam aufpassen“, mahnte Altbürgermeister Werner Braun, „dass uns die Kosten nicht davonlaufen. Die künftigen Maßnahmen müssen sorgfältig abgewägt und auf deren absoluten Notwendigkeit geprüft werden, damit die Akzeptanz in der Bevölkerung nicht verloren geht“.

Sogar eine Baupause wäre für ihn denkbar. „Wir können nicht mehr zurück“, stellte Marktrat Thomas Bäuml fest, „und die Mehrkosten kann ich in der Öffentlichkeit jederzeit vertreten. Wir haben uns dafür entschieden, sorgfältig geplant und mit den jetzigen Umstände müssen wir einfach fertig werden.“ Trotz aller Widrigkeiten sahen es seine Marktratskolleginnen und Marktratskollegen letztlich genau so.

„Optimismus ist die einzige Alternative“ munterte Erster Bürgermeister Ludwig Gürtler das Gremium auf. „Wenn wir immer nur das Negative sehen und danach handeln, brauchen wir künftig nichts mehr anzufangen und Tännesberg wird von der Welt abgehängt“.

Außenstelle des Hauses der Biodiversität beim „Brauweiher“

Das Biotop Brauweiher im Ortsbereich von Tännesberg ist Bestandteil des Biodiversitätskonzepts. Angedacht ist deshalb eine Außenstelle mit Schau- und Informationstafeln zur Erläuterung der Anlage und der dortigen Flora und Fauna. Die Eheleute Bäuml beabsichtigen, unterhalb des Weihers eine Scheune zu errichten und haben deshalb angeboten, die entsprechende Fläche für die Außenstelle im Dachgeschoss des Gebäudes zur Verfügung zu stellen. Die Verbindung zur Scheune würde über einen Steg erfolgen. Das Vorhaben und die Regulären sind aber zunächst mit dem Amt für ländliche Entwicklung abzusprechen.

Weitere Themen

Zum Änderungsantrag zu einem genehmigten Verfahren zur Aufstockung einer bestehenden Garage auf dem Grundstück Flurnummer 791 Gemarkung Tännesberg wurde das Einvernehmen einstimmig erteilt. Ebenso beim Antrag auf Baugenehmigung zum Neubau eines Wohnhauses mit Garage auf dem Grundstück Flurnummer 323/3 Gemarkung Tännesberg. Mit den Abweichungen vom Bebauungsplan war man einverstanden.

Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE)

Die Informationstafel an der „Pfreimder Straße“ am Ortseingang ist in die Jahre gekommen. Im Rahmen der „Kleinprojektförderung“ ist beabsichtigt, eine digitale Informationstafel zu installieren. Die mögliche Förderung beträgt 50 Prozent. Die Kosten sind auf 20.000 Euro beschränkt. Der künftige Standort, sollte das Auswahlverfahren erfolgreich sein, ist noch abzusprechen.

Bienenhaus

Das im Rahmen der Kleinprojektförderung der ILE erstellte Bienenhaus im „Hansellergarten“ wurde durch ehrenamtliche Helfer fertiggestellt. Die Kosten wurden mit etwa 20.000 Euro abgerechnet.

Gebühren und Beiträge

Für die Gebühren und Beiträge der Entwässerungsanlagen und der Wasserversorgungsanlage hätten bereits zu Beginn des Jahres die Sätze der Kostenentwicklung angepasst werden müssen. Wegen Überlastung der Fachbüros wird das aber erst Anfang nächsten Jahres möglich sein. Wie bereits für 2022 wurde auch für 2023 ein „Bevorratungsbeschluss“ gefasst, in dem auf die rückwirkende Kostenanpassung hingewiesen wird und mit entsprechend höheren Beitrags- und Gebührensätzen zu rechnen ist.

Tagespflegeeinrichtung und „Zachanwesen“

Der Teilabriss bei der Tagespflegeeinrichtung ist genehmigt. Nachgeliefert wurde ein Barrierefreiheitskonzept. Weitere, bereits beantragte Genehmigungen, müssen noch abgewartet werden. Die Submission zum Abbruch des „Zachanwesens“ in der „Tiefen Gasse“ erfolgt im Januar nächsten Jahres. Die Maßnahme wird mit 60 Prozent gefördert.

Kindergartenbus, Haltestelle Schulbus

Für den Kindergartenbus wurde bisher trotz Ausschreibung leider keine Begleitperson gefunden. Sollte jemand die Aufgabe übernehmen wollen, kann er sich jederzeit bei der Verwaltung melden. Der Schulbus wird die Kinder künftig am Gehweg der „Pfreimder Straße“ aufnehmen. Nachdem die Wendemöglichkeit des großen Busses im Schulparkplatz begrenzt ist, gestaltet sich das vorteilhafter. Das Fahrzeug ist eine Abschottung zur Straße und die Kinder hat der Fahrer auf dem Weg zum Bus eher im Blick.

Windkraft

„Bei der Windkraft liegen wir gut im Rennen, was die auszuweisenden Flächen betrifft“ stellte Erster Bürgermeister Gürtler fest. Sollte bayernweit die vorgegebenen Flächen dafür nicht erbracht werden, gibt es nämlich in absehbarer Zeit keine Steuerungsmöglichkeiten mehr.

Langlaufloipe

Der Pachtvertrag für die Langlaufloipe wurde einvernehmlich mit den Bayerischen Staatsforsten verlängert.

Solarpark

Um den letzten Abschnitt des Solarparks zu errichten, ist eine Änderung des Bebauungsplanes erforderlich. Der Auftrag wurde bereits erteilt. Die Kosten trägt die Betreiberfirma.

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