Mit Bewegterblick kommt Bewegung in die Dorfidylle

Wernersreuth. Um als Agentur erfolgreich zu sein, muss man nicht in einer Großstadt residieren. Bewegterblick machts vor. Die Crew um Chef Marco Härtl setzt von Wernersreuth aus Unternehmen und Produkte werbewirksam in Szene.

Das Team von Bewegterblick produziert und konzipiert unter anderem Werbe-, Image- und Produktfilme sowie TV-Spots und erstellt Werbekampagnen. Foto: Bewegterblick

Wenn Marco Härtl aus dem Bürofenster blickt, sieht er auf den Bauernhof seiner Eltern. Dort ist er aufgewachsen. In der Dorfidylle von Wernersreuth. Rund 120 Menschen leben hier, die tschechische Grenze ist nur ein paar Kilometer weg. „Ich hatte bereits während des Studiums den Traum, ein Unternehmen an dem Ort zu gründen, wo ich herkomme“. Das hat er geschafft. Der heute 36-Jährige ist Chef von Bewegterblick, der Agentur für Film und Kommunikation. Ein 14-köpfiges Team produziert und konzipiert unter anderem Werbe-, Image- und Produktfilme sowie TV-Spots und erstellt Werbekampagnen. Höchst erfolgreich. Härtl ist übrigens auch HeimatUnternehmer, einer der ersten von heute insgesamt 25 in der gesamten Oberpfalz.

Studium an der Passauer Uni

Zuerst zog es Härtl raus aus der noch ziemlich heilen nordoberpfälzer Welt. Er studierte Medien & Kommunikation und Multimedia & Autorschaft in Passau und Halle/Saale. Schritt für Schritt tastete er sich beruflich wieder an seine Heimat heran. Ab Mai 2012 belegten er und seine zwei Mitarbeiter in einer Bürogemeinschaft in Weiden ein paar Schreibtische.

Ein bierseliger Ratsch sorgte dann für den nötigen unternehmerischen Wumms. Härtl saß mit Klaus Meyer, dem Bürgermeister von Bad Neualbenreuth beim Gerstensaft zusammen. Der Rathauschef machte einen Vorschlag: “Zieht doch in den alten Pfarrhof in Wernersreuth ein.”

Heimatentwickler Alfred Wolf (rechts) konnte Marco Härtl als ersten HeimatUnternehmer in der Oberpfalz gewinnen. Foto: Theo Kurtz

Einzug in den unrenovierten Pfarrhof

Härtl überlegte, sah seinen Traum in Erfüllung gehen und sagte, nachdem 2016 das schnelle Internet schon das Dorf erreicht hatte, zu. “Ich war damals ein bisserl blauäugig”, gibt er rückblickend gerne zu. Denn die neue Bleibe war alles anders als bezugsfertig. Unrenoviert stand der Pfarrhof inmitten des Dorfes. Härtl musste improvisieren, steckte viel eigenes Geld in die Büroinfrastruktur rein, um halbwegs vernünftig arbeiten zu können. Das Bild einer Agentur-Crew, die quasi in einer Baustelle hauste, erregte öffentliches Interesse. “Wir haben tatsächlich mit diesem Schritt unseren Bekanntheitsgrad gesteigert”, erzählt er. Was sich natürlich in den Auftragsbüchern positiv bemerkbar machte.

Arbeiten bei Dauerlärm

Und auch die Diözese Regensburg, als Besitzerin der 1912 errichteten Immobilie, wurde nicht zuletzt auch aufgrund des Engagements des Bürgermeisters aktiv. Zug um Zug wurde das historische Gebäude auf Vordermann gebracht. Die Bewegterblick-Crew musste immer wieder innerhalb des Hauses in ein anderes Stockwerk umziehen. Erst vor Kurzem wurde die Sanierung abgeschlossen. Die Bauarbeiter legten dabei auch Hand an die Außenanlage an. Fast sechs Jahre kreativ zu arbeiten, während gerne mal die Hilti wummerte, konnte schon zur absoluten Herausforderung für die Filmleute werden.

Hilfe aus dem Dorf

Keine Macht der Welt bringt Härtl mehr von hier weg, auch seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fühlen sich pudelwohl. Er weiß das Dorfleben zu schätzen. Er hat hier Freunde und Helfer. Die stellen mal eine Scheune zur Verfügung, wenn das Team eine Drehlocation braucht. Zimmerer und Metallbauer packen beim Kulissenbau mit an. Man trifft sich abends beim Bierchen im Pfarrhof, tauscht sich aus, spinnt Ideen. Die Atmosphäre? Entspannt, lässig. Das ist Dorf. Das kann keine noch so hippe Großstadt bieten. Umgekehrt unterstützt Bewegterblick die örtlichen Vereine. “Wir sind ja schließlich ein Bestandteil dieser kleinen Welt”, unterstreicht der 36-Jährige.

Zum Dreh nach Island

Die Referenzliste der Wernersreuther kann sich mehr als sehen lassen. Die Fischer-Unternehmensgruppe aus dem Nordschwarzwald gehört mit zu den größten Auftraggebern. Für das Unternehmen, das bekannt für seine Dübel ist, lässt man schon mal die Dorfidylle zurück, um in die große weite Welt aufzubrechen. In Island wurden zum Beispiel die Kameras ausgepackt. Auf der Insel wurde ein neues Bankgebäude hochgezogen, die Fassade verkleidet mit Steinplatten, die – natürlich – mit Fischer-Dübeln fixiert wurden.

Für einen Kunden wurde die Kamera sogar in Island ausgepackt. Foto: Bewegterblick
Für einen Kunden wurde die Kamera sogar in Island ausgepackt. Foto: Bewegterblick
Agentur-Chef Marco Härtl packt am Set mit an. Foto: Bewegterblick
Agentur-Chef Marco Härtl packt am Set mit an. Foto: Bewegterblick
Bei Bewegterblick werden (Bewegt-)Bilder nicht einfach gemacht, dahinter steht immer ein fundiertes Konzept.Foto: Bewegterblick
Bei Bewegterblick werden (Bewegt-)Bilder nicht einfach gemacht, dahinter steht immer ein fundiertes Konzept.Foto: Bewegterblick
Und:
Und: “Action”! Foto Bewegterblick
Foto: Bewegterblick
Foto: Bewegterblick
Foto: Bewegterblick
Foto Bewegterblick

Flexibel und zuverlässig

Auch der Lebensmitteldiscounter Netto zählt zu den Kunden und Firmen aus der Region, wie Schott, Kassecker oder Hamm vertrauen auf das Know-how der Film- und Fotoagentur. Punkten kann man bei Bewegterblick mit einem Höchstmaß an Flexibilität, Verlässlichkeit und einer Top-Qualität. Nicht unwesentlich: Bilder werden nicht einfach gemacht, dahinter steht stets ein fundiertes Konzept.

Pläne für die Zukunft? Marco Härtl blickt aus dem Fenster auf den gegenüberliegenden elterlichen Bauernhof, den er vor ein paar Jahren im Nebenerwerb übernommen hat. Liebend gerne würde er die Scheune umbauen und in ein hochmodernes Filmstudio verwandeln. Dazu gibt es bereits die Pläne. Aber die rasant gestiegenen Baukosten lassen ihn noch zögern. Noch …

HeimatUnternehmen ist ein Netzwerk …

… das Menschen bei ihren Herzensprojekten begleitet und unterstützt. Ein Netzwerk, bei dem Ideen auf unternehmerischen Sinn treffen. Ideen, die bewegen, verändern und neue Beziehungen knüpfen – kurz gesagt: #DOUGAIDWOS.

Die durch das Amt für Ländliche Entwicklung geförderte Initiative unterstützt Unternehmerinnen und Unternehmer, die mit Herz, Verstand und Heimatverbundenheit aktiv Mehrwerte für die Region schaffen wollen. Mehr dazu findet ihr auf www.heimatunternehmen.bayern.

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