Maschinenring Agrarservice kümmert sich um gesunde Klauen

Georgenberg. „Wir wollen regionale, landwirtschaftliche Betriebe mit qualitativ guten Dienstleistungen bedienen können“, beschreibt Wolfgang Härtl, der Geschäftsführer des Maschinenrings (MR) Neustadt die Zielsetzung der neuen Tochterfirma, der Maschinenring Agrarservice GmbH. Seit ersten Oktober erbringen deren Mitarbeiter Dienstleistungen rund um Tier und Stall.

Im Fokus der GmbH, die der Neustädter und der Tirschenreuther Maschinenring gemeinsam gegründet haben, steht die Klauenpflege von Rindern. Insbesondere im Landkreis Tirschenreuth seien bislang selbstständige Klauenpfleger bis aus Franken und Thüringen angereist, um die Nachfrage bedienen zu können. „Wir können auch zwei Klauenpfleger für einen Betrieb einteilen, um diesen an einem Tag abarbeiten zu können“, erklärt Max Sternkopf, der sich in der MR-Geschäftsstelle in Bechtsrieth um die Verwaltung der Agrarservice GmbH kümmert.

Vorbild aus Schleswig-Holstein

„Das Konzept haben wir uns vom Maschinenring Mittelholstein abgeschaut“, erzählt Härtl, der in seinem Grundlehrgang einen ehemaligen Mitarbeiter des norddeutschen Schwestervereins kennengelernt hatte. Zwei Vertreter aus Schleswig Holstein, Geschäftsführer Uwe Reimers und Projektleiter Jan Leube, reisten kürzlich in die Oberpfalz, um sich ein Bild von der neuen Unternehmung zu machen. In der Gemeinde Georgenberg besuchten sie die Klauenpfleger Norbert Stock und Hans Dehling bei ihrer Arbeit in einem Milchviehstall. „Das Tierwohl wird bei uns weiterhin an erster Stelle stehen“, betont Verwaltungsmitarbeiter Sternkopf. Die regelmäßige Klauenpflege diene der Vorbeugung von Lahmheiten und Klauenkrankheiten. Dadurch würden Einbußen bei der Milchleistung vermieden sowie die Fruchtbarkeit und Gesundheit der Tiere gestärkt. Die Herde erhalte insgesamt eine längere Nutzungsdauer.

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Klauenpfleger Norbert Stock bearbeitet die Klauen einer Milchkuh in einem Stall in Georgenberg. Zusammen mit Kollege Hans Dehling von der Maschinenring Agrarservice GmbH kann er auch einen größeren Milchviehbetrieb an einem Tag abarbeiten.

Auch Spaltenschnitt und Futtertischsanierung

„Wir bedienen auch Notfälle“, sagt Härtl. Etwa wenn eine Kuh lahmt oder an einem Bluterguss leide, seien die Mitarbeiter abends, nach dem normalen Betrieb, zur Stelle. Ein weiterer Tätigkeitsbereich der neuen GmbH ist der Spaltenschnitt. Mit speziellen Maschinen können abgetretene Spaltenböden in Ställen mit einem Längs- oder Rautenschnitt wieder rutschsicher gemacht werden. Das verringere die Unfallgefahr für Tier und Mensch gleichermaßen. Im Januar 2017 kommt die Futtertischsanierung als weitere Dienstleistung hinzu.

Die ersten Wochen sind für das Gemeinschaftsprojekt des Neustädter und Tirschenreuther Maschinenrings bereits gut verlaufen. Schon 1.000 Tiere haben die Klauenpfleger versorgt. Der gesamte November ist mit Aufträgen ausgebucht. Wir sind auf der Suche nach Personal für landwirtschaftliche Arbeiten“, sagt Härtl beim Besuch in Georgenberg, an dem auch die Tirschenreuther Geschäftsführerin Marion Höcht und Aufsichtsratsvorsitzender Bernhard Bäuml teilnahmen.

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Hans Dehling (rechts) und Norbert Stock (Fünfter von rechts) arbeiteten für die neugegründete Maschinenring Agrarservice GmbH als Klauenpfleger. Uwe Reimers und Jan Leube vom Maschinenring Mittelholstein standen für das Gemeinschaftsprojekt der Maschinenringe Neustadt und Tirschenreuth Pate.
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Bilder: B. Grimm

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