Mathe-Begeisterung: Spannagels Aktion weckt Interesse

Nordoberpfalz. Christian Spannagel, Professor für Mathematik, engagiert sich für Mathe- und Informatikdidaktik und nutzt Plattformen wie Twitch und YouTube, um Interesse zu wecken. Mit "True Math" und der Aktion "Ich mag Mathe, weil..." motiviert er zusammen mit bekannten Wissenschaftler*innen für MINT-Fächer.

Gastbeitrag von: Susanne Lettner

Christian Spannagel (* 10. November 1976 in Rüsselsheim am Main) ist ein deutscher Informatiker und Professor für Mathematik und Mathematikdidaktik an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Seine Arbeitsgebiete umfassen neben Mathematik- und Informatikdidaktik das computerunterstützte Lernen und Lehren. Auch darüber hinaus bemüht sich Spannagel um transparente und öffentlichkeitswirksame Forschung und Lehre, indem er beispielsweise seine Vorlesungen auf Twitch streamt und auf YouTube veröffentlicht sowie auf Instagram und TikTok aktiv ist. Unter “True Math” zeigt er, wie Mathe und Informatik Spaß machen können.

Innovative Mathe-Videos online

In seiner Video-Aktion “Ich mag Mathe, weil…” rief er dazu auf, zu zeigen, warum man Mathe mag. Mit dabei sind Dr. Christian Scharun (promovierter Klimaforscher und Science Slammer), Dr. Jan Philipp Rudloff (Psychologe, Moderator und Autor bei Quarks WDR), Lisa Ringena (Physikerin & Wissenschaftskommunikatorin bei der TV-Sendung Quasi klar!) und die Ambergerin Susanne Lettner (MINT-Botschafterin und Leiterin Marketing bei der Nationalen Initiative MINT Zukunft schaffen).

MINT eröffnet Chancen

“MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Mathe ist ein Schulfach, vor dem sich viele Schülerinnen und Schüler grauen. Es gibt eine große Community an Lehrkräften und Dozenten, die versuchen, Mathe Jugendlichen und Studierenden lebhaft und mit Spaß näherzubringen. Mit der Aktion von Prof. Christian Spannagel werden hoffentlich viele auf seinen Mathe-Content aufmerksam”, so Susanne Lettner von MINT Zukunft schaffen.

Der MINT-Report enthüllt Fachkräftemangel

Gerade ist der MINT-Report letzte Woche am 21. Mai 2025 erschienen. Der MINT-Report wird zweimal jährlich vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln erstellt. Die Studie entsteht im Auftrag folgender Mitglieder des Nationalen MINT Forums: Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Arbeitgeberverband Gesamtmetall und MINT Zukunft schaffen.

Politische Maßnahmen gefordert

Die ambitionierten Ziele der Bundesregierung in den Bereichen Digitalisierung, Klimaschutz und Verteidigung erfordern eine hohe Anzahl gut ausgebildeter MINT-Fachkräfte. Der aktuelle MINT-Report offenbart jedoch eine Lücke von 163.600 MINT-Fachkräften – dies müsste ein Weckruf für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sein. Die Politik sollte die im Koalitionsvertrag beschlossenen Maßnahmen zur Fachkräftesicherung und zur Stärkung der Bildungschancen zügig umsetzen und die MINT-Förderung auf allen Ebenen sowie ressortübergreifend verankern.

Bildungschancen durch Digitalisierung verbessern

Laut Koalitionsvertrag plant die Bundesregierung, die Bildungschancen entlang der gesamten Bildungskette datengestützt zu verbessern, mit dem Digitalpakt 2.0 weiterhin in die digitale Bildung zu investieren, die Prozesse für die Fachkräfteeinwanderung zu beschleunigen und die Mittel für die Internationalisierung der Hochschulen auszuweiten. „Die vorgesehenen Maßnahmen sollten zügig umgesetzt und die MINT-Förderung auf allen Ebenen sowie ressortübergreifend verankert werden“, so die Studienherausgeber.

MINT-Fächer attraktiv machen

“Zeitgemäße Bildungskonzepte gehören hier dazu, um Jugendliche nicht schon in jungen Jahren zu verlieren und ihnen die Lust an MINT-Fächern wie Mathe zu nehmen. Mit Streamern und Content Creators geht es darum, Jugendliche auch mit MINT-Themen zu erreichen”, so Susanne Lettner.

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