Mehr als nur Musik: Chor „Polyphonia“ aus der Taufe gehoben
Kirchenthumbach. Aus einer improvisierten Gesangstruppe hat sich ein richtiger Chor gebildet, der am 29.07. sein Kozertdebüt zelebriert.
Von der Tatsache, dass sich immer mehr lokale und regionale Chöre aus Mitgliedermangel zusammenschließen oder auflösen, zeigen sich junge Erwachsene aus Kirchenthumbach und Umgebung unerschrocken und tun genau das Gegenteil: Sie gründen einen Chor!
Spaß am Singen und der Musik
Das Ensemble besteht aus circa 25 jungen Männern und Frauen im Alter von 14 bis 28. Sie kommen aus der Region Kirchenthumbach sowie dem Bereich Eschenbach bis Luhe-Wildenau. Sie teilen eine Gemeinsamkeit: Die Leidenschaft und den Spaß an der Musik sowie den Anspruch, einstudierte Stücke auf hohem Niveau abrufen zu können. Mit bis zu sechs selbstständigen Stimmen gestalten sie die Musikstücke getreu dem Chornamen. „Polyphonia“. Der Begriff stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet „Mehrstimmigkeit“.
Improvisierte Prüfungsvorbereitung
Der Chor ist im September letzten Jahres ins Leben gerufen worden. Anna Gräb, geborene Zeilter, hatte für ihre Dirigats-Examensprüfung an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Stücke vorzubereiten, die sie unter normalen Umständen mit dem Universitätsensemble hätte einüben können. Da dies durch Corona nicht möglich war, kam sie auf die Idee, ein paar ortsansässige, gute Sänger zu fragen, um mit ihnen eine fähige Besetzung zu bilden, mit der sie sich auf die Prüfung vorbereiten konnte.
Zu einem Chor gewachsen
Dabei harmonierte das gemeinsame Musizieren super und schnell wurde klar, dass man dieses Projekt über die Prüfung hinaus fortsetzen wolle. Die Sänger warben hierbei im Freundes- und Bekanntenkreis weitere Mitglieder. So kamen immer mehr hinzu, bis die Sänger auf „Chorgröße“ anwuchsen.
Über das Singen hinaus
Anna Gräb und Tobias Gräb, der Erste Vorstand, war es wichtig, junge Menschen für Chormusik unterschiedlicher Genres zu begeistern und sie zum Singen zu motivieren. Dabei war von Anfang an der Fokus darauf gerichtet, mit dem Musizieren auch Werte, Emotionen und Wissen zu vermitteln. Was sowohl bei den Sängern als auch bei den Rezipienten ankommen sollte, war nicht nur das Singen um des Singens willen oder der Gesang, sondern eine Art neue „Musik- und Gesangsphilosophie“.
Mit Herzblut bei der Sache
Neben der Gesangstechnik soll auch das Herzblut beziehungsweise die Seele der Sänger in die Musik mit einfließen, sodass nicht nur anhand von Worten, sondern auch durch den Ausdruck eine Geschichte „erzählt und gesungen“ wird. Dass es in Kirchenthumbach keinen Gesamtchor mehr gibt und die Chorszene immer weiter abflacht, war ein weiteres großes Argument für die Gründung des Chores.
Intensive Vorbereitungen
Die Proben finden im ehemaligen Schuhgeschäft der Familie Kleber in Kirchenthumbach statt. Die Akustik dort ist gut und der Raum bietet ausreichend Platz. Es finden wöchentlich eine Frauen-, eine Männer-, sowie eine Gesamtchorprobe statt. Das Kirchenthumbacher Vokalensemble hat sich in den vergangenen Wochen und Monaten intensiv auf den bevorstehenden ersten Auftritt vorbereitet.
Zuletzt probten die Mitglieder ihr Programm im Rahmen eines Probenwochenendes in Weidenberg. „Es war ein voller Erfolg“, so erster Vorstand Tobias Gräb. Der Chor habe sich dabei nicht nur musikalisch, sondern auch gruppendynamisch extrem weiterentwickelt.
Konzertdebüt mit Orgel-Einlage
Am Freitag, 29. Juli, um 19 Uhr gibt der neue Chor „Polyphonia“ unter dem Motto „ˋs Leben is wie a Traum“ sein erstes Konzert in der Pfarrkirche Kirchenthumbach. Das mehrstimmige Ensemble wird unter der Leitung von Anna Gräb a cappella, ohne Instrumentalbegleitung, musizieren.
Dabei werden Stücke unterschiedlicher Genres und Epochen, von Bach bis Bon Jovi, das Rahmenprogramm bilden. Das Konzert wird durch die Nachwuchsorganistin Wiebke Magdalena Thaller aus Ernstfeld bei Schlammersdorf weiter sehr bereichert. Die 14-jährige Bundespreisträgerin des “Jugend musiziert” Wettbewerbs wird an der Orgel verschiedene Stücke zum Besten geben. Der Eintritt ist frei.
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