Grötsch und Seggewiß beantworten Fragen der Flüchtlinge

Weiden. Mitglied des Bundestags Uli Grötsch und Oberbürgermeister Kurt Seggewiß besuchten am Mittwoch die Notunterkunft für Flüchtlinge in der Weidener Mehrzweckhalle. Begleitet wurden sie von Rechts- und Sozialdezernent Hermann Hubmann und einem Dolmetscher für Arabisch. Die Weiterverteilung erfolgt eher schleppend.

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Von Rechts: Einrichtungsleiter Max Landgraf erklärt MdB Uli Grötsch (SPD), Oberbürgermeister Kurt Seggewiß, dem Dolmetscher für Arabisch, und Rechts-und Sozialdezernent Hermann Hubmann die derzeitige Situation in der Notunterkunft für Flüchtlinge in Weiden.

Bereits Anfang Februar hatte Oberbürgermeister Kurt Seggewiß von seinem Treffen mit Oberbürgermeistern und Landräten berichtet, dass die Belastungsgrenze unserer Kommunen längst erreicht ist. Die derzeitige Belegung in der Notunterkunft Mehrzweckhalle beträgt 114 Personen. Zwei Personen müssen hier bereits seit dem 08. Oktober 2015 ausharren. Drei Familien konnten erst in der vergangenen Woche weiter verlegt werden.

Dabei wird alles getan, um den Aufenthalt in der Erstaufnahmeeinrichtung so erträglich wie möglich zu gestalten“

so Landgraf, „Es gibt abgetrennte Familienräume, Unterhaltung für die Kinder, Handy-Ladestationen und eine Kleiderkammer“.

Nach seinem Besuch in der Regierungsunterkunft Camp Pitmann vor ein paar Wochen machte sich MdB Uli Grötsch nun persönlich ein Bild von der Situation in der Weidener Mehrzweckhalle. Oberbürgermeister Kurt Seggwiß pflichtete ihm bei, dass die Unterbringung raus aus der Notunterkunft in Gemeinschaftsunterkünfte und in dezentrale Einrichtungen, momentan zu den größten Herausforderungen gehört.

Ich habe Verständnis, dafür, wenn Flüchtlinge, die zum Teil von eigenen Landsleuten mit falschen Vorstellungen hierher gelockt wurden, nun hier verärgert sind“

so Uli Grötsch. Einrichtungsleiter Max Landgraf betonte, dass alle Menschen, die auch nur annähernd mit der Flüchtlingsbetreuung zu tun haben, von Anfang an ihr Bestes gegeben haben und geben. Zu erwähnen sei auch eine vorbildliche medizinische Betreuung und Kurse über unser Grundgesetz, die von Richtern gegeben werden. Meist geschieht dies alles ehrenamtlich. „Dabei darf man die Zeit nach der Notunterkunft für eine erfolgreiche Integration nicht vergessen. Das kostet viel Geld, das wir nicht haben“, gibt Rechts-und Sozialdezernent Hermann Hubmann zu bedenken. MdB Uli Grötsch versprach Sozialministerin Emila Müller an die umgehende Einhaltung ihrer Zahlungszusagen für die Stadt Weiden und die beiden Landkreise zu erinnern.

Anschließend setzte man sich mit den Flüchtlingen zusammen und beantwortete deren Fragen. Meist ging es dabei um ähnliche Einzelschicksale. Man sei auf der Flucht von seinen Verwandten getrennt worden, die nun woanders untergekommen sind. Oberbürgermeister Kurt Seggewiß erklärte, dass die Familienzusammenführung erst nach der Verlegung in eine Gemeinschaftsunterkunft möglich ist und das kann aufgrund der Vielzahl der Anträge eben dauern. Solange müsse man Geduld haben. Die Stadt helfe hier im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Am Besten, man nütze dafür die Zeit, um so schnell wie möglich Deutsch zu lernen. Je schneller man die Sprache beherrscht, umso schneller können Probleme gelöst werden und Integration gelingen

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