Missbrauchsvorwürfe gegen Pfarrer

Weiden. Ein evangelischer Pfarrer aus dem Dekanat Weiden soll sich des "sexuellen Missbrauchs unter Ausnutzung eines Betreuungsverhältnisses" schuldig gemacht haben. 

Gegen einen evangelischen Pfarrer aus dem Dekanat Weiden wird ermittelt: Missbrauchsvorwürfe stehen im Raum. Symbolbild: pixabay.

Hat der Pfarrer die Situation ausgenutzt? Der sexuelle Kontakt zu der volljährigen jungen Frau soll “einvernehmlich” und an “verschiedenen Orten” im Frühsommer 2019 stattgefunden haben, wie es seitens der Staatsanwaltschaft heißt. Doch später ging die Frau zur Polizei. Ein erstes Verfahren soll damals nach BR-Informationen eingestellt worden sein, 2020 wurde das Strafverfahren nach Ermittlungen wieder aufgenommen.

Nach Bekanntwerden der Anklage sei die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern den Vorwürfen direkt nachgegangen: Der Pfarrer wurde im Dezember 2020 suspendiert, wie Dekan Thomas Guba erklärt. “Es gilt im staatlichen wie im kirchlichen Recht die Unschuldsvermutung, ein Verbleib im Dienst ist jedoch derzeit im Interesse aller Seiten nicht möglich.“

Auch kirchliches Disziplinarverfahren läuft

Der beschuldigte Pfarrer hat laut Angaben des Tirschenreuther Amtsgerichts zugestimmt, das Verfahren in einen Strafbefehl umzuwandeln. Im Regelfall wird dieses nicht-öffentliche Verfahren angewendet, wenn ein Täter geständig ist, berichtet BR. Danach würde die Freiheitsstrafe auf elf Monate mit Bewährung lauten.

Laut Dekan Guba nehme die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern die gemeldeten Vorwürfe sehr ernst und habe ein hohes Interesse an deren Aufklärung. Den Pfarrer erwartet unabhängig vom staatlichen Verfahren ein kirchliches Disziplinarverfahren. Auf eigenen Wunsch soll der evangelische Pfarrer aus dem Dekanatsbezirk Weiden versetzt werden.

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