Mit Sauna und Sky: Neue Privatstation des Bezirksklinikums Wöllershof „ein Volltreffer“
Wöllershof. Der Besuch aus Regensburg hat Tradition. Zum Jahresanfang kommen Bezirkstagspräsident Franz Löffler und medbo-Vorstand Dr. Helmut Hausner in das Bezirksklinikum Wöllershof - zum Rückblick und Ausblick. Ein positives Ergebnis aus 2024: Die neue Wahlleistungsstation für Privatpatienten wird sehr gut angenommen. "Ein Volltreffer." 2025 wird "herausfordernd".
Die psychiatrische Versorgung der Bevölkerung sei wichtiger denn je, meinte Bezirkstagspräsident Franz Löffler. Die herausfordernden Zeiten – geopolitische, innenpolitische und wirtschaftliche Lage – stecke nicht jeder Mensch weg. „Diese Dinge machen mit den Menschen etwas.“ Die Einrichtungen der Medbo, wie das Bezirksklinikum Wöllershof, leisten ihren Beitrag zur Stabilität der Bevölkerung.
Der Bezirk Oberpfalz habe in den letzten Jahren extrem viel in Wöllershof investiert. Löffler erinnerte an die Zeit vor 20 Jahren, als die Krankenhausplanung des Freistaats dem Bezirkskrankenhaus an den Kragen wollte. Der Bezirk verteidigte den Standort eisern. Ohne jede Förderung wurde das Haus 14 (Verwaltung, 20 Millionen Euro Baukosten) gebaut.
Ebenfalls 20 Millionen Euro investierte der Bezirk in Haus 13, entworfen von Brückner & Brückner. Seit 2024 ist man im Vollbetrieb. Der Erweiterungsbau beherbergt 41 stationäre Betten und vier teilstationäre. Als „Volltreffer“ habe sich die neue Wahlleistungs-Station erwiesen. In 20 Einzelzimmern können sich hier Privatpatienten erholen, die an psychiatrischen Erkrankungen leiden: inklusive Sky-TV-Zugang und Saunarium. „Das hat voll eingeschlagen.“ Löffler spricht von einer der Spitzenabteilungen in ganz Deutschland, mit der besten Bewertung deutschlandweit im Ranking der PKV.
Wir garantieren, beste Medizin zu den Menschen zu bringen, um die Gesellschaft in dieser dynamischen Phase zu stabilisieren. Bezirkstagspräsident Franz Löffler
Ärztlicher Direktor Dr. Markus Wittmann war froh um die Erweiterung der Kapazitäten, „in diesen Zeiten nicht selbstverständlich“. Im Oktober 2024 wurde die neue Tag-Klinik mit 21 Plätzen in Betrieb genommen.
Rund 500 Mitarbeiter sind im Bezirksklinikum Wöllershof beschäftigt. Mit Fertigstellung der Kinder- und Jugendpsychiatrie neben dem Klinikum Weiden geht es auf die 600 zu, informierte Bezirkstagsvizepräsident Lothar Höher. Er schwärmte vom außergewöhnlich guten Betriebsklima, das er bei der Weihnachtsfeier erlebt habe.
Klinik-Leitung: „Wir müssen offen sein für KI“
Ärztlicher Direktor Wittmann sah neue Techniken und künstliche Intelligenz als Chance, gerade für ländliche Regionen. Das Bezirksklinikum Wöllershof beteiligt sich 2025 an mehreren Forschungsprojekten. Auf Nachfrage schilderte er ein Beispiel: Er habe jüngst an einem Versuch teilgenommen, bei dem ein Roboter dem Gespräch zwischen Arzt und Patient zuhörte. Danach erstellte die Maschine ein Protokoll plus Anamnese – quasi ein Arztbrief ohne Zeitaufwand.
„Wir müssen offen sein für KI“, stimmte medbo-Vorstand Dr. Helmut Hausner zu. Er sprach von einem „brutalen Druck“, unter dem Kliniken in Deutschland stehen. Zum einen sei dies finanzieller Druck, zum anderen reiche das Personal nicht. KI kann da helfen. Aber auch ein Abbau der Bürokratie. Hausner wurde beinahe emotional: „Räumt uns diese Bürokratie weg! Wir ersticken!“ Bürokratie binde Unmengen an Ressourcen. Wenn hier Ärzte und Therapeuten herausgelöst werden könnten, wäre mehr Personal für den Patienten frei.
„Positive Wahrnehmung“ der Psychiatrie
Der Tirschenreuther Landrat und Bezirksrat Roland Grillmeier beschäftigt vor allem die Zukunft der Krankenhauslandschaft. „Wir werden viel mehr in Regionen denken müssen.“ Der Bezirk sei hier Vorreiter. 80 Prozent der bayerischen Krankenhäuser arbeiten defizitär. „Der Bund wird sich hier etwas einfallen lassen müssen.“ Grillmeier hofft auf Soforthilfen.
Der Störnsteiner Bürgermeister Markus Ludwig, zu dessen Gemeinde Wöllershof gehört, sprach von einer viel positiveren Wahrnehmung der Psychiatrie in heutiger Zeit. Früher habe man allenfalls hinter vorgehaltener Hand über Aufenthalte in Wöllershof gesprochen. „Heute sagen die Leute: Geh nach Wöllershof! Dort wird dir geholfen.“
* Diese Felder sind erforderlich.
1 Kommentare
Auch hier ganz exemplarisch zu sehen, dass es zwei grundsätzliche Klassen in Deutschland gibt. Den ganzen Staatsadelsapparat und seine Angehörigen, die zwar von den Steuern und Abgaben der Allgemeinheit leben, aber zu jeder Zeit bessere Leistungen in Anspruch nehmen. Die Allgemeinheit hingegen muss mit den Auswirkungen zurechtkommen, Krieg, Inflation, Deindustrialisierung und Arbeitslosigkeit, alles Folgen von mafiösen Staatsstrukturen und negativen Anreizsystemen. Und wer das alles nicht mehr aushält, darf sich ein Zimmer in der Holzklasse der Psychiatrie mit anderen teilen und sich um die Brotkrümmel streiten. Wir leben wirklich noch im Mittelalter!